Der Katalog gibt einen Überblick über Elke Steiners malerischen Auseinandersetzung mit Tieren der vergangenen 25 Jahre. Sie sagt: "Ich möchte keine Menschen malen, sondern deren Charaktere und Gemütszustände über die Tiere ausdrücken. Natürlich eignen sich, insbesondere die Affen, wunderbar als menschliches Spiegelbild. Sie zeigen Emotionen, Nachdenklichkeit, Witz und Verschlagenheit, Freude, Melancholie und Trauer. Ob man sich in ihnen wiederer- kennen mag, bleibt dem Betrachter eben so überlassen, wie verwandtschaftliche Bezüge herzustellen". Elke Steiner unterstellt eine universale Ausdrucksfähigkeit und ein ebensolches Ausdrucksverhalten, die Mensch und Primat verbinden. Sie setzt auf ihren Leinwänden Tiere mit Vorliebe in Kulturräume. Ihre Affen, Raubkatzen und Eisbären erobern unsere Lebensräume. Und schon ist man gefangen in seltsam anmutenden surrealen Kulturlandschaften. Die Künstlerin lotet neue Möglichkeitsräume aus. Sie spielt mit Tier und Welt. Sie erlaubt uns, ihre Tiere zu Mitspielern zu machen, stattet sie mit Eigenschaften aus und eröffnet dem Betrachter die Möglichkeit, sich in eine imaginäre und ästhetische Beziehung zu den Tieren ihrer Leinwände setzen. Zurückhaltend, auf eine angenehme, leise Art und Weise drückt sie, dem der sucht, Fragen auf. Selbstverständlich kann jeder das Werk als angenehme, interessante, anregende Unterde Unterhaltung genießen. Ihre Leinwände sind vieldeutig. Elke Steiners Kunst kommt zugute, dass Tiere, wenn sie entsprechend inszeniert werden, uns emotional stark bewegen. Auch das wilde Tier in uns.
Mit Gedichten von Robert Gernhardt, Wislawa Szymborska u. a.
