Rhein-Pfalz-Kreis / Schloss Kleinniedesheim
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Agnieszka Kwiatkowska
Malerei
21.10.12 bis 18.11.12
Rhein-Pfalz-Kreis
Agnieszka Kwiatkowska

Vernissage am 21.10.12 um 11.00 Uhr
Einführung: Paul Platz, Leiter des Kulturbüros des Rhein-Pfalz-Kreises


Einführung von Paul Platz

Mit Agnieszka Kwiatkowska ist es uns zum ersten Mal gelungen, eine Künstlerin aus Krakau für eine Kunstausstellung zu gewinnen. Krakau ist, neben Warschau und Wroclaw, das kulturelle Zentrum Polens, und hat mit seinem neuen Museum für zeitgenössische Kunst (MOCAK) an ungeheurer Strahlkraft dazu gewonnen. Dieses Museum entstand auf dem Gelände der ehemaligen Emaille-Fabrik von Oskar Schindler im Krakauer Stadtteil Podgorze. Das Fabrikgebäude wurde nach Plänen des italienischen Architekten Claudio Nardi umgebaut und erweitert. In einer ständigen Ausstellung werden Werke der polnischen und ausländischen Gegenwartskunst präsentiert.

In diesem Dunstkreis - eher Kunstkreis - agiert Agnieszka Kwiatkowska. Sie absolvierte ihr Studium am Kunstinstitut der schlesischen Universität Cieszyn, den Abschluss im Bereich Bildhauerei, machte danach noch eine Zusatzqualifikation in zeitgenössischem Tanz und Choreographie. Seit vielen Jahren ist sie mit einer breiten Palette von künstlerischen Genres tätig: Malerei in Acryl, Öl und Pastell, daneben Animationskunst, Outdoor-Theater, viele künstlerische Projekte mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Zahlreiche Ausstellungen seit 1995 begleiten ihr Kunstschaffen, in erster Linie in Polen, der Slowakei und Russland. Kleinniedesheim hier ist ihre Deutschlandpremiere, darauf bin ich besonders stolz und bedanke mich bei Agnieszka Kwiatkowska, dass sie meiner Einladung ohne Zögern angenommen hat. Mein Dank gilt aber auch dem Kulturleiter des partnerschaftlich verbundenen Saalekreises Dr. Ewald Sulek, der den Kontakt hergestellt hat. Er lernte die Künstlerin in Krakau kennen und empfahl sie mir mit besonderem Nachdruck.

Agnieszkas Kwiatkowskas Bilderwelt ist eine ganz besondere. Auf den ersten Blick könnte man denken, dass ihre Malerei eine Reise durch die Welt der Fantasie, der Einbildung wäre. Dieser Eindruck ist jedoch irreführend, er täuscht - es ist vielmehr eine Reise durch die reale Welt, durch die stattfindende Wirklichkeit. Die Fakten, die diesseitigen Probleme, die sie in ihren Gemälden anspricht und umsetzt, sind in der Tat keine Phantasien. Es sind Dinge, die jeden von uns auf der existenziellen wie auf der emotionalen Ebene berühren.

Die Frage, die uns alle berührt, die wir uns bestimmt auch schon alle gestellt haben: "Woher kommen wir - wohin gehen wir?" spricht die Künstlerin in fast allen ihren Arbeiten an. Und während Sie diese Arbeiten, Gemälde anschauen, werden sie zum Einen eine unglaubliche Aura weiblicher Wärme, andererseits aber auch zugleich eine undefinierbare, nicht zu fassende Unruhe, ja Angst verspüren.

Agnieszka Kwiatkowska malt oft surrealistische Frauenakte - der Betrachter spürt einen unwiderstehlichen Drang dieser gemalten Kunstwelt beizutreten. Die Werke ähneln ruhigen und sensiblen Traumbildern, die manchmal aber auch einfach nur Aggression ausstrahlen können. Es sind Impressionen, Aussagen aus dem Innersten, aus tiefsten Herzen. Dieses Ergebnis erzielt sie durch ihre besondere Maltechnik, sie ist dabei breit gefächert von der Zeichnung über Goauche bis hin zum Öl. Ihre Bilder erhalten so oft einen besonderen Duktus, sie erreicht so Tiefe, fast Dreidimensionalität.

Mit den Bildern von Agnieszka Kwiatkowska erhalten wir wieder einen neuen, einen anderen Einblick in die Kunst unseres Nachbarn. Die Malerei unserer beider Länder ist ähnlich und doch so verschieden. Gerade was die Auswahl von Motiven und die Aussageabsicht der Künstler angeht, bietet besonders Polen stets neue Überraschungen und uns letztendlich einen außergewöhnlichen Kunstgenuss.


Öffnungszeiten:
Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
So. und feiertags von 10.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr




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