Stadt Landau in der Pfalz / Städtische Galerie Villa Streccius
Logo
JUNGE KUNST AUS DER PFALZ: Eric Cusminus, Katharina Ritschi, Lukas Schmenger
25.10.13 bis 01.12.13

Vernissage am 25.10.13 um 20.00 Uhr
Begrüßung: Hans-Dieter Schlimmer, Oberbürgermeister
Einführung: Dr. des. Kerstin Skrobanek, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Musik: Janna Schimka und Rolf Schmuck [www.velvetscream.de]


[Einführung von Dr. des. Kerstin Skrobanek als PDF]


Die vom Kunstportal Pfalz ursprünglich als reines Internetprojekt konzipierte Reihe "Junge Kunst aus der Pfalz" begibt sich ein weiteres Mal in den realen Raum, diesmal in die Städtische Galerie Villa Streccius in Landau.

Mit Eric Cusminus, Katharina Ritschi und Lukas Schmenger sind drei junge Akteure aus dieser jurierten Portrait-Serie in einer gemeinsamen Ausstellung unter dem Titel "Anatomie" zu sehen.

Wie funktioniert ein Körper? Welche Fragmente sind relevant für das Verständnis des Ganzen? Welche Rückschlüsse können daraus auf die Interaktion von Körper und Umgebung gezogen werden? Inwiefern dienen diese Ergebnisse als Beweis? Und welche Rolle spielen Maschinen und Technik bei der Wahrnehmung des Körpers?

Diesen Fragen stellen sich Künstler wie Pathologen gleichermaßen, sie untersuchen Gestalten und legen Strukturen offen. Durch das Sezieren der Materie wird auf innere Zusammenhänge verwiesen, die dem bloßen Auge verschlossen bleiben. Im Interesse des Künstlers liegt dabei aber weniger die wissenschaftliche Ergebnissicherung, sondern die Funktion des Körpers im Abbild und seiner damit verbundenen Abstraktion.

Die gezeigten Werke in der Ausstellung beschäftigen sich in unterschiedlichen Medien mit der Abstraktion des Körpers im Abbild, werfen Fragen nach der Verlässlichkeit des Bildes auf und analysieren die Auswirkung technischer Geräte auf die Wahrnehmung. Somit hinterfragt die Ausstellung unser Verständnis des Menschenbildes im Wandel des digitalen Zeitalters.

Der aus Pirmasens stammende Lukas Schmenger zeigt in dieser Ausstellung Grafiken und Gemälde. Das Selbstportrait, die Darstellung des menschlichen Gesichts und Pflanzenstillleben sind zentrale Themen seiner meist kleinformatigen Bilder, die er durch vielfaches Auf- und Abtragen von Malschichten in einem langsamen Arbeitsprozess entstehen lässt. 2009 beendete Schmenger sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Prof. Thomas Grünfeld. Er ist Preisträger des Eberhard-Dietzsch-Preises für Malerei, Förderpreisträger 2012 der Kahnweilerstiftung und Förderpreisträger des Haueisenpreises 2013. 2011 lebte er als Stipendiat der Kunststiftung NRW in Istanbul, 2012 war er Artist-in-Residence des CCA Andratx, Mallorca. Seit 2007 stellte er unter anderem in Köln, München, Berlin, Istanbul, Vancouver, London und New York aus.

Katharina Ritschi untersucht und dokumentiert das Innenleben technischer Geräte auf zeichnerische Weise. Die bloßen Linien und ihre Eigenschaft, Gegenstände auf ihre wesentliche Kontur zu reduzieren, bilden das wichtigste Element der Zeichnungen. In den großformatigen Bildern überträgt sie ihre Sichtweise des Aufbaus von Maschinen auf den menschlichen Körper. Sie interpretiert einzelne Organe, zum Beispiel Mund oder Hand, und deren Aufbau neu, indem sie Analogien aus der Technik und Elektronik sucht und davon hochdetaillierte Konstruktionszeichnungen anfertigt. Ihre Siebdrucke bestehen aus veränderten technischen Zeichnungen, deren Funktion, den Aufbau des Geräts anzuleiten, durch Überlappungen und Leerstellen ad absurdum geführt wird. Die in Kaiserlautern geborene Katharina Ritschi hat 2013 ihr Studium in Saarbrücken bei Gabriele Langendorf abgeschlossen und wird im Herbst ihr Referendariat in Hessen beginnen. Sie lebt und arbeitet in Mannheim.

Die Abspielmedien Video/Diaprojektoren, Computer und Monitore werden in der Medienkunst oft nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Der in Kaiserslautern geborene Eric Cusminus versucht in vielen seiner Arbeiten diese technischen Gegenstände aus ihrer zweckgebundenen Isolation zu befreien und deren Form in den Gestaltungsprozess zu integrieren. Die Gegenstände werden dabei von dem Künstler auf das wesentliche reduziert. Gehäuse, Kabel und sonstige meist für den Hausgebrauch gedachte Funktionen verschwinden. Übrig bleibt ein Destillat in welchem Form und Funktion verschmelzen. Eric Cusminus studiert an der Kunsthochschule Mainz in der Klasse für Medienkunst von Prof. Dieter Kiessling. Seit 2010 wird er durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert und hat an Ausstellungen in Frankfurt, Köln, Nürnberg, Berlin und Venedig teilgenommen.

Die Ausstellung wird veranstaltet von der Kulturabteilung der Stadt Landau. Kurator ist Felix Redlingshöfer, Leiter des Kunstportals Pfalz und Initiator des Projektes Junge Kunst aus der Pfalz.


Öffnungszeiten:
Di. und Mi. von 17.00 bis 20.00 Uhr
Do. bis So. von 14.00 bis 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung


Links:
Cusminus Eric (Rubrik KÃœNSTLER)  |  Ritschi Katharina (Rubrik KÃœNSTLER)  |  Schmenger Lukas (Rubrik KÃœNSTLER)
Städtische Galerie Villa Streccius
Eric Cusminus: "Skaloskop", 2012, Projektionsmaschine für Diapositiv
Städtische Galerie Villa Streccius
Katharina Ritschi: "Ohm", 2012, Siebdruck, 30 x 40 cm
Städtische Galerie Villa Streccius
Lukas Schmenger: "Studie (Kopf)", 2013, Öl auf Papier, 29,7 x 21 cm
Städtische Galerie Villa Streccius
Janna Schimka und Rolf Schmuck, Foto: Oliver Gahn



[zurück]
Städtische Galerie Villa Streccius
Städtische Galerie Villa Streccius
Eric Cusminus: "Skaloskop", 2012, Projektionsmaschine für Diapositiv
Städtische Galerie Villa Streccius
Katharina Ritschi: "Ohm", 2012, Siebdruck, 30 x 40 cm
Städtische Galerie Villa Streccius
Lukas Schmenger: "Studie (Kopf)", 2013, Öl auf Papier, 29,7 x 21 cm
Städtische Galerie Villa Streccius
Janna Schimka und Rolf Schmuck, Foto: Oliver Gahn