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Renate Jung
Malerei
09.11.14 bis 14.12.14
Kahnweilerhaus
Renate Jung: "le chef"

Vernissage am 09.11.14 um 11.00 Uhr
Einführung: Werner Tiltz, Verlagsleiter

"Der Geruch nach Ölfarbe kitzelte mich schon als Kleinkind in der Nase. Gebannt stand ich neben der Staffelei meines Onkels. Wie war es möglich, Farben auf die weiße Fläche zu bringen, die dann zu Bäumen wurden? Ich als Zweieinhalbjährige bekam weder Papier noch Bleistift geschweige denn Farben. Das war unerträglich! Ich zitterte vor Gier danach und die kreativen Schübe wurden immer mächtiger. Endlich, als alle im Bett waren, zog ich die gehamsterten Farbstummel raus und kritzelte voller Seligkeit die Tapete voll soweit sie vom Kinderbettchen aus erreichbar war…" schreibt Renate Jung über die Anfänge ihrer malerischen Aktivitäten in dem Artikel "Aus dem Malkästchen geplaudert" in ihrem im Echter Verlag erschienenen Katalog.

"Renate Jung, bei Heidelberg (Sinsheim/Hilsbach) geboren, lebt und arbeitet in Würzburg und Südfrankreich. Kunststudium ab 1972 an der WKS Würzburg bei Wolfgang Lenz, später u. a. bei Prof. Werner Tübke, Leipzig. Ihr breit gefächertes Oeuvre umfasst als 'Angewandte Kunst': ungezählte Portraits, vielartige 'Kunst am Bau'-Gestaltungen, Fassadenmalereien und Bronze-Plastiken. Ihre Staffeleibilder sind genial und richtungsweisend! Jung bezieht Position, dem "retour de l'ordre" zugeneigt. Sie teilt Picassos universale Sicht: "Die Nabelschnur zum Gegenstand muss immer erhalten bleiben." Aktuell erfand sie die "maxi-mal-art," eine komplexe Mischung, die alle künstlerischen und stilistischen Mittel gekonnt einsetzt. Jung schafft damit neue, homogene Bildwerke" erfahren wir in dem bereits erwähnten Katalog über die Künstlerin.

In ihrem kleinen Block, den sie überall und immer mit sich führt, notiere Renate Jung alles, was ihr im Alltag begegnet. Aus diesen schnell hingeworfenen Skizzen entstehen dann später im Atelier ihre Tafelbilder, aus denen hin und wieder viel Humor spricht oder auch Porträts, aus denen Lust und Last aus dem Leben des Modells zu erspüren sind. Landschaften, Stillleben und Blumenarrangements entstehen ebenso auf ihrer Staffelei wie Bilderreihen, die den Zeitgeist einfangen.

Prof. Dr. Dr. Müller sagte in seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung "Millenium" in der Otto-Richter-Kunsthalle Würzburg im Jahre 2000 über die Künstlerin: "Renate Jung, die eigentlich alles kann und der keine Technik fremd ist, wehrt sich gegen die Gewöhnung an Stil und Wiedererkennung. Sie meint deshalb auch, dass der unendlichen Vielfalt der erfahrbaren Wirklichkeit die Vielfalt künstlerischer Mittel entsprechen muss. Es gibt Füße von Babies, die mit altmeisterlicher Akribie perfekt gemalt sind und - oft auf demselben Bild - kaum gegliederte, klotzige Extremitäten, die den Eindruck hinterlassen, als sei die Malerin nicht mehr pünktlich zur Ausstellungseröffnung fertig geworden. Aber das ist nicht der Fall. Sondern sie versucht auf der Spur des Unfertigen anzudeuten, dass jedes Detail eines Objekts endlos viele Aspekte hat und dass die verwirrende Pluralität des Sichtbaren die Neugierde des Künstlers stets auf dem Sprung hält."

[renate-jung.de]

Öffnungszeiten:
Do. bis So. von 15.00 bis 17.00 Uhr
Gruppen können nach Voranmeldung unter Tel: 0 63 61 / 10 89 auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten geführt werden.




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