kunstverein kunst & kultur pirmasens e.v. / Alte Kopp'sche Schuhfabrik
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Kunst im Kino: "Kathedralen der Kultur"
Eine Kooperation des Kunstvereins Pirmasens und dem Walhalla Kino
09.10.14 bis 15.10.14

Der Film "Kathedralen der Kultur" lässt sechs hervorragende und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen. Das 3D-Filmprojekt erkundet, wie Gebäude unsere Kultur reflektieren. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft.

Zeiten der Vorführungen

Am 13.10.14 um 20.00 Uhr im LUX.
An den anderen Tagen (Do. bis So. und Di.) um 17.00 Uhr im LUX

Nachbesprechung im Anschluss des Films
15.10.14 um 18.30 Uhr
Moderation: Architekt Mathias Jung, Bauhütte der Pfalz

Sechs renommierte internationale Regisseure verleihen dem Projekt ihren jeweils eigenen Stil und beantworten in einer unverwechselbaren Handschrift die Frage: "Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns erzählen?" Nicht Menschen schauen Häuser an, die Häuser schauen Menschen an - Konzertsäle, Opernhäuser, Bibliotheken, Forschungsinstitute, Kulturzentren, sogar ein Knast gehört zum Konzept, Persönlichkeit und Seele eines Gebäudes Schicht um Schicht zu entdecken.

Die Idee zu dem Projekt kam Wim Wenders, als er 2011 einen 3D-Film für die Architektur-Biennale in Venedig drehte. Er nimmt sich Hans Scharouns Berliner Philharmonie an, errichtet als Zeichen der Offenheit und des Aufbruchs im damaligen Westberlin und für Wenders immer noch eine Ikone der Moderne.

Michael Glawogger treibt es in die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, in deren meist leeren Lesesälen fast nur noch die Bibliothekarinnen durch die dunklen Gänge streichen in einer fast mystischen Welt des Geistes im klassizistischen Stil.

Überraschend ist die Wahl des Dänen Michael Madsen, der sich das norwegische Halden Gefängnis, eines der "humansten" Gefängnisse der Welt, vorknöpft. Eine frei schwebende Kamera steht im bewussten Gegensatz zur Unfreiheit der Insassen. Schön anzusehen ist Margreth Olins Porträt eines Transparenz ausstrahlenden Opernhauses von Oslo, das die Besucher zur Entdeckungsreise einlädt, auch zum Blick in das einst dunkle Herz der Stadt, dessen Bewohner der weißen Kathedrale weichen mussten.

Robert Redford widmet sich dem 1959 an der Küste Kaliforniens eröffneten Salk Institute for Biological Studies, dessen "Hommage an den rechten Winkel" Kameramann Ed Lachman filmisch einfängt und würdigt. Eine meditative Reise unterlegt mit Mobys Musik und einer spannenden Toncollage, die sich positiv von den manchmal bürgerlich-belehrenden Kommentaren anderer Beiträge abhebt.

Die Reihe beendet Karim Ainouz mit einem Tag im Pariser Centre Pompidou, Hort zeitgenössischer Kunst und kultureller Experimente und futuristisches Monster, das in seiner Widersprüchlichkeit fasziniert. Verbindendes Element ist der - allerdings nicht immer zwingende - Einsatz von 3D, dessen Möglichkeiten Wenders & Co. ausloten.

Prägend für jeden Film ist die eigene visuelle Herangehensweise und künstlerische Handschrift. Die emotionale Erzählstruktur, in der sich die Bauten aus eigener Perspektive darstellen, motiviert zur Auseinandersetzung mit den "Kathedralen der Kultur".

Am Mittwoch, den 15.10.14 findet im Anschluss an den Film bei Luigi eine Nachbesprechung statt. Aktuell zum Thema wird Architekt Mathias Jung, Bauhütte der Pfalz, referieren und die Diskussion leiten. Der Kunstverein lädt jeden, der sich für dieses Thema interessiert sehr herzlich zu dieser Veranstaltung ein.


Veranstaltungsort:
Walhalla Kinocenter
Landauer Straße 19b
66953 Pirmasens
website: walhalla-kinocenter.de





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