Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
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Pfalzpreis für Bildende Kunst 2016 - Graphik | Fotografie | Video | Neue Medien
19.06.16 bis 07.08.16
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Götz Diergarten (Pfalzpreisträger für Graphik 2010): "Ohne Titel (London - Highbury & Islington)", 2007, C-Print/Diasec, Foto und © Götz Diergarten

Vernissage am 19.06.16 um 11.00 Uhr
Begrüßung: Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirkstags Pfalz
Einführung: Dr. Heinz Höfchen, Jury-Mitglied

Zur Förderung und Pflege der Bildenden Kunst in der Pfalz schreibt der Bezirksverband Pfalz alle zwei Jahre den Pfalzpreis für Bildende Kunst aus, der jeweils abwechselnd in den Sparten Malerei, Plastik sowie Graphik / Fotografie / Video / Neue Medien vergeben wird. Dem kulturellen Leben werden damit Impulse verliehen, und durch Leistungsanerkennung werden Künstlerinnen und Künstler in ihrem Schaffen ermutigt und bestärkt. Technische und inhaltliche Qualität, Aktualität, Kreativität und Innovation sind dabei ausschlaggebende Kriterien. Der Pfalzpreis wird seit 2010 in Form eines Hauptpreises und eines Nachwuchspreises vergeben, wobei der Nachwuchspreis verliehen wird, um künstlerische Begabungen zu unterstützen und Bewerber bis zum Alter von 35 Jahren zu motivieren. Die Richtlinien der Preisvergabe sehen entweder einen persönlichen Bezug der Teilnehmer/innen zur Pfalz vor, oder dass ein sachlicher Zusammenhang mit der Pfalz aus der Arbeit hervorgeht.

Dieses Jahr wird der Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Graphik / Fotografie / Video / Neue Medien vergeben. Wie bei den vorangegangenen Ausschreibungen hat der Wettbewerb erneut ein reges Echo gefunden. Es haben sich 134 Künstlerinnen und Künstler um den Pfalzpreis 2016 beworben, wobei sich jeder mit maximal drei Arbeiten beteiligen konnte.

Die Bewerber stellten sich dem Votum der Jury, der unter dem Vorsitz des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder folgende Personen angehörten: Barbara Auer, Direktorin des Kunstvereins Ludwigshafen, Stefan Engel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler, Dr. Thomas Köllhofer, Leiter der Graphischen Sammlung der Kunsthalle Mannheim, René Zechlin, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums Ludwigshafen, sowie Prof. Dr. Christoph Zuschlag, Professor für Kunstgeschichte und Kunstvermittlung an der Universität Landau.

Insgesamt 19 Pfälzer Künstlerinnen und Künstler haben nun in der jurierten Ausstellung zum Pfalzpreis die Möglichkeit, ihre auf einem hohen Niveau stehenden Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Die teilnehmenden KünstlerInnen:
Nicole Ahland, Nicole Bellaire, Helga Boebel, Natascha Brändli, Thomas Brenner, Margret Eicher, Andrea Esswein, Andrea Grützner, Fiona Heieck, Jörg Heieck, Eva Johann, Oliver Kelm, Sarah Mock, Hermann Recknagel, Regina Reim, Silvia Rudolf, Christiane Schlosser, Gerd O. Stegner und Jana Kerima Stolzer.


[Pfalzpreis für Bildende Kunst | Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz | 17.7.2016, 18.00 Uhr | 1:42 min]


Zur Eröffnung:

"Insgesamt 134 Künstler haben sich in diesem Jahr um den Pfalzpreis für Bildende Kunst beworben, den der Bezirksverband Pfalz in der Sparte Graphik/Fotografie/Video/neue Medien ausgeschrieben hat", sagte der stellvertretende Bezirkstagsvorsitzende Dr. Klaus Weichel bei der Eröffnung der Ausstellung im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk). Er dankte allen Künstlerinnen und Künstlern, deren rege Beteiligung zeige, wie lebendig die Kunstszene in der Pfalz sei. Auch viele Pfälzer, die nicht mehr in der Region leben, hätten sich in diesem Jahr beworben. Eine Fachjury habe aus der Vielzahl an Bewerbungen insgesamt 19 Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, deren Werke nun bis zum 14. August im mpk zu sehen sind.

Für den mit 10.000 EUR dotierten Pfalzpreis sind Nicole Ahland, Sarah Mock, Hermann Recknagel und Christiane Schlosser nominiert. Zwei weitere Nominierungen erhalten Andrea Grützner und Jana Kerima Stolzer für den mit 2.500 EUR dotierten Nachwuchspreis. Die Jury entschied sich, in diesem Jahr auch einen Lebenswerkpreis zu vergeben. Dieser Preis solle der Ludwigshafener Rudolf Scharpf (1919-2014) postum erhalten, der vor allem durch seine herausragende Holzschnittkunst bekannt wurde und einer der bedeutendsten Künstler der Pfalz war. Die Preisträger werden im Rahmen der Pfalzpreis-Gala am Sonntag, 20.11.16, um 18.00 Uhr im Großen Haus des Pfalztheaters Kaiserslautern bekannt gegeben. In die Zukunft blickend, versicherte Weichel, dass sich der Bezirksverband Pfalz auch weiterhin dafür engagieren werde, die Kunst in der Region zu fördern und pfälzische Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen.

Der Kurator der Pfalzpreis-Ausstellung, Dr. Heinz Höfchen, regte mit seinen Fragen, was Kunst sei und leiste, die Besucher zum Nachdenken an. Kunst sei vor allem ein Ausdruck von Emotion und des imaginativen Lebens. Diese Emotionen seien wichtig, da sie der Schlüssel der Kunst seien. Zudem gebe es zahlreiche neue und innovative Strömungen, die die pluralistische Gesellschaft spiegeln und ein Ausdruck von Freiheit seien, führte Höfchen aus. Daher sei es wichtig, Vorurteile gegenüber neuer Kunst abzubauen.

Höfchen stellte dann die einzelnen Nominierten vor: Nicole Ahland, deren Zweitwohnsitz in Kaiserslautern ist und die künstlerisch auch in der Westpfalz aktiv ist, widme sich in schwarz-weiß Fotografien der Lichtwirkung im Raum; die Künstlerin spiele dabei mit Malerei und Fotografie. Eine kulturhistorische Untersuchung aus einer hochmodernen Perspektive liefere die in Frankenthal und Neustadt aufgewachsene Sarah Mock mit ihren selbstreflektierten Videoarbeiten. Besonders im Fokus stehe dabei der Gegensatz von Natürlichkeit und Künstlichkeit. Die fotografischen Arbeiten aus der Reihe "Suppengrün" von Hermann Recknagel aus Frankfurt haben einen inhaltlichen Bezug zur Pfalz: Seine lebensgroßen Porträts von Erntearbeitern in der Vorderpfalz, denen der Betrachter auf Augenhöhe begegnet, heben die Ambivalenz zwischen der ehrlichen Arbeit und der gleichzeitigen saisonalen Ausbeutung in einer funktionalistischen Arbeitswelt hervor. Als unorthodoxe Grenzgängerin, so Höfchen, könne man Christiane Schlosser bezeichnen, die in Berlin arbeitet und zehn Jahre in Albersweiler gelebt hat. Bei ihr ergeben viele kleine zeichnerische Entscheidungen ein "all over", ein Raster organischer Konkretion. Die für den Nachwuchspreis nominierte Andrea Grützner ist in Kaiserslautern aufgewachsen und liefere in ihrer fotografischen Werkreihe "Tanztee" eine vielschichtige und differenzierte Betrachtung zum wichtigen gesellschaftlichen Thema des Älterwerdens. Die intensive Farbigkeit der Arbeiten stehe in scharfem Kontrast dazu. Die Videoinstallationen der aus Kandel stammenden und in Dortmund lebenden Jana Kerima Stolzer, die ebenfalls für den Nachwuchspreis nominiert ist, zeigen Fragmente des digitalen Lifestyles und werfe Schlaglichter auf die medial aufbereitete Wirklichkeit.


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Götz Diergarten (Pfalzpreisträger für Graphik 2010): "Ohne Titel (London - Highbury & Islington)", 2007, C-Print/Diasec, Foto und © Götz Diergarten