12.10.08

Am Sonntag, dem 12.10.08, geht die große Ausstellung des Landauer Kunstvereins Villa Streccius und der Galerie Strieffler-Haus "Vom Keller ans Licht. Aufbruch und Neuorientierung in der pfälzischen Kunst nach 1945" gleich mit zwei spektakulären Finissageveranstaltungen zu Ende, welche Kunst und Geschichte lebendiger und greifbarer machen werden.


Landauer Matinee

Um 11.00 Uhr lädt der Kunstverein im Rahmen der Reihe "Landauer Matinee" zu der Stereoskopie-Filmpräsentation: "Die visuelle Zeitmaschine" in den Künstlerkeller der Villa Streccius ein. Hierbei werden historische 3 D-Bilder mit digitaler Technik des 21. Jahrhunderts zu einer poetischen Videoprojektion umgewandelt, wobei die verblüffende Wirkung der Dreidimensionalität erhalten bleibt.

Gezeigt werden drei Filme: Ein in seiner visuellen Präsenz beeindruckendes Panorama von Hamburger Märkten und Straßen, fotografiert zwischen 1870 und 1905, dann eine höchst romantische Bilderreise durch die Schweiz um 1905 und als künstlerisch wie dokumentarisch herausragende Bilderrevue Impressionen von der Olympiade in Berlin 1936. "Erfunden" und "gedreht" wurden diese jeweils musikalisch begleiteten Filme, die für künstlerisch, fotografisch und historisch Interessierte gleichermaßen spannend sein sollten, von Nikolaj Vialkowitsch, Leiter der Firma Parallax-Raumprojektion in Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit der Computertechnik Martin Berger, Landau. Der anwesende Journalist und Fernsehregisseur Vialkowitsch wird zudem zu jedem Film technische und historische Erläuterungen geben.
Da die speziellen Projektionsbedingungen keine große Zuschauerzahl zulassen, wird die knapp einstündige erste Präsentation um 12.00 und 14.00 Uhr wiederholt werden, bei Bedarf ggf. nochmals um 16.00 Uhr. Den Wartenden steht zwischenzeitlich die Ausstellung "Vom Keller ans Licht" in der Villa Streccius zur Besichtigung offen.

Eintritt zum Kino mit Ausstellung: 8 €, Mitglieder 6 €, Studierende/Jugendliche 4 €


Finissage

Um 15.00 Uhr wird dann zur Finissage in der Villa Streccius einer der renommiertesten pfälzischen Zeitzeugen der Nachkriegsjahre, der ehemalige Kunstreferent des Landes Rheinland-Pfalz und frühere Direktor des Landesmuseums Mainz wie der Galerie Schloss Ludwigshöhe, der Kunsthistoriker Dr. Berthold Roland, von seinen Erlebnissen aus den Anfangsjahren der rheinland-pfälzischen Kunst nach 1945 berichten. Dr. Roland kennt die Künstlerinnen und Künstler wie die verschiedensten Neu- und Wiederbegründungen der Künstlervereinigungen, etwa die "Pfälzische Sezession", die "Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler" (apk) oder auch die nicht mehr existierende "neue pfälzische gruppe", bestens aus eigenem Erleben. Über Jahrzehnte hin gestaltete er in vielen Funktionen die Kulturlandschaft unseres Landes an entscheidenden Stellen mit, als künstlerischer Berater der Bundesregierung unter Helmut Kohl hatte er sogar noch weiterreichenden Einfluss.

Zudem wird die die Malerin Herma Lang-Körding aus Düsseldorf anreisen, welche 1963 als erste Frau mit dem "Pfälzischen Kunstpreis" ausgezeichnet wurde und gleichfalls eine Zeitzeugin der ersten Jahrzehnte darstellt. Weiterhin werden die beiden Kuratoren der Ausstellung, Clemens Jöckle und Heinz Setzer, zu Gesprächen und Führungen zur Verfügung stehen. Der bereits vergriffene Ausstellungskatalog wird dann in Zweitauflage wieder erhältlich sein.

Die Kultursommerausstellung "Vom Keller ans Licht. Aufbruch und Neuorientierung in der pfälzischen Kunst nach 1945", welche mit fast 200 Werken von 102 KünstlerInnen die umfangreichste Präsentation ist, welche jemals zur pfälzischen Kunst der Nachkriegszeit durchgeführt wurde, ist sowohl in der Villa Streccius, als auch in der Galerie Strieffler-Haus, mit Verbundkarte für beide Häuser noch bis zum 12.10.08 geöffnet.



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