Kunstverein Villa Streccius Landau / Villa Streccius Landau
"Margot Stempel-Lebert und ihre Freunde"
Der Landauer Bildhauerin Margot Stempel-Lebert zum 80. Geburtstag
06.12.03 bis 11.01.04
Margot Stempel-Lebert
Margot Stempel-Lebert: "Stier"

Mit Margot Stempel-Lebert, Barbara Beran (Insheim), Edgar Blum (Pirmasens), Wolfgang Diehl (Landau), Gerd Ditz (Landau), Stefan Forler (München/Landau), Klaus Heinrich Keller (Rodalben) und Erika Risch (Landau).


Die Plastikerin Margot Stempel-Lebert, 1922 in Landau geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München (Meisterschülerin bei Prof. Henselmann) sowie in Salzburg, u.a. mit einem Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz. Seit 1962 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Landau.
Obwohl Werbekampagnen für ihre eigenen Arbeiten nie ihre Sache waren, hat sie in Deutschland mit ihren geschweißten Stahlkörpern und Holzplastiken in ihrer expressiven Formensprache hohe Anerkennung erfahren und vor allem in Rheinland-Pfalz über fast ein halbes Jahrhundert das künstlerisch-plastische Schaffen mitgeprägt.
Kultur- und religionsgeschichtliche Archetypen, Erfahrung von Vergänglichkeit, des Alterns und des Leidens von Mensch und Kreatur sind ihr zentrales Thema geblieben. Stets hat sie dabei den künstlerischen Gestaltungsprozeß als Schweißnaht oder ungeglättete Schnittstelle am Material sichtbar und fühlbar belassen, bei ihren Plastiken, die häufig durch Rosten oder der Verwitterung in unaufhörlicher, auch coloristischer Veränderung begriffen sind, wurde der Prozess künstlerischer Arbeit und des Artefaktischen nie durch formale Glätte oder den bloßen Schein der Oberfläche verwischt.
Gerade in dem vor allem von Männern dominierten Feld der Eisen- und Holzplastiken besetzt Margot Stempel-Lebert durch die Kompromisslosigkeit ihres Stils eine fast singuläre Position. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, 1982 erhielt sie den Kahnweiler-Preis für Plastik. Viele ihrer Werke sind in Museen, Sammlungen und im öffentlichen Raum zu finden. Sie ist Mitglied bei mehreren renommierten Künstlervereinigungen.
In ganz herausragender Weise hat sie sich für die Förderung der Kunst in ihrer Heimatstadt wie der Region eingesetzt, bei den Diskussionen um den Erhalt der Villa Streccius als Kunstgalerie hat sie vor einem Jahrzehnt durch großzügiges Sponsoring die Fortführung der Städtischen Galerie mit bewirkt.
Zum Lebenswerk der Künstlerin gibt der Kunstverein einen reich illustrierten Katalog mit Texten von Matthias Brück, Wolfgang Diehl, Heinz Setzer, Wilhelm Weber (posthum) heraus.


Weitere Teilnehmer an der Ausstellung

Auch die anderen Teilnehmer der Ausstellung sind in der pfälzischen Kunstszene seit Jahrzehnten fest verankert, haben höchste Auszeichnungen erfahren und stehen mit für die Qualität und Kontinuität der Kunst unseres Bundeslandes der letzten vier Jahrzehnte.
Mehreren KünstlerInnen ist zudem eigen, dass sie sich auch in Bereichen außerhalb der Bildenden Kunst einen herausragenden Namen schufen.
So wurde Barbara Beran, die schon 1987 den Rheinland-Pfalz-Preis für Kunst erhielt, gerade in diesem Jahr der Deutsche Kinderschutzpreis 2002 für ihr dreizehnjähriges soziales und künstlerisches Engagement in Ruanda verliehen.
Und Wolfgang Diehl ist zwar eher als Schriftsteller, Pfalzpreisträger für Literatur und langjähriger Vorsitzender des Literarischen Vereins der Pfalz überregional bekannt geworden, dennoch gehört er als künstlerische Doppelbegabung in Literatur und Bildender Kunst ganz originär in diese Ausstellung.
Edgar Blum, langjähriges Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler (APK), zählt zu den großen Grafikmeistern der Pfalz, der gerade in diesem Jahr mit seiner Ausstellung "Mein Totentanz" über die eigene Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus Aufsehen erregte.
Die Pfalzpreisträger Gerd Ditz und Klaus Heinrich Keller gehören seit Jahrzehnten zu dem Kernbestand der Malerei in der Pfalz.
Und Stefan Forler stellt mit seinen abstrakten und meditativen Stahlformen einen künstlerischen Kontrapunkt zur Jubilarin dar, der ebenso in Bayern wie in der Pfalz bekannt wurde.
Erika Risch ist seit Jahrzehnten in der Pfalz sowohl im Bereich des literarischen Theaters wie der Bildenden Kunst präsent, wobei bei ihr die Grenzen zwischen beiden Gebieten fließend sind.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Gefördert durch:
die Stiftung für Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, den Bezirksverband Pfalz, die Karl-Fix-Stiftung Landau, die Sparkasse Südliche Weinstrasse in Landau und mehrere private Sponsoren.

Finissage:
Sonntag, 11.01.2004
Biografischen Collage: Vincent van Gogh mit Walter Vogt, freie Sprachrezitation; Thomas Weithäuser, Saxophon





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Margot Stempel-Lebert
Margot Stempel-Lebert: "Stier"
Eva stehend
Eva stehend
Hunger
Hunger
Pan und Nymphe, Eisen geschweißt
Margot Stempel-Lebert: "Pan und Nymphe, Eisen geschweißt"
Sitzende, Eisen geschweißt
Margot Stempel-Lebert: "Sitzende, Eisen geschweißt"
Panspieler, Eisen geschweißt
Margot Stempel-Lebert: "Panspieler, Eisen geschweißt"
Eva sitzend
Eva sitzend
Cellostuhl, Eisen geschweißt
Cellostuhl, Eisen geschweißt