Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
Robert Schad
Monumentale Plastik für Pfalzgalerie Kaiserslautern
Geschenk der Freunde der Pfalzgalerie zum 125-jährigen Jubiläum
01.09.05

Genau 125 Jahre nach der Eröffnung des Gewerbemuseums in Kaiserslautern übergab der Verein der Freunde der Pfalzgalerie eine 3,84 m hohe Stahlplastik von Robert Schad mit dem Titel "Pnog", die im Jahre 2002 entstanden ist. In Anwesenheit des Künstlers, der zu den bedeutenden zeitgenössischen Plastikern gehört, und der Pfalzgalerie-Direktorin Dr. Britta E. Buhlmann unterzeichneten der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder und Dr. Peter Tillmanns, Vorsitzender der Freunde der Pfalzgalerie, den Schenkungsvertrag.

"Das Kunstwerk wird den Bestand der Pfalzgalerie in hohem Maß bereichern und mithelfen, dem Haus die ihr gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen", sagte Wieder, der sich für die Wertschätzung bedankte, die der Freundeskreis dem Museum des Bezirksverbands Pfalz entgegenbringe. Tillmanns erinnerte sich daran, dass die Plastik ganz oben auf der Wunschliste der Pfalzgalerie gestanden habe. Als er sie dann zum ersten Mal im Atelier des Künstlers gesehen habe, verstünde er auch warum. Besonders habe ihn "ihr Streben nach oben", ihre "positive Ausstrahlung" fasziniert. Es handele sich hier um ein "besonderes Werk", pflichtete Buhlmann ihm bei. Sie verwies darauf, dass der Freundeskreis dem Museum neben der Skulptur noch ein weiteres Geschenk im Jubiläumsjahr mache, und zwar eine Vortragsreihe über die Gründerzeit, die im Herbst stattfinde.

Die ausdrucksstarke abstrakte Plastik wachse, so Buhlmann, aus einem Zentrum, entfalte sich gleichsam aus einem Kern. Trotz ihrer Transparenz nehme sie Raum ein. "Sie öffnet sich, lässt Durchblicke zu", interpretiert Buhlmann die 300 kg schwere, mit Feuer geschwärzte und gewachste Plastik. Sie zeige materielle Schwere und Stabilität einerseits und entmaterialisierte Leichtigkeit und Labilität andererseits. Robert Schad sei ein Werk gelungen, in dem das dialogische Zusammenspiel scheinbarer Unvereinbarkeiten überzeugend kombiniert werde. Der Titel "Pnog" vermittele dabei keine konkrete Bedeutung, er führe vielmehr in eine geheimnisvolle, rätselhafte und mehrdeutige Welt.

"Ich bin gespannt", so Robert Schad, "welche Aura meine Arbeit nun an diesem Ort entfaltet." Im Zentrum seines Schaffens stehe die Linie. "Meine Skulpturen schreiben Erlebnisse des menschlichen Empfindens in den Raum", so Schad, der 1953 in Ravensburg geboren wurde. Er studierte von 1974 bis 1980 an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und erhielt mehrere Stipendien, darunter das renommierte Wilhelm-Lehmbruck-Stipendium der Stadt Duisburg. Unter anderem hielt er sich in Porto (Portugal) und Paris auf und lehrte zwei Jahre Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Der Künstler lebt im französischen Larians bei Besançon, wo er im Jahre 2000 einen weiträumigen Skulpturenpark gegründet hat. Hier ist auch eine Auswahl seiner monumentalen Stahlplastiken zu sehen.





[zurück]