Südpfälzische Kunstgilde e.V. / artgalerie am schloss
Elke Heydecke und Ingrid Krueger-Kastenholz
Malerei, Zeichnung, Collage
17.03.04 bis 07.04.04
Südpfälzische Kunstgilde
Ingrid Krueger-Kastenholz: "intoto", (2003), Aquarell, Bleistift auf Gipsbinden, 24,5 x 24 cm

Am 17.03.2004, um 19.00 Uhr, eröffnet die Südpfälzische Kunstgilde Bad Bergzabern in den Räumen der Artgalerie am Schloss ihr diesjähriges Ausstellungsprogramm mit zwei Künstlerinnen. Elke Heydecke präsentiert Zeichnungen und Collagen, die Wolfgang Glock vom Glockwerk Lichte Kunstprojekt e.V. besprechen wird, Ingrid Krueger-Kastenholz zeigt Malerei. In ihr Werk wird die Kunsthistorikerin Jutta Keller einführen.

Elke Heydecke studierte visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Grafik/Druckgrafik in Münster. Ein weiteres Studium absolvierte sie an der Hochschule der Künste in Berlin, sie erhielt zwei Stipendien der Aldegrevergesellschaft in den Druckwerkstätten Katelhön.
Leicht, heiter, kindlich, spontan, anrührend, zart, poetisch aber auch geheimnisvoll, verschlossen, abweisend, skurril. Genauso vieldeutig und auch widersprüchlich erscheinen die Bilder von Elke Heydecke. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht der Mensch und sein Streben nach Wissen und Erkenntnis. Die Grenzen, die er dabei erfährt, sind ein immer wiederkehrendes Grundmotiv ihrer Werke. Ihre Arbeit sieht sie als Ergebnis einer geistigen Auseinandersetzung mit der Naturwissenschaft, der Philosophie und der Literatur. Mit Ölkreide, Bleistift oder Tusche bringt sie skizzenhaft ihre Figuren, symbolhafte Formen zu Papier. Ihr Medium ist die Zeichnung, die Collage. Das Material, mit dem sie spielt, stammt aus dem Baumarkt: Pappe, Pack- und Pergamentpapier, Klebeband, Metallkrampen. Einzelne Papierlagen werden aufeinandergeschichtet, ausgeschnitten oder gerissen, miteinander durch Klebeband verbunden oder aufgetackert. Die Arbeiten Elke Heydeckes sind auf Vielschichtigkeit angelegt, sie entziehen sich einer eindeutigen Interpretation. Sie erlauben durch ihren komplexen Bildaufbau ein Hineinvertiefen in die verschiedenen Schichten des Seins/Lebens. Sie eröffnen Wege, Möglichkeiten auf der Suche nach Erkenntnis.

Dr. Gabriele Rasch, Kunsthistorikerin


Ingrid Krueger-Kastenholz wurde in Breslau geboren und besuchte die Schule in Neustadt. Ihr Kunststudium absolvierte sie an der Kunstakademie in Mannheim bei Professor Berger-Bergner und Professor Karl Trummer. Grafik studierte sie an der Meisterschule in Kaiserslautern und übte diesen Beruf anschließend aus. Seit vielen Jahren lebt und arbeitet die Künstlerin in Haßloch. Die Arbeiten, hauptsächlich Acryl auf Leinwand, entfalten ihre Wirkung durch glutvolle Töne, die Ingrid Krueger-Kastenholz mit großzügigen, kräftigen Pinselstrichen aufträgt. Figurales und Naturalistisches löst sie auf und reduziert die Formen auf das für sie Wesentliche. Beim näheren Betrachten wird deutlich, dass sich Abstraktes und der Natur Entliehenes auf engem Raum begegnen. Ungeheuer spannungsvoll wirken die Bilder mit den kubistischen Elementen. Die mit subtilen Tönen angelegten Rechtecke, Kuben und Quadrate in unterschiedlichen Größen sind über dem ursprünglichen, farbig dynamischen Bild angelegt, so dass zunächst der Eindruck einer Reduzierung des Bildes durch die kompakten Farbfelder entsteht, so, als würde man zwei Bilder - jeweils eins vom anderen überlagert - ansehen. Ingrid Krueger-Kastenholz schafft es, extreme Farbigkeit und kompakte geometrische Farbfelder in einem Bild kontrastreich und gleichzeitig harmonisch zu vereinigen, Statik und Dynamik zusammenzubringen.



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Ingrid Krueger-Kastenholz: "intoto", (2003), Aquarell, Bleistift auf Gipsbinden, 24,5 x 24 cm