Bezirksverband Pfalz / Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk)
Agness: "Tutto è scherzo d'amore"
Plastiken und Zeichnungen
08.11.03 bis 04.01.04
Agness
Agness: "Tutto è scherzo d´amore", Kunststoff, Lack (2003)

Eröffnung am Freitag, 07.11.03, um 19.00 Uhr

Agness, Plastikerin und Zeichnerin aus Karlsruhe, die ein Atelier im pfälzischen Hauenstein unterhält, wurde 2002 mit dem Pfalzpreis für Plastik des Bezirksverbands Pfalz ausgezeichnet. Die Ausstellung, die Bestandteil des Pfalzpreises ist, stellt die plastische Arbeit der Künstlerin seit 1998 vor und veranschaulicht zusätzlich den darauf hinführenden zeichnerischen Aspekt ihres Schaffens.

Die Künstlerin wurde 1954 in Karlsruhe geboren. 1974 bis 1976 studierte sie Kunsterziehung an der Universität Mainz bei Prof. Brembs. Ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Frau Prof. Rissa schloss sich 1976 bis 1979 an. Agness beendete ihre Ausbildung 1990 bis 1992 mit einem Gaststudium an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Heusinger von Waldegg. In den Jahren 1994 und 2002 erhielt sie Reisestipendien des Ministeriums für Bildung und Kultur, Mainz. 1996 führte sie ein Arbeitsstipendium nach Marfa, Texas zur Donald Judd Foundation.

Bekannt wurde Agness als Plastikerin mit den blutrot gestrichenen Objekten ihrer Werkgruppe "Welt der Blumen und Weiden". Diese Arbeiten aus Kunststoff und Lack übersetzen kleine Naturformen ins große Format: aus Früchten, Samenkapseln oder Blüten meist exotischer Pflanzenarten werden hochglanzpolierte Kunstwerke, deren Aufbautechniken aus dem Industriedesign kommen und eigentlich entwickelt wurden, um Spoiler zu modellieren. Natürliches Formenvokabular wird so durch eine neue, individuelle Bildsprache in ästhetische Kunstwerke transformiert. Das auffällig leuchtende Rot setzt die Naturform in einen unerwarteten Zusammenhang und provoziert auf diese Weise manchen Betrachter. Agness zeigt die Dialektik von Natur und Kunst in alltäglicher Fremdartigkeit.

Eine in farblicher Hinsicht modifizierte plastische Werkgruppe von Agness entsteht seit dem Jahr 2000: "Tutto è scherzo d´amore". Hier hat sie das Rot des Inkarnats gegen Gold und Altrosa getauscht. Die Farbsymbolik des flammenden Rot als Bild des elementaren Lebens ist verändert zum Altrosa, der zurückhaltenden Energie der Inkarnatfarbe. Gold schließlich ist für Agness ein sakraler Wert.

Als Vorbilder ihrer Arbeit nennt Agness Künstlerinnen wie Louise Bourgeois oder Donald Judd. Aber auch ganz allgemein die Tradition der biomorphen - also von den Kräften des natürlichen Lebens geformte - Plastik des 20. Jahrhunderts gehört zu den Voraussetzungen der Kunst Agness.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 40 farbigen Abbildungen sowie Texten von Britta E. Buhlmann und Heinz Höfchen, Umfang 96 Seiten, Preis ca. 25,00 Euro.



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Agness: "Tutto è scherzo d´amore", Kunststoff, Lack (2003)