27.08.11 bis 08.10.11

Die Arbeiten des Mainzer Fotokünstlers Christian Peter loten sensibel die Grenzbereiche des Mediums aus und führen dem Betrachter in weite Wüsten und Wasserlandschaften. Seine schwarz-weißen Fotografien leerer Landschaften zeichnen sich unter Verwendung analoger Fotoapparate, grobkörnigen Filmmaterials und kalkulierten Unschärfen durch die Reduktion auf das Wesentliche aus. Wie ein langer Blick auf das ruhige Meer bei Nacht, so erscheinen einem die verschwommenen Lichtpunkte am Horizont und wecken erlebte Momente aus der Vergangenheit und erinnern an Bilder wie Caspar David Friedrichs Mönch am Meer.

Auch die Werke der Kanadierin Marie Madeleine Noiseux erscheinen durch ihre Vielschichtigkeit oft wie ein Memorial der Vergangenheit. Die ausdrucksstarken Arbeiten zeugen von sinnlicher Anmut und zugleich bewahren sie eine vornehme Kühle und Verborgenheit. Die vielen übereinander gelagerten Schichten, geschaffen durch die Symbiose aus Methode und Zufallsmoment, eröffnen Traumwelten und weite Ebenen für den Betrachter. Der Pinsel als Werkzeug findet bei Marie Madeleine Noiseux nur selten
seinen Einsatz, stattdessen hilft die Digitalkamera beim Finden einzelner Motive. Die besondere Technik durch den Einsatz von Polypropylen-Vorlagen, mehrfache Überlagerung von Acryl-Schichten bis hin zum Wiederabtragen anhand von Messer und Skalpell führen am Ende zu den beseelten Landschaften von Marie Madeleine Noiseux.

Die in der Ausstellung "true colours und open space" gezeigten Arbeiten von Marie Madeleine Noiseux gehören der Serie "April" an und sind Zeugnis von intensiver Farbigkeit und der useinandersetzung mit Form und Fläche.

Die mehrteiligen Fotoarbeiten von Christian Peter öffnen den Raum für Erinnerungen und nehmen den Betrachter an die Hand, sich für einen Moment zu verweilen und den Blick schweifen zu lassen. Wo sich bei den Arbeiten von Noiseux die Motive tiefschwarz durch Zweidimensionalität vom Hintergrund abheben, verschwimmen konkrete Anhaltspunkte bei Peter geradezu vor dem inneren Auge und zurück bleiben offene Räume.

Marie Madeleine Noiseux wurde 1952 in Montréal, Kanada, geboren. In den Jahren 1979 bis 1982 absolvierte sie an der Université du Québec in Montréal das Studium der Bildenden Künste und schloss in den Jahren 1983 bis 1991 einen Aufenthalt in Paris an, um dort als freischaffende Künstlerin zu arbeiten. Es folgten weitere Aufenthalte in New York (USA), Kanada und Strasbourg (FR). Marie Madeleine Noiseux lebt und arbeitet heute in Karlsruhe.

Christian Peter wurde 1970 in Mainz geboren. Er begann 1997 das Studium der Freien Bildenden Kunst an der Akademie für Bildende Künste in der Foto-Klasse bei Prof. V. Spacek in Mainz und schloss dieses im Jahr 2002 mit Diplom ab. Es folgte in den Jahren 2003 bis 2004 das Vertiefungsstudium als Meisterschüler an der Akademie für Bildende Künste in Mainz. 2011 wurde er mit dem Förderpreis der Woldemar Winkler Stiftung ausgezeichnet.




[zurück]