26.08.12 bis 21.10.12

Vernissage am 26.08.12 um 11.00 Uhr

Judith Röder (*1981) setzt sich in ihren Arbeiten mit Glas als künstlerisches Ausdrucksmittel der Skulptur und Installation auseinander. Ihre Hinwendung speziell zu diesem Material erklärt sich aus ihrem bisherigen Werdegang.
Nach einer dreijährigen Ausbildung zur Kunstglaserin in München studierte sie am Institut für Künstlerische Keramik und Glas in Höhr-Grenzhausen. Neben zahlreichen Ausstellungen wurde ihre Arbeit mit dem Ramboux-Preis der Stadt Trier, dem Ehrenpreis des Stuttgarter Filmwinters, dem Kunstpreis des Bistum Limburgs und einem Stipendium der August-Müller-Stiftung bedacht.

Es geht der Künstlerin darum Wahrnehmungen bestimmter Materialaspekte des Glases zu vermitteln: Dass Glas in seiner Transparenz unstofflich ist, also in den Grenzbereich der Durchsichtigkeit, des Erscheinungshaften, in den Übergang des Immateriellen hineinstellt. Dass Glas bei Erhitzen viskos und formbar ist und bei Erkalten zurückfällt in totale Starre und Härte. Dass Glas also zeitliche Momente aufgreift und speichert. Eigenschaften die sie in ihrer Arbeit auch in Gegenüberstellung digitaler Medien setzt.

In Ihrer Ausstellung mit dem Titel "plies" im Kahnweilerhaus Rockenhausen zeigt die Künstlerin eine Skulptur aus einer gefundenen Doppelglasscheibe. Eine Isolierverglasung, die üblicherweise ihren Einsatz in Türen und Fenstern findet, wird aus diesem Zusammenhang herausgelöst. Format und Material hinterfragen nunmehr die menschliche Figur in ihrer Transparenz und Empfindsamkeit.
Ein weiterer Zusammenhang zum Ausstellungstitel "plies" ist mit Gravurzeichnungen und Glasobjekten aufgetan.
So dienten Stofffaltungen als Formvorlage für Glasreliefs deren Hell- und Schattenzonen als eigene "Lichtbilder" einer Bewegung gelesen werden können.
Gravierte Glasscheiben bilden eine "timeline", die den Zeitablauf auf den Raum übertragen und zugleich in der Schichtung eine Tiefenräumlichkeit erzeugen.


[judithroeder.de]




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