Kunstverein Germersheim / Zeughaus Germersheim
000_blank
Pfälzische Sezession
Mit einer Sonderschau zu Ehren Rudolf Scharpfs
08.09.12 bis 07.10.12
Kunstverein Germersheim
Rudolf Scharpf

Vernissage am 08.09.12 um 17.00 Uhr
Begrüßung: Marita Mattheck, 1. Vorsitzende des Kunstvereins und Marcus Schaile, Bürgermeister der Stadt Germersheim
Grußwort: Prof. Eberhard Linke
Einführung: Dr. Philipp Gutbrod, Darmstadt

Finissage am 07.10.12 um 17.00 Uhr


Der Kunstverein Germersheim hat in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum mit 30 Künstlerinnen und Künstlern, die schon ein- oder mehrmals ausgestellt haben, gefeiert.

Wir freuen uns sehr, dass wir 2012 Mitglieder der Pfälzischen Sezession vorstellen können. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben auch schon in den Gewölberäumen des Zeughauses ausgestellt. Die Klarheit und die Materialien der Räume ermöglichen vielgestaltige Ausstellungskonzepte.

Marita Mattheck


Grußwort von Marcus Schaile, Bürgermeister der Stadt Germersheim


Sehr geehrte Kunstfreunde,
zu seinem 30-jährigen Jubiläum hat der Kunstverein Germersheim nicht weniger als dreißig bekannte Künstlerinnen und Künstler für seine Jubiläumsausstellung gewonnen und lädt mit dieser beeindruckenden Werkschau der Pfälzer Sezession dazu ein, anspruchsvolles künstlerisches Schaffen aus verschiedenen Jahrzehnten in einer einzigartigen Ausstellung zu erleben.
An einem außergewöhnlichen Ort, im ehemaligen Zeughaus unserer Germersheimer Festung, zelebriert der Kunstverein mit dieser großartigen Ausstellung einen der herausragenden künstlerischen Höhepunkte dieses Jahres. Was könnte besser zu unserer Stadt passen als eine Ausstellung von und mit Künstlerinnen und Künstlern, deren erklärtes Ideal die Humanität ist. Dieser hohe Anspruch der Mitglieder der Pfälzischen Sezession machen diese Ausstellung für uns und unsere Stadt sehr wertvoll.
Ich freue mich auf Sie und wünsche Ihnen, allen Besuchern, Gästen und den teilnehmenden Künstlern wunderbare Begegnungen, unvergessliche Momente und bleibende Eindrücke bei dieser Ausstellung im Germersheimer Kunstverein.

Marcus Schaile


Einführung von Eberhard Linke

Ist "Künstler" ein Beruf? Machen Künstler Kunst, um davon zu leben, oder verdienen sie ihren Lebensunterhalt in einem anderen, sogenannten Brotberuf, um Kunst machen zu können? Wie auch immer, wer sich dazu berufen fühlt, nennt sich Künstler, und was er macht ist auf wunderbare Weise "Kunst".
Dem widersprechen die Mitglieder der Pfälzischen Sezession, weil sie sich von derartiger Anmaßung absetzen. Der Name "Sezession", der 1945 in ihren Anfängen Zeichen des Neuanfangs und Aufbruchs zur geistigen Erneuerung war, ist heute wieder aktuell und ist zugleich Tradition wie Gütezeichen der Gruppe mit ihren strengen Aufnahmekriterien.
Das Spektrum der Spielarten ihrer Mitglieder ist weit gefächert. Aber ihnen gemeinsam ist das Bestreben, Hand anzulegen und ihr Werk in einem Arbeitsprozess zu erarbeiten, der zu einem sinnlich wahrnehmbaren Ausdruck führt. Nicht eine Idee als künstlerische Absicht ist schon das Kunstwerk, sondern allein die schöpferische Umsetzung dieser Idee. Dabei ist die originäre Findung beim Entstehen des Werks die wirkliche Innovation, welche man gern mit Modeerscheinungen verwechselt.

Die Pfälzische Sezession wird weiterhin bestehen, wenn vor allem auch ihre jüngeren Künstlerinnen und Künstler diesen Weg mit beschreiten.

Die Ausstellung der Pfälzischen Sezession in Germersheim zeigt neben den Arbeiten der Mitglieder eine Sonderschau zu Ehren von Rudolf Scharpf. Der Maler und Grafiker ist unser ältestes Mitglied (Beitritt 1949) und immer noch aktiv. 

Die diesjährige Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Germersheim entstanden. Wir danken der Stadt Germersheim und dem Kunstverein für die Möglichkeit, in diesen großen und schönen Gewölberäumen ausstellen zu können.

Eberhard Linke


Pfälzische Sezession 2012

"Spötter und Demonstranten", "Tentakel", die ins "Herbstlicht" reichen, ein "Flugplatz für Heimatlose", die "Faust" - ein zentrales Symbol im 2Jahrhundert der Kriege", eine "Prophezeiung von Otriculi". Die Werktitel der diesjährigen Ausstellung der Pfälzischen Sezession verweisen in ihrer Gesamtheit auf unruhige Zeiten. Das Jahr 2012 stellt Europa und seine Künstler vor große Herausforderungen. Gesellschaftspolitische Fragen stehen im Mittelpunkt von öffentlichen Diskursen und die Rolle der Kunst, sowie der Künstlerinnen und Künstler wird hinterfragt. In dieser Umbruchszeit präsentiert die Pfälzische Sezession eine Gruppenausstellung ihrer Mitglieder, deren Werke die unterschiedlichsten Themen und eine große Bandbreite von Techniken und Medien umfassen. Die ausgestellten Künstler haben sich teilweise über Dekaden hinweg zusammengefunden und sich statt unter einem programmatischen Dach alleine aus der gegenseitigen Anerkennung vereint.

Wie viele andere Künstlergruppierungen in der Geschichte der modernen Kunst ging auch die Pfälzische Sezession aus einer Krisenzeit hervor. So wie die fortschrittsfeindliche Haltung des Pariser Salons im 19. Jahrhundert zu der progressiven Société des Artistes Indépendants oder die bürgerkriegsähnlichen Zustände in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zu den Gründungen der Novembergruppe oder der Darmstädter Sezession geführt haben, so suchten und erzielten die Künstler in der Pfalz - in der "Stunde Null" nach dem Zweiten Weltkrieg - mit der Gründung ihrer "Sezession" ein Forum des künstlerischen Dialogs und der Solidarität.

Wie steht es jedoch mit der Bedeutung der Pfälzischen Sezession in der heutigen Zeit? Nach innen bleibt sie als Forum des Austauschs wertvoll. Ein Gespräch unter Künstlern besitzt immer eine ganz eigene Qualität: die Verständigung unter Gleichgesinnten, am beeindruckendsten festgehalten im umfangreichen Briefwechsel Van Goghs mit seinen Künstlerfreunden. Genauso ist nun - nach außen - die in den Sezessions-Ausstellungen sich manifestierende Sichtbarmachung der inneren Gruppen-Dynamik von besonderem Wert, da das gemeinsame Erarbeiten der Gruppenausstellung im Künstlerkollektiv zu einer ganz eigenen Aussage und Ausstellungsform führt. Folglich ist jedes Kunstwerk in der diesjährigen Ausstellung sowohl ein Dokument unserer Zeit als auch eine Membran der Pfälzischen Sezession, deren Schwingungen von den Besuchern aufgespürt werden können.

Dr. Philipp Gutbrod, Institut Mathildenhöhe Darmstadt


Mit

1. Franz, Bernhard
2. Blum, Edgar
3. Brenner, Thomas
4. Culmann, Otfried
5. Deutsch, Alexandra
6. Deutsch, Karl-Heinz
7. Duttenhoefer, Thomas
8. Fieseler, Michael
9. Forler, Stefan
10. Frisch, Jochen
11. Gervé, Johannes
12. Haese, Peter
13. Jaensch, Nikola
14. Juncker, Hermann T.
15. Kastenholz, Bernd
16. Keller, Klaus Heinrich
17. Korb, Werner
18. Kuprat, Anne-Marie
19. Linke, Eberhard
20. Maether, Christiane
21. Mannella, Alfonso
22. Negenborn, Heike
23. Ribbeck, Achim
24. Ritter, Susanne
25. Scharpf, Rudolf
26. Stahlschmidt, Carmen
Gast: Juliane Gottwald



Links:
Brenner Thomas (Rubrik KÜNSTLER)  |  Frisch Jochen (Rubrik KÜNSTLER)  |  Juncker Hermann Theophil (Rubrik KÜNSTLER)  |  Keller Klaus Heinrich (Rubrik KÜNSTLER)  |  Deutsch Karl-Heinz (Rubrik KÜNSTLER)  |  Forler Stefan (Rubrik KÜNSTLER)  |  Ribbeck Achim (Rubrik KÜNSTLER)  |  Scharpf Rudolf (Rubrik KÜNSTLER)



[zurück]
Kunstverein Germersheim
Rudolf Scharpf