Anna Maria Tekampe
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Die künstlerische Praxis von Anna Maria Tekampe umfasst Zeichnung, Installation, filmische und fotografische Arbeiten. Darüber hinaus arbeitet sie mit performativen Aspekten und benutzt ihren Körper, ihr Gesicht oder ihre Stimme als Material.

Das zwischen Stimmungen und Rollen hin und her geworfene Subjekt der Postmoderne ist einer der künstlerischen Hauptuntersuchungsgegenstände von Tekampe. So untersucht sie in vielen Arbeiten das Kreisen des Individuums um sich selbst und dokumentiert das Problem des "sich nah seins, aber dennoch immer fremd bleibens" und die damit verbundenen und immer zum Scheitern verurteilten Versuche des "sich selbst ähnlich werden Wollens". Das Wort von Augustinus: "quaestio mihi factus sum" (Ich bin mir selbst zu einer Frage geworden) zeigt einen Geisteszustand an, den sie versucht zu erkunden - und dafür ein Bild, eine Situation oder ein Setting zu finden. Neben der Selbsterkundung ist der Begriff der Dauer ein zentrales Thema ihrer Arbeiten. In der Videoarbeit 'Die Wiederkehr/ The recurrence' (2011) werden beide Aspekte verarbeitet. Auch in der Installation 'Frage des Zweifels' (2009) und in neueren Arbeiten, wie etwa bei der Arbeit 'A certain darkness is needed to see the stars' (2014) sind diese Themen zentral. Eine immerwährende Konstanz ihrer Praxis ist darüber hinaus die Zeichnung, hier übt sie in Form und Duktus eine Reduktion des Konkreten. Im Ganzen kann man Tekampes Arbeiten als unentwegten Versuch sehen mit kleinen Gesten die Zeit zu umgarnen und das Vergängliche zu kartographieren.