Jochen Frisch ist ein passionierter Zeichner, Zeichnen sein "bevorzugtes Verarbeitungsinstrument von Wahrnehmungen, sowohl inneren als auch äußeren", wie er sagt. Er zeichnet täglich und mit allen Mitteln. Kontrapunktisch zu seinen abstrakten, sinnfreien Formgefügen entstehen immer auch detaillierte, gegenständliche Studien von höchster Präzision. Diese Präzision bleibt auch in den abstrakten Arbeiten noch spürbar in fragmentierten Alltagsobjekten, die sich bei längerem Hinsehen aus den Zufallsstrukturen herauskristallisieren.

Gestische, körperliche Aktion sowie kontrollierter, zeichnerischer Prozess verschmelzen zu einer Einheit aus Spontaneität und Kalkül und verleihen den Kompositionen bei aller Unruhe und tänzerischem Rhythmus große Ausgewogenheit und Ästhetik.

Text von Frau Dr. Ulrike Hauser-Suida, anlässlich der Verleihung des Haueisenpreises an Jochen Frisch am 18.09.05 im Zehnthaus in Jockgrim.