Kunstverein Germersheim / Zeughaus Germersheim
"hingestellt und aufgehangen"
Malerei, Skulptur
24.02.07 bis 18.03.07
Manfred Emmenegger-Kanzler
Manfred Emmenegger-Kanzler: "Große Transversale" (2004), Höhe: 196 cm

Maike Tersch

Meine Malerei bewegt sich im Spannungsfeld von Abstraktion und narrativen Elementen. Mit den abstrakten Mitteln der Malerei und deren Gesetzmäßigkeiten, wie der Rolle der Farbe, der Frage der Komposition, dem Verhältnis der Linie zur Fläche, der Funktion des entstehenden Farbraumes usw. versuche ich neu zu erzählen, Assoziationen zu wecken. Die Erinnerungen an vielleicht schon Gesehenes werden im Betrachter geweckt. Gleichzeitig wird er aber auf eine neue Wahrnehmungsebene geführt, taucht in neu Erlebbares ein.

In meinen Arbeiten möchte ich durch das Schichten von unterschiedlichen oft gegensätzlichen Bildelementen und den damit entstehenden Bildebenen einen "Denkraum" zu schaffen. In Ausstellungssituationen versuche ich mit einer Art Choreografie mehrerer Bilder verschiedener Aspekte eines Themas zu beleuchten. Die einzelnen Bilder beziehen sich aufeinander, veranschaulichen jedoch unterschiedliche Sichtweisen. Es ist mir wichtig, den Bildern den Charakter einer Momentaufnahme in einem beweglichen System zu geben. So soll der Eindruck eines "Filmstills" entstehen - wodurch eine Starrheit vermieden wird.


Sibylle Schlageter

In den Mischtechniken Sibylle Schlageters ist die zeichnerische Darstellung immer vorrangig. Die Arbeiten leben von der Spannung zwischen dynamischer Linienführung und verhaltener Farbgebung. Architektonische Elemente - wie Dächer, Luken, Schächte oder Gegenstände des Alltags wie Behältnisse, Teller, Bücher - werden aus ihrem Umraum herausgenommen und im Bildraum verspannt.

Der Wechsel zwischen Formbildung und Formauflösung geschieht in langem Arbeitsprozess mit unterschiedlichen Materialien wie Blei- und Grafitstift, Tusche, Kreide, Kohle, Acrylfarbe und Papiercollage. Bei einigen collagierten Mischtechniken entsteht durch die vielschichtige Arbeitsweise reliefähnliche Plastizität der Bildoberfläche. Daraus entwickelten sich in neuerer Zeit zwangsläufig Objekte aus Papier und Karton.


Manfred Emmenegger

Die fest umrissene Form des Kubus dient mir als Ausgangssituation für räumlich-plastische Untersuchungen. Plastik wird nicht als raumverdrängender Körper begriffen, sondern gewinnt in dem Maße an Bedeutung, wie es ihr gelingt, den sie umgebenden Raum in Bewegung zu versetzen. Sie wird dann zur lebhaften Auseinandersetzung zwischen Masse und Leerraum. So wird die Existenz des jeweils anderen sichtbar und erlebbar.

Beziehungen von Raum zu Körper, von Gleichem zu Verschiedenem in Form und Material sind Hauptthema meiner Untersuchungen. Die streng geometrischen Konstruktionen erzeugen im Betrachter durch ihren verschlossenen, monumentalen Charakter Distanzierung und Abwehr, andererseits aber Neugierde und das Bedürfnis, ihren Geheimnissen auf den Grund zu gehen.



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Manfred Emmenegger-Kanzler
Manfred Emmenegger-Kanzler: "Große Transversale" (2004), Höhe: 196 cm
Maike Tersch
Maike Tersch: "Angkor" (2004), Acryl auf Nessel, 170 x 145 cm
Sibylle Schlageter
Sibylle Schlageter: "geöffnet" (2005), Mischtechnik auf Papier, 43 x 61 cm