"Hülle in Fülle - Exkursionen im Nahbereich" zeigt verschiedene künstlerische Positionen zum Thema "Hülle" im weitesten Sinne von acht KünstlerInnen, die allesamt in Köln ansässig sind, womit der Kunstverein wie bereits mehrmals geschehen, wieder eine Brücke zur aktuellen Kunstszene in Nordrhein-Westfalen schlägt. Die künstlerische Konzeption der Ausstellung und die Auswahl der KünstlerInnen übernahm Ursula Radermacher: "Raum, Gefäß und Kleidung sind Hüllen. Sie begrenzen und schützen, verhüllen oder enthüllen. Seit Urzeiten sind sie wesentliche Konstanten des menschlichen Lebens. Zeigen und Verstecken, Bewahren und Bloßstellen - ist auch ein uraltes Spiel, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessiert."
Auf die körperlich nächst liegende Hülle des Menschen, die Kleidung, richten sich die Blicke von Jürgen Wittke und Eberhardt Weible. Mit ihren Intimkissen zielt auch Marit Mertin direkt auf den menschlichen Körper, hier geht es jedoch um ein körpernahes Verbinden mit einem fremden Objekt. Petra Weifenbachs Gefäße wirken sehr kostbar und heilig, erst auf den zweiten Blick enthüllen sie ihre wahre Natur. Transparente Gefäße in unterschiedlichen Größen und Materialien, installiert Ursula Radermacher im Raum. Menschliche Körper und Raum verbindet Caroline Cochius unmittelbar in ihrem Videoloop "heimlich". Sie zeigt einen Menschen im Außenraum der Natur. Er ist verborgen, "bekleidet" durch Blätter, die den Blick auf das Gesicht nur teilweise freigeben, aber umso intensiver den Betrachter beobachten. Den Gedanken des Verbergens nimmt auch Ivo Webers massiv gebauter Privatraum auf. Er ermöglicht es, sich selbst zu verbergen und andere zu beobachten. Martin Durham schafft mit seiner Installation dagegen einen verletzlichen Raum, der trotz seines leichten Materials, Stoff und Licht, Schutz und Privatheit gewährt. Mit zu den massivsten Hüllen zählen die ehemaligen Atlantikwall-Bunker auf den Bildern von Hermann Peterssen.
Katalog
Zur Ausstellung wird die künstlerische Grundidee der "Hülle" sogar durch den dokumentierenden Katalog umgesetzt: von den KünstlerInnen gestaltete Einzelbroschüren werden durch einen besonderen Kartonschuber geschützt. Der somit auch künstlerisch als Sammelobjekt geplante Katalog wird in der Ausstellung für 15/12 EUR, Nichtmitglieder/Mitglieder angeboten.
Begleitprogramm
11.01.09 | 11.00 Uhr Landauer Matinee: "Eingefleischte Vegetarier" Textperformance von Winni Heil (Köln) Musik: Frank Bungartz, Piano
18.01.09 | 15.00 Uhr Finissage Die Künstler führen durch die Ausstellung
Besonderer Dank gilt den Sponsoren, die die Ausstellung ermöglichten: dem Modehaus Heuberger aus Landau, dem S'Oliver Store, dem Kulturamt der Stadt Köln, sowie dem Fahrzeugvermieter "Kölner Flitzer".