14.11.09 bis 06.12.09

Der im Jahr 1965 anlässlich des 85. Geburtstages des Künstlers von der Stadt gestiftete Förderpreis wird alle drei Jahre ausgeschrieben und ist nach Möglichkeit ungeteilt zu verleihen. Der Preis sollte, so der ausdrückliche Wunsch von Hans Purrmann, an förderungswürdige junge KünstlerInnen verliehen werden, die mit einer der Lebensstationen des Künstlers in Beziehung stehen (Geburt und Jugend in der Pfalz, Studium in München, Wohnsitz und/oder Atelier in der Pfalz, Paris, Berlin, am Bodensee in Italien - Rom und Florenz - oder in der Schweiz).

Im Jahr 2008 wurden die bisher gültigen Vergaberichtlinien im Rahmen einer Öffentlichen Anhörung zur Diskussion gestellt und eine Reihe von Modifizierungen vorgeschlagen. Neben einigen Veränderungen in der Zusammensetzung der Jury wird zukünftig ein zweistufiges Auswahlverfahren eingeführt. Für die erste Stufe waren nur Fotos von maximal fünf Arbeiten einzureichen. Die von der Jury dann ausgewählten KünstlerInnen wurden zur Teilnahme an der Endauswahl mit ihren Originalarbeiten eingeladen.

Beteiligte KünstlerInnen 2009:

- Nicole Ahland
- Hyang-Hee Ann
- Christoph Anschütz
- Holger Endres
- Extraschrot: Katharina Arndt / Gero Neumeister
- Lia Anna Hennig
- Natalie Liu
- Aino Nebel
- Timea Anita Oravecz
- Mirko Tzotschew

Aus diesem Kreise wird die Jury am 11.11.09 die Preisträgerin oder den Preisträger auswählen. Am 14.11.09 wird die Stadt Speyer den mit 6.000 EUR dotierten Hans-Purrmann-Preis für Bildende Kunst zum 15. Mal vergeben.


Preisträgerin 2009: Timea Anita Oravecz

- geb. 1975 in Budapest (Ungarn)
- Studien in Venedig, Granada, Wien

2008/2009
- DAAD Studium in Berlin

2009-2010
- Meisterschülerin bei Prof. Olafur Eliasson, Institut für Raumexperimente, UDK (Berlin)


Begründung der Jury

In der zweiten Stufe des Wettbewerbs um den Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer für Bildende Kunst 2009 hat die Jury am heutigen Tag über die eingereichten Originalarbeiten der ausgewählten zehn KünstlerInnen eingehend beraten.

Nach langer und intensiver Diskussion hat sich die Jury unter Vorsitz von Herrn Bürgermeister Hanspeter Brohm mehrheitlich dafür ausgesprochen, in diesem Jahr den Hans-Purrmann-Preis der Stadt Speyer Frau Timea Anita Oravecz, Berlin, zu verleihen.

Die Jury begründet ihre Entscheidung u.a. wie folgt:

Timea Anita Oravecz versteht es überzeugend, persönliche und historische Erfahrungshorizonte, aktuelle gesellschaftliche und soziale Fragestellungen künstlerisch zu verknüpfen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch thematische Vielschichtigkeit aus, in der die Erfahrungen sozialistischer Herrschaft, Migration und die Auflösung der großen politischen Blöcke in Europa eine wesentliche Rolle spielen.
Nach Meinung der Jury gelingt es der Preisträgerin in hervorragender Weise, für ihre inhaltlichen Intentionen Techniken einzusetzen, die ihren Ursprung in der Volkskunst haben, durch den Verwendungs-zusammenhang jedoch eine neue, zwischen Erinnerung und kritischer Distanz changierende Dimension erhalten. Ihre künstlerische Arbeit, inspiriert von ihrem autobiografischen Hintergrund, definiert ihre persönliche Identität, aber steht zugleich auch für überindividuelle, kollektive Erfahrungen.




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