/ Array
000_blank
Johannes Kriesche: "Glücksdoppler"
02.02.13 bis 16.03.13

Vernissage am 02.02.13 von 15.00 bis 18.00 Uhr
Einführung:  Dr. Christopher Naumann, Kunsthistoriker und Galerist in Anwesenheit des Künstlers.

Die Galerie Katrin Hiestand eröffnet mit der Ausstellung "Glücksdoppler", einer umfassenden Einzelschau des Malers Johannes Kriesche, das neue Kunstjahr. In der
ersten großen Einzelausstellung des Künstlers in der Galerie Katrin Hiestand wird eine Vielzahl an farbintensiven und für Kriesche typischen Paraffinarbeiten und ausdrucksstarke klassische Malerei auf Leinwand gezeigt. 

Erkennungsmerkmal der Arbeiten von Johannes Kriesche (*1959) ist die dicke, halbtransparente Paraffinschicht unter der seine Arbeiten förmlich gebannt und konserviert sind. Der Offenbacher Künstler deutet in seinen Werken Lebensräume neu und die grelle Medien- und Konsumwelt wird einer kognitiven Verlangsamung unterworfen. Immer wieder ist es das Licht, welches Ausgangspunkt und finales Moment zugleich bildet.

Kriesche reflektiert in seinen Werken den modernen Konsum und deren Auswüchse. In einer Welt der Superlativen, des immer Besseren, immer Schnelleren, setzt der Künstler bewusst einen Gegenpol. Gerade der Betrachter ist es, der von der medialen Bilderflut nahezu abgestumpft ist, und meist muss ein kurzer Blick genügen, um über Pro und Contra, Gefallen oder Nichtgefallen zu entscheiden. Die Arbeiten des Künstlers sind ebenfalls nur auf diesen einen Augenblick festgelegt, mit unserem Sehvermögen geschieht allerdings etwas Sonderbares. Durch die diffuse Erscheinung und die bewusste Unschärfe verlangsamen wir unser Tempo und schärfen unseren Blick, um Details zu erkennen.

Die Werkgruppe der Lichttempel, die aus den Lichtburgen hervorgingen, demonstriert dies besonders ansehnlich. Tankstellen bei Nacht verbergen sich dahinter, auffälligen Konsumstätten wird ein diffus schimmerndes Gewand verliehen und sie werden ihrer Profanität beraubt. Gleich einem Tempel erscheinen sie des Nachts hell erleuchtet und sind zugleich Sinnbild einer Abhängigkeit der Wirtschaft vom Rohstoff Öl. Ebenjenes Öl, welches auch zur industriellen Herstellung des Werkstoffes Paraffin benötigt wird, welcher bei Kriesche zum allgegenwärtigen Kunstprodukt verwandelt wird.

Wie beim Paraffin sind unter dem Titel Glücksdoppler, zwei Dinge zu verstehen, die sich gegenseitig bedingen. Hier ist es der Betrachter, durch den die Arbeiten vollendet werden; dadurch wird das Glück verdoppelt. Auch die Bildmotive der Ausstellung zeichnen sich durch eine häufige Dopplung aus, beispielsweise zwei Mädchen, zwei Tiere, zwei Hände oder einfach zwei Dinge die eine Verbindung darstellen, aus. In seinen vielseitigen Arbeiten gelingt es Johannes Kriesche, eine oftmals entzaubert erscheinende Welt zu verzaubern.

Johannes Kriesche wurde 1959 in Herzebrock, Nordrhein-Westfalen, geboren. In den Jahren 1981 bis 1987 absolvierte er an der Fachhochschule für Design das Studium der Malerei bei Prof. Inge Höher. In den Jahren 1994 bis 1995 folgte der Studienaufenthalt in Rom, wo er als freischaffender Künstler arbeitete. Seit 2001 ist Kriesche Mitglied im Bund Offenbacher Künstler und seit 2008 Mitglied der Künstlergruppe K2 United Painters. Im Jahr 2004 wurde er als Künstler mit dem Kunstpreis "Offenbacher Löwe 2004" geehrt. Seit 1996 lebt und arbeitet Johannes Kriesche in Frankfurt und Offenbach am Main.

Anlässlich der Ausstellung erscheint eine limitierte Postkartenedition.


Ausstellungen (Auswahl):

2012
  • Cutting Dreams, LUMINALE 2012, Frankfurt a. M. (E)
  • Im Schlaf des Lichts, Galerie M Beck, Haus der Unternehmensverbände, Saarbrücken (E)

2011
  • Sieben auf einen Streich, Galerie Katrin Hiestand, Landau i. d. Pfalz (G)
  • J. W. Goethe-Universität, Frankfurt a. M., Campus Riedberg (E)

2010
  • "Leda OF positions", LUMINALE 2010, Offenbach a.M. (E)
  • "GIPFELTREFFEN-K2", Schloss Wolkersdorf, Wien (G)

2009
  • Höhenkoller, Galerie Zeitzone, Berlin (G)

2008
  • Galerie 84 GHz, München (E)

2006
  • Galerie Artium, Luxemburg (E)

1998
  • Museum Guangzhou, China (G)

1987
  • Kunstpreis Südliche Weinstraße, Landau (G)


Zahlreiche weitere Einzel- und Gruppenausstellungen in Hamburg, Darmstadt, Paris, Köln,
Bielefeld, Stuttgart und weitere Stationen.

Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen:
Arbeiten von Johannes Kriesche sind vertreten in privaten und öffentlichen Sammlungen in Frankfurt, Bielefeld, Köln, München, Darmstadt und Lucca.


Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 11.00 bis 18.00 Uhr
Sa. von 10.00 bis 15.00 Uhr
und nach Vereinbarung 



[zurück]