Vernissage am 30.08.19 um 19.00 Uhr
Einführung: Uli Hoffelder spricht mit der Künstlerin
Wie so oft sind es eigentlich unspektakuläre Motive, die im Fokus der Ausstellungen von Juliane Gottwald stehen. Ihre Arbeiten rücken alltägliche, zumeist vergängliche Objekte in den Blick. Die aus Mayen stammende und nun in Mainz lebende Künstlerin beobachtet ihre Umwelt mit wachen Augen, wählt Motive aus, die sie ansprechen, und tritt mit ihnen in Dialog. Ihr Studium begann sie in Mainz um dann nach Leipzig an die sehr renommierte HGB zu wechseln uns als Meisterschülerin bei Prof. Gille den Abschluss zu machen. Ab 31. August sind ihre Arbeiten im KUNSTRAUM des Kunstverein Mittelrhein in Ehrenbreitstein, auch während der Museumsnacht, zu sehen.
Einblicke zu den Arbeiten und der Technik
Was ihre Malerei ausmacht, und wovon sie sich inspirieren lässt, darüber wird Juliane Gottwald bei der Vernissage am Freitag dem Vorsitzenden Uli Hoffelder und allen Gästen Auskunft geben.
So spielt z.B. Pinsel als Arbeitsinstrument für Juliane Gottwald nur bei Grundierungen eine Rolle. Das eigentliche Bild entsteht, indem die Farbe mit Spachtel, Kelle oder Fingern aufgetragen wird. „Die Motive stammen alle aus der Region“, so Gottwald, seien es Astern, Zierkohl oder Tulpen. Und nicht zu vergessen der Kreppel in verschiedenen Variationen, ein seit Jahren wiederkehrendes Motiv.
Und auf die Frage wie sie denn auf die Idee gekommen sei., antwortet sie ... "Es war der Blick in die Auslage einer Bäckerei, der die Initialzündung für die Kreppelserie gab. Allerdings war der Kreppel an sich - kugelrund, ohne Ecken und Kanten - nur der erste Schritt. Weil ich etwas gesucht habe, das eine Kommunikation zu mir aufbaut, habe ich ihn angebissen." Zufrieden mit dem Ergebnis hat die Künstlerin mit den Jahren zu besagtem Zwecke so manche Kostprobe des rheinhessischen Kultgebäcks genommen, das bei ihr grundsätzlich immer mit roter Marmelade gefüllt sein muss.
So banal das Objekt erscheint, so komplex ist dennoch der Entstehungsprozess. Schicht für Schicht wird die Farbe auf die Leinwand aufgetragen, mit längeren Trockenphasen. "An manchen Bildern male ich mehrere Jahre", verriet die Künstlerin. "Wenn die Energie verpulvert ist, stelle ich es weg." Unfertige Arbeiten wandern also erst mal in die Ecke und werden irgendwann wieder hervorgeholt. "Oft dauert es lange, bis ich zu dem Ergebnis komme: Jetzt raus damit."
Die Kommunikation, der Dialog mit dem Bild sind für Gottwald essentiell. "Ich brauche etwas, das mich anblickt", erläuterte die Künstlerin. Das gilt für angeknabberte Backwaren offenbar ebenso wie für Tulpen, Zierkohl oder Asternblüten, die an den Wänden hängen.
So kann man es immer wieder von der Künstlerin in ihren Texten nachlesen oder selbst vernehmen...
Juliane Gottwald
1964
geboren in Königswinter
1984 - 1993
Studium der Kunst und Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1993
Erstes Staatsexamen Malerei bei Prof. Friedemann Hahn und Prof. Klaus Jürgen Fischer
1994 -1997
Meisterschüler-Studium Malerei bei Prof. Sighard Gille, HGB Leipzig
seitdem freischaffend im Atelier in Mainz tätig
Kunstpreise und Stipendium
2006
Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris
1998
1. Preis der Landeskunstausstellung, Rheinland-Pfalz
1997
Stipendium Schloss Wiepersdorf, Brandenburg
1. Preis Saarpfälzischer Kunstpreis, Bexbach
1. Preis Galerie im Uhrturm, Dierdorf
1993
Albert Haueisen-Förderpreis, Germersheim
Öffnungszeiten:
Mi. und Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
Zur Museumsnacht am 07.09.19 ist von 19.00 bis 01.00 Uhr geöffnet