Stadt Ludwigshafen / Wilhelm-Hack-Museum
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kabinettstück #2: "Eduardo Chillida - Grenzen entgleiten"
Die frühe Druckgrafik
31.01.14 bis 21.04.14

Das Wilhelm-Hack-Museum zeigt frühe druckgrafische Werke von Eduardo Chillida aus der Privatsammlung des Wiesbadener Sammlers Dr. Kurt Büsser.

Eduardo Chillida (1924 bis 2002) gehört zu den Großen der Bildhauerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Raum in seinen vielfältigen Gestaltungsformen ist das zentrale Thema des spanischen Bildhauers und Grafikers. Seine oftmals monumentalen Skulpturen aus Eisen, Stahl, Holz, Granit oder Alabaster loten das Verhältnis von Leere, Volumen und ihren Begrenzungen in einer abstrakt-geometrischen und doch sinnlich-lyrischen Formensprache aus.

Seine Monumentalplastik vor dem Berliner Kanzleramt gehört vermutlich zu den am meisten reproduzierten Skulpturen überhaupt in Deutschland, ist sie doch Hintergrund unzähliger Berichte aus dem Zentrum der Berliner Macht.

Die Papierarbeiten Chillidas kommen ungleich zarter und feinsinniger daher und zeigen, dass es dem Künstler nicht nur um Materialgewalt geht, sondern vor allem um sensible Balancen und Nuancen.

Seit 1959 entwickelte Chillida kontinuierlich sein grafisches Werk als autonome künstlerische Linie, das zwischen Konstruktion und Poesie oszilliert. Der Flächigkeit der Radierung, Lithografie oder des Holzschnitts begegnete er mit kontrastierenden und beziehungsreichen Bildstrategien und Kompositionen, die komplexe Raumvorstellungen erzeugen.

Von den 35 Arbeiten, die in Ludwigshafen präsentiert werden, stammen 25 aus der frühen Zeit Ende der 1950er bis Anfang der 1970er Jahre und sind bislang nur wenig bekannt. Chillida arbeitete damals in einem höchst inspirierenden Umfeld der Galerie Maeght, wo unter anderem auch Picasso, Miró und Giacometti gleichzeitig ihre Drucke publizierten. Zehn weitere Arbeiten stammen dann aus den 1980er und 1990er Jahren. Zusammen ergeben diese Blätter einen wunderbaren Einblick in die Entwicklung des grafischen Werks vom informellen Gestus zur blockhaften Konstruktion.

Eduardo Chillidas Sohn Ignacio Chillida hat die Ausstellung begleitet und unterstützt: In einem Gespräch im Katalog gibt er einen Einblicke in die Arbeit mit seinem Vater. Ignacio Chillida druckte seit den späten 1970er Jahren die druckgrafischen Arbeiten seines Vaters.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Astrid Ihle.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Kerber Verlag: "Eduardo Chillida - Grenzen entgleiten. Die frühe Druckgrafik" mit einem Vorwort von Reinhard Spieler, einer Einführung und einem Interview mit Ignacio Chillida von Astrid Ihle.







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