Kunstverein Speyer / Kulturhof Flachsgasse
Konstanze Beitelschmidt: "kreuz + quadrat"
Malerei
26.08.07 bis 23.09.07
Konstanze Beitelschmidt
Konstanze Beitelschmidt: "o. T." (2005), Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm

Konstanze Beitelschmidt beschäftigt sich mit Überlagerungen, Drehungen und Verschiebungen in Kreuzform, in denen die Diagonale ein Hauptkompositionselement ist. Am deutlichsten kommt das System zur Wirkung, wenn mehrere Tafeln eine Einheit bilden. Die Malerin spielt es in verschiedenen Farben durch. Deren Zahl je Bild ist auf wenige begrenzt und in der Regel treten sie Weiß gegenüber. Neben Kontrastfarben benutzt Konstanze Beitelschmidt auch Abtönungen einer Farbe in einem Bild. Aus diesem Zusammenhang sind ihre neuen Diagonalen erwachsen, die wie Strahlen - sie denke dabei an Scheinwerferspots, erklärt sie - das Bild durchziehen und dabei die Segmente der Farbfelder aufhellen.

Heike Marx


Konstanze Beitelschmidt zu ihren Bildern

"Ich wähle nicht bewusst die Form, die Form wählt sich in mir selbst."
(W. Kandinsky)

Nach frühen Phasen meiner Malerei führte mich ein Entwicklungsprozess von expressiver, figürlicher über gestische, informelle Malerei in der Mitte der 1990er Jahre hin zur konstruktiven Malerei. Seitdem steht das Thema Kreuz im Mittelpunkt meines Schaffens.

War es zunächst ein T-förmiges "Kreuz", so wurde dieses sehr schnell zu einem griechischen Kreuz aus zwei sich im rechten Winkel schneidenden Balken. Anders als das schwarze Kreuz von Malevitsch ist dieses Kreuz nicht als ein Kompositionselement innerhalb der Bildfläche gedacht, sondern hat den Auftrag, sich über die Begrenzung des Bildes hinaus ins Unendliche fortzusetzen. In vielen Arbeiten erscheint die Kreuzform nur noch angeschnitten am Bildrand, um vom Auge des Betrachters vervollständigt zu werden.

Das Experiment bzw. das Spiel mit dem Thema Kreuz führte und führt mich zu immer wieder neuen Varianten, was die Farbgebung oder die Gestaltung betrifft. In starken Farbkontrasten ebenso wie in der Monochromie sehe ich die Möglichkeit, das Kreuz in unterschiedlichem Licht darzustellen. Das findet verstärkt in Arbeiten seit 2003 statt, in denen gedachte Lichtstrahlen ins Bild fallen, sich kreuzen und innerhalb des Bildes Licht- und Schattenzonen erzeugen.

Parallel zur farbigen Bearbeitung des Kreuz-Themas entstanden in den Jahren 2002 bis 2005 Variationen in der Formgebung. Mehrteilige Arbeiten spielen mit einer Quadratform, die in schmale, gegeneinander verschobene rechteckige Segmente aufgeteilt ist, die beim "ordnenden" Zusammenschieben wieder ein Quadrat mit Kreuzdarstellung ergeben würden.

Seit 2006/07 entstehen Arbeiten, in denen die konstruktiven Elemente zwar nach wie vor vorhanden und sichtbar sind, jedoch durch Übermalungen vom Betrachter eine neue Art des Sehens fordern.

Biografie


- als Malerin Autodidaktin
- lebt und arbeitet in Birkenheide

1938
- in München geboren

seit 1981
- Mitglied im BBK Mannheim-Heidelberg

1982-86
- Mitglied der Künstlergruppe "Blaues Quadrat"

seit 2000
- Mitglied der GEDOK

[www.konstanze-beitelschmidt.de]





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Konstanze Beitelschmidt
Konstanze Beitelschmidt: "o. T." (2005), Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm