Kunstverein Villa Streccius Landau / Villa Streccius Landau
Landauer Matinee: "Wolfsjagd - Russische Dichter der Moderne"
Im Rahmen der aktuellen Ausstellung des Kunstvereins: "Zündstoffe - Aktuelle Kunst aus Russland"
09.01.05

Zur literarischen "Wolfsjagd" lädt der Landauer Kunstverein am Sonntag, den 09.01.05, im Rahmen der Kulturreihe der "Landauer Matinées" um 11.00 Uhr, alle Freunde russischer Dichtung in die Villa Streccius, Südring 20, ein.
Die Ausstellung des Kunstvereins "Zündstoffe - Aktuelle Kunst aus Russland", welche auf provokante, irritierende, aber auch humorvolle Weise heutiges Leben, Lieben und Leiden in Russland vorstellt, wird dabei den authentischen visuellen Rahmen vorgeben.

Bei der literarischen "Wolfsjagd" wird der Schauspieler, Dichter und Bildhauer Andreas Riga aus den Werken der bedeutendsten Poeten und Barden der russischen Moderne und Avantgarde rezitieren. Riga ist nicht nur als Schauspieler bekannt geworden, er hat mehrere Lyrikbände und Stücke veröffentlicht und ist Gründer der literarisch-musikalischen Ensembles "Die Abdecker" und "Das freie Wort". Die junge Cellistin Trude Mészár, welche bereits national wie international konzertierte, wird ihn dabei musikalisch begleiten. Der Vorsitzende des Kunstvereins, der Slavist Heinz Setzer, wird in die Veranstaltung einführen.

Ganz am Anfang des lyrischen Reigens wird eine Hommage an die Dichterlegende der sowjetischen Untergrundlyrik, an den Poeten, Sänger und Schauspieler Wladimir Wyssotzki stehen, der vor 25 Jahren verstarb. Der "Prometheus mit den silbernen Gitarrensaiten" wurde wie kein anderer in der Nachstalinära mit seinen häufig im Gaunerjargon vorgetragenen Liedern zur Identifikationsfigur der Nichtanpassung und der Auflehnung.
Doch auch die weiteren Poeten zählen zu den Ikonen der russischen Dichtung des 20. Jahrhunderts: zu Gehör kommen der russische Symbolist Alexander Blok; die bedeutendste russische Poetin des letzten Jahrhunderts, Anna Achmatowa, die unter Stalin als "halb Nonne, halb Dirne" diskriminiert und kaltgestellt wurde; der "transmentale" futuristische Dichter Welimir Chlebnikow; Osip Mandelstam, dessen literarische Größe erst nach seinem Tod in Stalins Lager erkannt wurde; der Nobelpreisträger Josip Brodski; der Barde und Autor Bulat Okudschawa, und der wohl berühmteste noch heute lebende russische Dichter Jewgeni Jewtuschenko.

Damit mitten im Winter die russische Kultur nicht nur geistig, sondern auch sinnlich spürbar wird, lädt der Kunstverein nach der Veranstaltung am Lagerfeuer im Hof der Villa zur Stärkung mit einem russischen "Borschtsch", der berühmten Kohl- und Rote-Rüben-Suppe ein. Die Kosten hierfür sind im Eintrittspreis enthalten. Kassenöffnung ist ab 10.30 Uhr.

Die Ausstellung "Zündstoffe" ist noch bis zur Finissage am 16.01.05 dienstags und mittwochs von 17.00 bis 20.00 Uhr, donnerstags bis sonntags von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Vormittags nach Vereinbarung.

Zur Finissage wird der aktuell zur Ausstellung entstandene Katalog vorgestellt werden.



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