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Marie Madeleine Noiseux: "Entre deux rives"
19.09.14 bis 06.12.14

Vernissage am 19.09.14 um 19.00 Uhr
Einführung: Prof. Dr. Dussel, Universität Mannheim

Finissage am 06.12.14 von 10.00 bis 15.00 Uhr

Unter dem Titel der Schau "Entre deux rives" werden ausschließlich neue Arbeiten zu sehen sein. In der Ausstellung werden neben den klassischen Assemblagen auf Leinwand, erstmals eine Serie gerahmter Papierarbeiten, gezeigt.

Die Arbeiten von Marie Madeleine Noiseux (Jahrgang 1952) strahlen geradezu eine sinnliche Anmut durch das fulminante Spiel mit den Farben und zugleich kühle Distanz durch oftmals menschenleere Landschaften aus. Zwar ist Noiseux längst in Europa, genauer in Deutschland mit ihrem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt Karlsruhe angekommen, dennoch beschäftigen sich ihre Motive häufig mit den kanadischen Weiten und der dortigen Flora und Fauna.

Die Künstlerin erreicht die geheimnisvolle, beinahe magisch-rätselhafte Wirkung ihrer Kompositionen aber auch anhand einer ausgefeilten Technik: Viele übereinander gelagerte Schichten, geschaffen durch die Symbiose aus Methode und bewusst provoziertem Zufallsmoment, eröffnen neue Welten und weite Ebenen für den Betrachter. In dieser von ihr entwickelten Technik findet der Pinsel als Werkzeug nur selten Verwendung, stattdessen spielen Farbspachtel sowie allerlei anderer Hilfsmittel wie beispielsweise auch Alltagsgegenstände, die von der Künstlerin zweckentfremdet werden, und der körperliche Einsatz beim Farbauftrag eine wesentliche Rolle. Das Festhalten der gefundenen Motive mittels Digitalkamera, der Einsatz von Polypropylen-Vorlagen, die mehrfache Überlagerung von Acryl-Schichten bis hin zum Wiederabtragen einzelner Partien mit Hilfe von Messer und Skalpell - all das führt am Ende zu beseelten Landschaften.

Die in reinem Schwarz gehaltenen Motive erinnern an japanische Scherenschnitte und asiatische Tuschezeichnungen. Die jüngst entstandene Serie von gerahmten Papierarbeiten ist Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit den uralten asiatischen Kunstformen. Mittels einer eigens entwickelten Technik im Hochdruckverfahren auf feinem Büttenpapier, basierend auf dem neu erlernten traditionellen japanischen Holzschnitt, ist der Künstlerin ein weiterer Brückenschlag zwischen den Ausdrucksformen gelungen.

Wie in all ihren Arbeiten gelingt Marie Madeleine Noiseux die künstlerische Darstellung von der Abstraktion der Fläche hin zum konkreten Motiv, wobei der Bildträger und zugleich stilistische Hintergrund fließend mit dem Geschehen zu verschwimmen scheint.
Felsvorsprünge verschwinden in rauschenden Wasserfällen, Polarlichter tauchen den dunklen Nachthimmel in sphärisch grünes Licht und einsame Eremiten gleiten lautlos über Gletscherseen. Wenn menschliche Gestalten derartig Einzug in die Arbeiten von Noiseux halten, dann erscheinen sie zurückhaltend, in sich gekehrt, teils winzig, fast unbedeutend im Verhältnis zu den faszinierenden Bildwelten, in denen sie auf weitem Raum stehen und in dem Naturgesetze und  Zufall aufeinander prallen.

"Entre deux rives - Zwischen zwei Ufern" lautet die zweite Einzelausstellung in der Galerie
Katrin Hiestand und folgt inhaltlich der Ausstellung "Entre chien et loup" aus dem Jahr 2012.

Marie Madeleine Noiseux wurde 1952 in Montréal, Kanada, geboren. In den Jahren 1979 bis 1982 absolvierte sie an der Université du Québec in Montréal das Studium der Bildenden Künste. In den Jahren 1983 bis 1991 folgte der Aufenthalt in Paris, wo sie als freischaffende Künstlerin arbeitete. In den Jahren 1991 bis 2002 unterhielt die Künstlerin Ateliers in New York und Kanada, schloss ein weiteres Studium der Kunstgeschichte und der Fotografie ab und kehrte 2002 wieder nach Europa zurück. Zuletzt erhielt Noiseux für ihr künstlerisches Schaffen 2013 den Stollwork-Preis für Malerei der Stadt Forst. Seit 2004 lebt und arbeitet Marie Madeleine Noiseux in Karlsruhe.


Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 10.00 bis 17.00 Uhr
Sa. von 10.00 bis 15.00 Uhr
und nach Vereinbarung





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