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Mirjam Nemetschek und Peter Dorn: "außen ganz innen"
Malerei, Papier- und Lichtarbeiten
14.09.13 bis 09.11.13

Vernissage am 14.09.13 von 15.00 bis 18.00 Uhr 
Mirjam Nemetschek und Peter Dorn sind anwesend.

Die Ausstellung verbindet auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Positionen der beiden Galerieneuzugänge Peter Dorn und Mirjam Nemetschek. Durchschimmernde, luftig anmutende Transparentpapierbahnen übermalt mit schwarzer Tuschefarbe treffen auf melancholisch anmutende Leinwandarbeiten und gehen wie ein ungleiches Paar eine Beziehung ein. Wie so oft lohnt es sich den Blick zu fokussieren und nach Gemeinsamkeiten und Verknüpfungen zwischen den Ansätzen der beiden so unterschiedlich arbeitenden Künstler zu suchen.

"[…] Nichts ist drinnen, nichts ist draußen; Denn was innen, das ist außen." J.W. Goethe

Innen und Außen bedingen sich gegenseitig, wechseln sich ab, kehren sich um, lösen sich am Ende in sich selbst auf. In den Papierarbeiten von Peter Dorn geht es pausenlos um die Auflösung bestehender Ordnungen und der Befreiung der Form als solches. Die Durchmischung der Bildebenen passiert wie von selbst und die transparenten Papierbahnen beginnen vor dem inneren Auge zu flimmern. Einzig die schwarzen Tuschespuren geben einen Anhaltspunkt was tatsächlich innen und was außen ist. Die neuesten Werke verzichten bereits gänzlich auf Farbe und die rein weißen Papierlamellen gestalten den Raum und öffnen den Blick über den Bildrahmen hinaus.

Auf Farbe verzichtet die junge Malerin Mirjam Nemetschek in ihren lyrisch anmutenden, teils verschwommenen Bildzeugnissen keineswegs. Mittels wohldosierter und zugleich
ausdrucksstarker Farbgebung transportiert sie in ihren Arbeiten häufig Inhalte in denen es um innere Zustände und deren Widerspiegelung im Außen geht. Ihre atmosphärischen
Seelenlandschaften changieren dabei nicht selten zwischen Wirklichkeit und Phantasie und
fordern den Betrachter heraus sich mit den Bildern auseinanderzusetzen. Oft sind es
Zeitzeugnisse in Form alter Fotografien die Nemetschek als Ausgangsposition zu neuen
Bildwelten dienen und welche ab und an auch in collagierten Werken neuen Ausdruck finden.

Gemeinsam haben beide Künstler die Suche nach den Dingen hinter der Oberfläche. Ist es bei Dorn das Nichts des Raumes, so ist es bei Nemetschek das Jenseits der Zeit, welches den Moment stillstehen lässt. Die Arbeiten der Ausstellung werden zu Spiegelbildern für den Betrachter. Sichtbares verschmilzt mit Nichtsichtbaren und der Grenzbereich zwischen Innen und Außen wird zum Raum absoluter Intimität und Ruhe.

Mirjam Nemetschek wurde 1979 in Frankfurt a. M. geboren. Von 1999 bis 2006 erfolgte das Studium der Bildenden Kunst und der Germanistik an der Akademie für Bildende Künste und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und anschließend 2006 bis 2008 das Meisterstudium bei Prof. Dieter Brembs an der Akademie für Bildende Künste ebenfalls in Mainz. Mirjam Nemetschek erhielt 2011 das Stipendium Artist in Residence der University of Arts Nagoya in Japan. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Hannover.

Peter Dorn wurde 1959 in Düsseldorf geboren. 1977 bis 1980 absolvierte Dorn das Studium an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim und der Freien Kunstakademie Nürtingen mit dem Schwerpunkt Grafik. Seit 1984 ist er tätig als freischaffender Künstler mit den Schwerpunkten: Arbeiten im Raum, Installationen, Environments und Arbeiten auf Papier. Peter Dorn lebt und arbeitet in Nagold.


Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 10.00 bis 16.00 Uhr
Sa. von 10.00 bis 15.00 Uhr
oder nach Vereinbarung





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