Stadt Speyer / Museum Purrmann-Haus Speyer
Oliver Schollenberger: "Tierkunde"
Malerei
01.09.06 bis 29.10.06
Oliver Schollenberger
Oliver Schollenberger: "Bluebird", 2006, Acryl, Sand, Tusche, Aquarell und Collage auf Papier, 38 x 26 cm

Schollenberger zeigt seine Tierbilder, darunter "schräge Vögel" und "hingehuddelte Drecksviecher", erstmals in einer Einzelausstellung, die sich nur diesem Thema widmet.

Seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit spielen Tiere eine besondere Rolle in seinem Leben. Zunächst "Walta" das geflügelte Pferd zu Beginn seiner kreativen Tätigkeit. Anschließend das sicherlich von Dürers Nashorn und der Dalischen Paraphrase beeinflusste Rhinoceros: Wohl dutzende Male hat er das Nashorn in allen möglichen Variationen gezeichnet, aquarelliert oder radiert.

Seit einigen Jahren ist es der Stier, den er häufig zum Zentrum seiner Bilder macht. Damit stellt er den Bezug zur Archaik der Kunstgeschichte, den Höhlenbildern einerseits, zu Picassos andererseits, aber auch zum eigenen Sternzeichen her.

Seit er 1997 erstmals in Rendburg war, entstanden immer wieder groteske Tier-Karikaturen und er schickte Hunderte von Karten durch die Lande, darunter etliche Tiermotive: "Rasierter Löwe", "Guter Leu", "Taschenkrebs-Frisur", "Blauaffe", "Ziervogelhalter", "Doppelköter", "Tier und Untier" sind nur einige der auf diesem Wege entstandenen Postkarten.

In den letzten beiden Jahren erhalten die Tierbilder mehr Raum in seinem Werk. Die Bandbreite reicht dabei von Illustration, Karikatur, mythologischer und symbolhafter Abstraktion, Witz, Skurrillität, Tiererfindungen bis hin zu Beobachtungen im Zoo.

Seine Begeisterung für Dürers Blaurackenflügel, Leonardo da Vincis Tierskizzen, Eugene Delacroixs cremig-lebendigen Löwen- und Pferdedarstellungen, Otto Dills und Max Slevogts locker-impressionistische Tierstudien, Winfried Gauls sicheren Proportionen, Hans Matarées feinen Reduktionen und Abstraktionen von Tierkörpern, die frühen magischen Tieraquarelle von Beuys und auch der humoristisch-freie Umgang mit Tieren durch die Vertreter der Neuen Frankfurter Schule, insbesondere von F.W. Bernstein, regten ihn an.

Ganz aktuell sind die Begegnung mit einem Uhu auf dem Rathausplatz in Siena: Gestalt, Ausdruck, Mimik und Gesamterscheinung des faszinierenden Jägers lassen ihn nicht mehr los und verführen ihn zu ständigen Variationen in Aquarell und Tusche.



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Oliver Schollenberger
Oliver Schollenberger: "Bluebird", 2006, Acryl, Sand, Tusche, Aquarell und Collage auf Papier, 38 x 26 cm