03.07.16 bis 28.08.16

Vernissage am 30.07.16 um 11.00 Uhr
Einführung: Dr. Martin Turck (Köln)

Ein malerischer Dialog

William Turners Gespür für außergewöhnliche Landschaften führte den britischen Künstler 1844 auch an die Nahe, wo z.B. bezaubernde Skizzen von Ebernburg entstanden sind. Auf den Spuren von Turner gastierten im vergangenen Jahr die beiden Künstler Peter Clarke (Liverpool) und Georg Gartz (Köln) im Künstlerbahnhof Ebernburg und zeigten dort in einer beeindruckenden Ausstellung ihre Auseinandersetzung mit der Natur. In einem gemeinsamen Malprozess entstanden Arbeiten, wobei die Landschaft in ganz neuen Farbkonstellationen erscheint. Die individuelle Malweise des einzelnen Künstlers wird zu einer neuen Einheit zusammengefügt, wobei die Sprache des einen eine neue Dimension bekommt im Zusammenhang mit der des anderen: "Der Zusammenklang der beiden Stilelemente in mehreren Schichten und die oft expressive Weiterentwicklung sind sehenswerte Experimente, die kompositorisch stimmig sind," stellte Beate Vogt-Gladigau in diesem Zusammenhang fest. "Die Künstler haben die eigenen Elemente zu einer neuen Einheit zusammengefügt, wobei die Sprache des einen in eine neue Dimension mit der des anderen eingeht," sagte der Maler, Grafiker und Baugestalter Gernot-Meyer Grönhoff anlässlich der Eröffnung ihrer Ausstellung im Künstlerbahnhof Ebernburg im Oktober 2015.
Im Kahnweilerhaus in Rockenhausen wird dieser Blick auf diese ungewöhnliche Form der Zusammenarbeit jetzt noch durch einige frühere Werke ergänzt, die im Dialog mit Arbeiten vom Rheingrafenstein und vom Rotenfels gezeigt werden. Die beiden Künstler Georg Gartz und Pete Clarke treffen sich seit 17 Jahren, wo sie sich bei einem Partnerschaftstreffen zwischen Köln und Liverpool kennen lernten, jeweils einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Projekt. Seit das Künstlerduo vor einiger Zeit den Maler William Turner entdeckte, sind sie in den Bann des englischen Landschaftsmalers geraten und ihm auf der Spur. Turner hatte auf seinem Weg nach Venedig den Rheingrafenstein, die Ebernburg und auch einige Winkel in Bad Kreuznach gemalt. Dieser Hintergrund führte die beiden Aussteller schließlich ebenfalls an die Nahe und jetzt auch nach Rockenhausen. Es steckt allerdings noch ein anderer Ansatz hinter den gemeinsamen Reisen der beiden Künstler: Sie haben es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, in ihren gemeinsamen Arbeiten die jeweiligen Standorte in der künstlerischen Auseinandersetzung zu thematisieren. Orte beschreiben, Ansichten festlegen, Perspektiven deutlich machen - das alles taten sie vorher schon in Liverpool und in Köln. In den eigentlich abstrakten Bildern steckt auch viel Aneignung von Welt. Nie wird jedoch der Betrachter alleine gelassen, immer gibt es für ihn Orientierungspunkte im Farbenspiel und in den fein gesetzten Linien.

Georg Gartz wurde 1955 in Krefeld geboren, hat freie Malerei an der Fachhochschule Köln studiert und lebt und arbeitet in Köln. In zahlreichen Ausstellungen innerhalb und außerhalb Kölns hat er die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens gezeigt. Im Zentrum seiner Arbeiten steht die Farbe. Einzelausstellungen hatte er unter anderem im Kurfürstlichen Gärtnerhaus Bonn, im ART ROOM Düsseldorf, beim Festival für zeitgenössische Kunst der Donauländer Novi Sad Serbien, beim Baden-Badener Kunstforum, dem Kunstverein Frechen, im Kunsthaus Rhenania Köln, in der Neuen Gallery Historisches Archiv Pancevo Serbien, in der Christuskirche Köln-Dellbrück, im Kulturbunker Mühlheim, bei der Kooperative K, Hagen, der Galerie der VHS Köln-Kalk und im Kunstraum Faulturm Köln.

Pete Clarke lebte nach dem Studium an der Chelsea School of Art Burnley eine Zeitlang auf der Isle of Wight und in London, bevor er im Jahr 1978 nach Liverpool zog. Die sich rasch verändernden Strukturen dieser Stadt haben ihn fasziniert und in seinem künstlerischen Schaffen einen vielfältigen Niederschlag gefunden. Er war bis zum Jahr 2014 Dozent an der University of Central Lancashire, Preston und hat jetzt sein Studio im Liverpooler Kultur-zentrum Bluecoat. Einzelausstellungen hatte er u. a. in der Bluecoat Gallery Liverpool, der Pentonville Gallery London, der Graves Art Gallery Sheffield, der Scott Gallery Lancaster University, sowie dem Harris Museum & Art Gallery Preston. In folgenden englischen öffentlichen sowie privaten Sammlungen finden wir Werke von ihm: Liverpool University, Leicester Education Authority, Sheffield City Art Galleries, Williamson Art Gallery Birkenhead und in National Museums und Galleries on Merseyside and Arts Council of England.


Öffnungszeiten:
Do. bis So. von 15.00 bis 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung



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