/ Galerie Hofgut Holzmühle
Timo Heiny: "Afrika"
Fotografie
15.07.05 bis 15.08.05
Hofgut Holzmühle
Timo Heiny

Besprechung von Anja Stahler, Die Rheinpfalz vom 15.07.05:

Wie vergilbte Erinnerungen an ferne Kolonialzeiten


Westheim: Fotoausstellung auf der Holzmühle zeigt sensible Portraits afrikanischer Stammesangehöriger - Umbau geht weiter

Millionen von Menschen überall auf dem Erdball verfolgten Anfang Juli die Live-8-Konzerte, mit denen Rockstars wie Bono von U2, Bob Geldof, Sting und Madonna ein Zeichen gegen die Armut in Afrika setzen wollten. Auch Timo Heiny liebt Afrika - die persönliche Hommage des Künstlers und Galeristen von der Westheimer Holzmühle an den schwarzen Kontinent ist sein bildnerisches Werk: Skulpturen, Ölgemälde und zuletzt betörend ästhetische Fotografien von Stammesangehörigen, die derzeit auf der Holzmühle zu sehen sind.

Heiny stört das "Negativbild, das in den Medien von Afrika gezeichnet wird: Krieg, Mord, Totschlag, Aids, Korruption". In seinen Schwarzweiß-Bildern, die durch den unterlegten Sepiaton an vergilbte Aufnahmen aus fernen Kolonialzeiten erinnern, möchte er das ursprüngliche Afrika einfangen - wie bei einer seiner jüngsten Reisen nach Kenia, wo er im abgelegenen Norden die Möglichkeit hatte, zurückgezogene Stämme wie die Pokot und die Samburu zu besuchen und abzulichten. Heinys Bilder zeichnen sich durch den sensiblen Blick des Fotografen aus, der die Seele seiner Modelle einfängt, ohne ihnen ihre Würde zu nehmen. Im Gegenteil: Er zeigt Menschen von wilder, erdiger Schönheit, unbändig, aufrecht, stolz in ihrer Einfachheit.

Seit 14 Jahren fliegt der engagierte Tierschützer, dem vor allem die Elefanten am Herzen liegen, zweimal jährlich nach Schwarzafrika, kann sich längst Afrika-Kenner nennen, dem auf seinen Reisen die Türen bekannter Persönlichkeiten wie der Schriftstellerin Kuki Gallmann ("Ich träumte von Afrika") und der Elefantenexpertin Dr. Daphne Sheldrick offen stehen. Mit ihnen teilt er die Liebe zum alten Afrika, will mit seiner Kamera Momente ursprünglichen Lebens festhalten, "die vielleicht schon bald für immer verschwunden sein werden".

Eine Ausstellung gab es in jüngster Zeit in Speyer, es folgen Altrip, Dinkelsbühl und Karlsruhe, Bochum und Berlin. Auf der Holzmühle, die seit einigen Jahren zu einer exotischen Oase um- und ausgebaut wird, wollen Heiny und sein Kompagnon Bernd Louis eine Fotogalerie für Dauerausstellungen einrichten.

Auch sonst ist seit der Eröffnung der Firma Bali-Skulpturen, die mit steinernen Buddha-Figuren und Wohnaccessoires aus Indonesien handelt, im Jahr 2003 Einiges passiert auf der Mühle: So gibt es mittlerweile Ausstellungsräume auf mehreren Etagen, die "Schatzkammer" mit wertvollen südostasiatischen Antiquitäten - und den liebevoll gepflegten Garten mit meterhohen Freilandbananen, Bambus, Palmen und einem Koi-Teich.

Kräftig gearbeitet wird momentan an der "Buddha-Halle", einem rund 180 qm großen Meditations- und Seminarraum, in dem ab Oktober unter anderem Yoga angeboten werden soll. Zierde und Zentrum der Halle soll die rund sieben Tonnen schwere und 3,50 m hohe Skulptur des kommenden Buddhas "Maitreya" werden.

Derzeit sind eine Werbeagentur und ein Künstleratelier im alten Mühlengebäude untergebracht, in der nächsten Zeit sollen weitere Büroräume zur Vermietung entstehen.



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