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Burghard Müller-Dannhausen und Leo Erb: "Erinnern = Orientieren"
Malerei, Prägedruck
09.06.12 bis 21.07.12

Vernissage am 09.06.12 von 15.00 bis 18.00 Uhr

Farbe ist Emotion - Farbe ist Erinnerung
In der Kunstgeschichte wie auch im täglichen Leben, verbindet der Mensch mit den einzelnen Farbtönen Stimmungen. So ordnet man unterschiedlichen Farben ganz klare Attribute und Eigenschaften zu. Farben lösen unweigerlich in jedem von uns ganz eigene Emotionen aus und ohne dass wir besonderen Einfluss darauf nehmen könnten. So stecken in den reduzierten Malereien von Burghard Müller-Dannhausen auch keinesfalls nur stringente Farbflächen, sondern vielmehr Geschichten die das Leben erzählt.

In den streng geometrisch aufgebauten Arbeiten gibt Müller-Dannhausen seinen Erinnerungen ein Zuhause. Bewusst Erlebtes wird reflektiert und analysiert und mittels einer Kombination von maximal vier Farben und der "Nichtfarbe" Weiß vom Künstler zum Ausdruck gebracht. Dabei werden Gefühle und Emotionen zu Farben und deren Zusammenspiel im Bild wiedergegeben. Burghard Müller-Dannhausen verwendet dabei immer eigens dafür hergestellte Farben auf Pigmentbasis und kleidet so jedem Moment in seinem ganz besonderen Gewand. Mittels des Farbcodes sind sie für jeden zugänglich und schnell beginnt die Phantasie sich der Farbigkeit zu bedienen und lässt neue Gedankenwelten vor unserem geistigen Auge und in unseren Köpfen entstehen. Nur vorgefertigte, gegenständliche Bildmotive sollte man dabei nicht erwarten und so können die Werke des Künstlers der konkreten (nichtdarstellenden) zeitgenössischen Kunst
zugeordnet werden.

Leo Erb ist mit seinen weißen, stets der Linie treuen Arbeiten, der konkreten Kunst zuzuordnen. Die Farbe Weiß, das Nichts, wurde von einigen Künstlern nach 1945 als Reaktion auf die Erlebnisse des zweiten Weltkrieges zum Ausdrucksmittel gewählt Künstler wie Otto Piene, Günther Uecker oder Heinz Mack schlossen sich für eine kurze Zeit (1965-69 Gruppe Zero) zusammen. Diese Künstlergruppe beeinflusste durch ihre Farb- und Lichtexperimente auch Leo Erb, der die Farbe Weiß als seine Grundfarbe wählte.

Neben Reduktion auf eine Farbe ist die Verwendung der geraden Linie die zweite Konstante im Werk von Leo Erb. Im Allgemeinen grenzen Linien die Etwas ab, geben einem Etwas die Form oder definieren einen Raum. In allen drei Fällen ist es aber so, dass die Linie nur ein Element von weiteren künstlerischen Mitteln ist, meist spielt sie aber eine eher untergeordnete Rolle am Rande des eigentlichen Kunstwerkes. Dies ist bei den Kunstwerken von Leo Erb anders. In ihnen ist die gerade Linie einziges
künstlerisches Gestaltungsmittel. Die in der Ausstellung gezeigten Prägedrucke sind Zeugnis dieser reduzierten Ausdrucksweise.

Burghard Müller-Dannhausen wurde 1947 in Hildesheim geboren. Im Anschluss an die Lehre zum Schriftsetzer, absolvierte er das Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt/Main bei Johannes Schreiter. Rege Teilnahme an Einzel- und Gruppenausstellungen, zuletzt in der Villa Bosch im Kunstverein Radolfzell. Burghard Müller-Dannhausen lebt und arbeitet in Koblenz.

Leo Erb wurde 1923 in St. Ingbert geboren und gehört zu den Vertretern der Künstlergruppe Zero. Heute lebt und arbeitet er in St. Ingbert und Paris. Gezeigt werden ausgewählte Prägedrucke in Kooperation mit der galerie m beck.

Vernissage der Ausstellung "Erinnern = Orientieren" ist am 09.06.12 von 15.00 bis 18.00 Uhr. Eröffnet wird die Ausstellung in Anwesenheit des Künstlers Burghard Müller-Dannhausen durch Dr. Christopher Naumann von der Galerie m beck in Homburg/Saar. Zur Ausstellung erscheint der Katalog "Erinnern = Orientieren" mit einer Vorzugsausgabe von Burghard Müller-Dannhausen.
Für das kunstinteressierte Publikum findet gemeinsam mit der Galerie Ruppert (Skulpturen von Karl Manfred Rennertz) eine Doppelvernissage in Landau statt.

Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. von 11.00 bis 18.00 Uhr
Sa. von 10.00 bis 15.00 Uhr
oder nach Vereinbarung





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