Kunstverein Villa Streccius Landau / Villa Streccius Landau
Kunst im Weg. Projekte für den Öffentlichen Raum
28.11.09 bis 10.01.10
Werner Pokorny
Die Plastik "Haus" auf der "Kunstvereinsfiliale" am Obertorplatz des Bildhauers Werner Pokorny war eine der konkreten Anregungen zur Ausstellung. Hier ein Foto vom Sommer 2007.

Mit Prof. Hiromi Akiyama, Franz Bernhard, Madeleine Dietz, Prof. Karl-Heinz Deutsch, Prof. Thomas Duttenhöfer, Stefan Forler, Barbara Haim, Jochen Kitzbihler, Doz. Volker Krebs, Prof. Martin Mayer, Andreas Helmling, Prof. Werner Pokorny, Barbara Rumpf und Prof. Gernot Rumpf, Robert Schad, Martin Schöneich, Wolf Spitzer und Prof. Gunter Stilling.

Wenn der Landauer Kunstverein Villa Streccius am Freitag, dem 27.11.09, zur Vernissage seiner Ausstellung "Kunst im Weg. Projekte für den Öffentlichen Raum" einlädt, möchte er damit einem der wichtigsten und vielleicht auch heikelsten Themen in der aktuellen Gegenwartskunst nachspüren.
Ist doch die Frage nach der sozialen Rolle oder Funktion der Kunst im Öffentlichen Raum, also in den Straßen und auf den Plätzen einer Stadt, ein zentrales Thema heutiger Stadtentwicklung wie des gesellschaftlichen Diskurses geworden.

Vielfach stehen Städte vor einer Neudefinition ihrer Funktionalität, etwa durch die Wiederbelebung von Altstadtgebieten oder die Rückgewinnung von Konversionsflächen, Landau ist als ehemalige Festungsstadt hier sogar besonders betroffen. Dabei wirkt Kunst im Öffentlichen Raum ganz anders als in den "auratisch geschützten" Räumen einer Ausstellung oder eines Museums.

Kunst im urbanen Umfeld ist als Inszenierung einer direkten ästhetischen Begegnung unmittelbar der öffentlichen Meinung "ausgeliefert", sie "steht im Weg". Ganz gleich, ob sie Ablehnung oder Akzeptanz erregt, sie ist in beiden Fällen ein Energieimpuls zur künstlerischen Wahrnehmung. Der Landauer Kunstverein möchte mit seinem Projekt "Kunst im Weg" auf Erfahrungen und Bedingungen von Kunstwerken im urbanen Umfeld aufmerksam machen, sensibilisieren und zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. Dazu ist es gelungen, 18 der bekanntesten BildhauerInnen des süddeutschen Raumes, welche alle ein bedeutendes Oeuvre im Öffentlichen Raum vorweisen können, zu gewinnen. Gezeigt werden Modelle, Entwürfe und Fotografien von realisierten Projekten, aber auch Originalplastiken.

Landauer Erfahrungen gaben hinsichtlich der ästhetischen Wertung von Kunst im Öffentlichen Raum ein anregendes Beispiel für dieses Projekt. So führte vor fast drei Jahrzehnten die Plastik des Münchener Künstlers Martin Mayer "Trunkene Bacchantin", die dann unter dem Namen "Landavia" bekannt wurde, zu einem mehrjährigen Akzeptanzstreit in der Bevölkerung. Dass diese Plastik heute zu einer Lieblingsskulptur Landaus geworden ist, zeigt den steten Wandel und die Unabgeschlossenheit, dem die Kunst im Öffentlichen Raum unterworfen ist. Dynamik des Wandels und ästhetische Vielfalt sind ein Phänomen, dem sich die Ausstellung u. a. durch ein breites Werkspektrum von minimalistisch über abstrakt bis zur Gegenständlichkeit, vom autonomen Werk bis zum Amalgam von Kunst und Funktionalität etwa als Brunnenanlage stellt.

Parallel zur Ausstellung wird vom 04.12.09 bis 05.12.09 im Kleinen Saal der Festhalle Landau ein öffentliches Symposium mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Kunst im Öffentlichen Raum" und unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer stattfinden.

Das Symposium ist ein Kooperationsprojekt von Landauer Kunstverein, Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst der Universität in Landau sowie der Stadt Landau. Beteiligt sind Fachvertreter aus den Bereichen Kunst, Kunstwissenschaft, Stadtentwicklung und Journalismus. (Referenten: Prof. Dr. Diethard Herles, Univ. Landau; Dr. Brigitte Franzen, Ludwig-Forum für Internationale Kunst, Aachen; Johan Holten, Dir. Kunstverein Heidelberg; Dr. Heinz Schütz, Kunstkritiker u. Kurator, München; Dr. Ulrike Lorenz, Dir. Kunsthalle Mannheim; Dr. Hans Hoorn, Städteplaner Maastricht). Podiumsdiskussion mit: Gisela von Bruchhausen, Bildhauerin, Berlin; Markus Clauer, Journalist, Die Rheinpfalz; Michael Heder, Baudirektor Landau; Prof. Werner Pokorny, Bildhauer, Kunstakademie Stuttgart; Hans-Dieter Schlimmer, Oberbürgermeister Landau, Heinz Setzer, Kunstverein Landau; Moderation: Prof. Dr. Christoph Zuschlag.


Begleitprogramm

04.12.09 | 10.00 bis 16.30 Uhr
05.12.09 | 09.30 bis 13.30 Uhr
Öffentliches Symposium "Kunst im Öffentlichen Raum"
Kunstverein, Institut für Kunstwissenschaft und Bildender Kunst der Universität in Landau und der Stadt Landau. Mit Fachvorträgen von Prof. Dr. Diethard Herles (Univ. Landau), Dr. Brigitte Franzen (Dir. Forum Ludwig Aachen), Johann Holten (Dir. KV Heidelberg), Dr. Heinz Schütz (Kunsthistoriker München), Dr. Ulrike Lorenz (Dir. Kunsthalle Mannheim), Prof. Dr. Hans Hoorn (Leiter Stadtentwicklung Maastricht/NL) sowie einer Podiumsdiskussion. Moderation: Prof. Dr. Christoph Zuschlag (Univ. Landau)
Ort: Kleiner Saal der Festhalle Landau
Anmeldung erbeten.

13.12.09 | 15.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung
Mit Heinz Setzer, Vorsitzender Kunstverein und Kurator

10.01.10 | 11.00 Uhr
Landauer Matinee: "Auch ich in Arkadien"
Episoden von Goethes Italienreise (1786-1788), mit begleitenden Kompositionen von Mozart über Beethoven und Rossini bis Johann Strauß. Ensemble "Opus 5 plus" mit Peter Schmittermaier (Berlin; Rezitation und Schauspiel), Klara Finck (Heidelberg; Klavier), Vera Finck (Sinsheim; Sopran).

und

10.01.10 | ab 15.00 Uhr
Finissage der Ausstellung
Führung mit KünstlerInnen und Veranstaltern


Sponsoring:
- Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
- Fix-Stiftung Landau
- Nordmark Arzneimittel


 



Links:
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Werner Pokorny
Die Plastik "Haus" auf der "Kunstvereinsfiliale" am Obertorplatz des Bildhauers Werner Pokorny war eine der konkreten Anregungen zur Ausstellung. Hier ein Foto vom Sommer 2007.
Thomas Duttenhöfer: "Karl Krolow"