Photographie

Photographieren heißt: "mit Licht zeichnen". Am Anfang steht ein Gefühl, ein Eindruck, eine Idee. Diese Impression zeichne ich auf - also photographiere ich.

Oftmals bedarf es langer und schwieriger Vorarbeit, um den gefühlten, den erahnten Moment zum Ausdruck zu bringen.

Ist es mir gelungen, eine "gute" Aufnahme zu machen, folgt dem das lange "Gebären", sprich die Dunkelkammerarbeit.

Es kann Wochen, Monate, manchmal sogar Jahre dauern, bis inneres und äußeres Bild miteinander harmonieren.

Denn es gilt, in der Dunkelkammer ein Bild so auszuarbeiten, dass es vollendet ist.

Das bedeutet, es müssen Versuche über Versuche gemacht werden, bis der gewünschte Ausdruck erreicht wird.

Abwedeln, Nachbelichten, verschiedene Entwicklungsgänge müssen in einem intuitiven, zusammenhängenden Rhythmus erfolgen.

Und oft ist der erholte, ausgeruhte, kritische Blick am nächsten Tag gnadenlos: das Auge lässt sich nicht betrügen. Es erkennt Ungenauigkeiten und spürt auf, wo etwas nicht stimmt.

Diese notwendige Strenge führt dazu, dass in der Regel nur wenige Abzüge die Stufe der Vollendung erreichen.

Martin Blume, "Feinste Photographien" (1993)



Es geht nicht um den Kampf analog gegen digital,
sondern es gilt das Beste aus beiden Welten einzusetzen,
um so der eigenen Vision den höchstmöglichen Ausdruck zu verleihen.

Martin Blume (2008)