Luft - sichtbar unsichtbar Ausstellung an verschiedenen Orten im Märkisch-Oderland mit Harald-Alexander Klimek MfA
29.01.25 bis 12.12.25
Harald-Alexander Klimek MfA: "Berliner Luft", 2024, Mischtechnik auf Büttenpapier, 42 x 29,7 cm. Foto: Marko Schnorr, Frankenthal (Pfalz)
Wir können sehen, weil sie unsichtbar ist.
Luft ist so dünnund durchlässig, dass sie unseren Blick passieren lässt. Ein Paradoxon in der Welt, auch der Bilder. Wie kann die Unsichtbare deren Thema sein? Sie kann es in vielfacher Hinsicht. Tatsächlich nimmt sie etwa in größerer Entfernung Farben an. Denn sie ist nicht nur für den Blick, sondern auch für das Licht durchlässig oder kann winzigste Bestandteile wie Stäube und Tröpfchen tragen.
Und dann: Sie ist in ständiger Bewegung, sie bewegt Dinge, macht Leben möglich, ist Äther, Wind, Atem. Mit der realenund gedanklichen Wandelbarkeit ihrer Natur ist sie, die gasförmige Hülle der Erde, Gegenstand der Naturwissenschaft, des Geistes, der Poesie, der Mythen, des Spirituellen und der Kunst, ihrer Bilder vom Unsichtbaren in aller Welt. Sie machen das Erdenelement indirekt sichtbar, etwa in der Art, wie es Schiller in seinen Gedanken Über das Schöne schreibt: Wird hingegen die Pappel vom Winde gebogen, so finden wir dies ... schön, weil sie durch ihre schwankende Bewegung ihre Freiheit äußert ... Die Kunst verwandelt es in ihrem Sinn. Sie greift ein Einzelnes heraus und gibt ihm universelle Bedeutung. Ambig, komplex, auch mystisch und unbestimmt, wie es dem real Unsichtbaren eigen ist. Luft ist überall und zwischen allem auf der Erde. Aus dem naturgegebenen Stoff, der auch künstlerisches Werkmaterial sein kann, wird ein metaphorischer Gegenstand, manchmal ein Medium der Transzendenz.