"Wenn ein Künstler wie Karl Kistner sich mit religiösen Themen und der Bibel beschäftigt, dann bleibt es nicht beim bloßen Lesen, Nachdenken oder Meditieren. Die Themen bekommen Gestalt. Karl Kistner wollte aber die Themen nicht nur malen. Gemalte Bilder wären für ihn zu oberflächlich gewesen, und Farben hätten die Thematik zu sehr verniedlicht. Herr Kistner wählte deshalb neben den Tuschezeichnungen die Holzschnitte mit den strengen Konturen und Linolschnitte mit etwas weicheren Strukturen und druckte sie bewusst in Schwarz/Weiß wegen des besseren Kontrastes.
Nach seinen Aussagen hat Herr Kistner schon immer für Schnitte geschwärmt. Er wollte einfach 'handgreiflicher' arbeiten, mehr in die Tiefe gehen, mehr Kraft aufwenden, fast etwas mit einbringen vom Leidensweg der Menschen, vom Kreuzweg Christi. Und er konnte sich beim Schneiden mehr Gedanken machen als beim Malen, weil es einfach länger dauert..."

Auszug aus der Einführungsrede von Hermann Frohnhöfer zur Ausstellung im Ökumenischen Gemeindezentrum Frankenthal-Pilgerpfad 2009

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