Stadt Ludwigshafen / Wilhelm-Hack-Museum
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"abstract art now - floating forms"
21.05.06 bis 16.07.06
Erik Parker
Erik Parker: "Untitled (Now It's On)", 2004, Öl auf Leinwand

"abstract art now - floating forms"

Die Ausstellung "abstract art now - floating forms", die vom 23.05.06 bis 16.07.06 gezeigt wird, richtet den Blick auf die aktuellen Ausdrucksformen abstrakter Kunst. Medien wie Fotografie und Videokunst werden mit einbezogen. Der 2. Teil der Ausstellung vom 29.07.06 bis 24.09.06 stellt jene Künstler vor, die die geometrischen Formen des traditionellen Repertoires völlig neu interpretieren. Beide Teile ergeben eine Übersichtsausstellung über die gegenwärtige abstrakte Kunst und ihren Stil-, Material-, Medien- und Formenpluralismus.

Parallel dazu stellt im Studio der in Köln lebende Künstler Michael Jäger eine raumgreifende, allseitige Wandmalerei vom 23.05.06 bis 06.08.06 vor. Er wird mit sowohl geometrischer als auch organischer Abstraktion eine Schnittstelle zu den beiden großen Ausstellungen in der Halle bilden. Die Studioausstellung wird ebenfalls am 21.05.06 um 12.00 Uhr eröffnet. Es spricht Andreas Baur, Leiter der Villa Merkel, Städtische Galerie Esslingen.

Die Ausstellung "abstract art now - floating forms" stellt die zeitgenössische organoide, amöbenartige Abstraktion vor. Es gibt derzeit ein großes Interesse der Künstler an den weichen, fließenden, amorphen Formen, für das wohl vor allem zwei Gründe relevant sind: Zum einen ist es die Biotechnologie und das Klonen als ein Thema, das gesellschaftliche und geistige Veränderungen hervorgerufen hat, zum anderen ist die Welt heute in einem steten Wandel begriffen und die Gesellschaft ist mobil geworden.

Karim Rashid, ein namhafter Designer, hat den modernen "Blob" und die amöbenhafte, biomorphe Form, die sich ständig verändernden amorphen Formen als Metapher für eine unendlich fließende Welt interpretiert.

Die abstrakte Kunst hat sich weiterentwickelt und zu neuen Ausdrucksformen gefunden. Diese liegen auch in den Experimenten mit neuen Farbmaterialien wie Lack und Harz oder Polyester, Glas und Holz. Manche Bilder täuschen Malerei mit anderen Materialien vor. Die neue Abstraktion geht bei einigen Künstlern über die Farbrhythmik hinaus zu erzählerischem Ausdruck, ohne figurativ zu sein.

Nicht selten werden in den zeitgenössischen Kunstwerken Reminiszenzen an Hans Arp, Henri Matisse oder Constantin Brancusi sichtbar. Aber auch Formen aus der Nierentischzeit der 1950er Jahre werden wieder aufgegriffen. Doch nur noch selten wird die organische Form als Symbol für eine naturhafte Gestalt zum Ausdruck gebracht. Vielmehr sind es Bilder, die im Computer entstanden sind, die analoge und figürliche Bilder als Vorbilder zu abstrakten Fotografien und Gemälden verarbeiten.

Die Malerei von Peter Zimmermann, z.B. sein Bild "off", ist dafür ein markantes Beispiel. Seine im Computer erzeugten fließenden Formen werden auf Folie gedruckt, auf die Leinwand projiziert und dort, nach Abzeichnung der Umrisse, schrittweise mit Epoxidharz gegossen.

In der Ausstellung sind über 23 internationale KünstlerInnen aus sieben Nationen mit rund 70 Werken vertreten. Sie präsentieren alle Medien - von der Malerei über Video und Fotografie bis hin zu Skulpturen und einem Mobile.

Vorgestellt werden Arbeiten von Robert Acuña, John von Bergen, Reto Boller, Martin Boyce, Ab van Hanegem, Anton Henning, Markus Oehlen, Erik Parker, Olaf Quantius, Thomas Rentmeister, Marianne Rinderknecht, Gerwald Rockenschaub, Thomas Ruff, Martijn Schuppers, Robert Seidel, DJ Simpson, Rainer Splitt, Wolfgang Tillmans, Juan Uslé, Tomas Vu, Markus Weggenmann, Tim White-Sobieski und Peter Zimmermann.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die DaimlerChrysler AG. Desweiteren werden Ausstellung und Katalog gefördert durch die Königlich Niederländische Botschaft, Pro Helvetia und die Heinrich-Vetter-Stiftung.

Zur Ausstellung erscheint im Kerber-Verlag ein Katalog mit 136 Seiten und zahlreichen Abbildungen, Texte u.a. von Prof. Isabel Wünsche über organische Abstraktion in der Kunst der Klassischen Moderne und Ulrike Lehmann sowie Texte zu den Künstlern zum Preis von 32 EUR.


"Visual Music - Musikvisualisierungen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit"

Begleitveranstaltung am 22.06.06 um 20.00 Uhr

Das Video-Programm gilt dem Phänomen der Visual Music. Visuals können abstrakt oder gegenständlich sein, erzählerisch geordnet sind sie jedoch eher selten. Da Musik selbst relativ abstrakt ist, besitzt die Frage von Abstraktion und Gegenständlichkeit bei der visuellen Begleitung von Musik großes Gewicht. Geboten wird ein Programm der Stuttgarter Medienkunstgalerie "fluctuating images" mit einer Einführung von Cornelia und Holger Lund.





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Erik Parker
Erik Parker: "Untitled (Now It's On)", 2004, Öl auf Leinwand
Peter Zimmermann
Peter Zimmermann: "Water", 2004, Kunstharz auf Leinwand