Vernissage am 11.11.12 um 11.00 Uhr Einführung: Katharina Bosch, Kunstwissenschaftlerin Musik: Issei Hiramoto, Violoncello, Musikschule Rita Kottner
Die Bilder von Maike Tersch bestechen durch ihre Farbkraft. Durch das Verwenden reiner Pigmente und einem lasierenden Auftrag in mehreren Schichten erhalten sie diese Farbintensität. Das Thema beschäftigt sich mit Raum, Durchblicke vom Transparenten zum Deckenden, Farbverläufe, die an ein Aquarell erinnern und das alles auf sehr großen Formaten. Zarte Linien wechseln mit kraftvoller Malerei.
Es sind zwei scheinbar entgegengesetzte Assoziationen, welche die Bilder von Maike Tersch zuerst beim Betrachter hervorrufen. Zum einen nimmt er eine scheinbar mühelose, kultivierte Malerei wahr, wie sie heute selten vorkommt; zum anderen stellt sich das Gefühl ein, dass die Malerin etwas zeigt, was unter der Haut liegt, sozusagen Körpersubstanzen, die allerdings nicht anatomisch zu fassen sind. Ihr Blick scheint ohne Angst Phänomenen nach¬zugehen, die wie Blutbahnen des Bildes oder seine Nerven aussehen könnten. Alles Gemalte bleibt auf diese Weise ganz dem Erleben, ja der unmittelbaren Gegenwart verbunden. Die Bilder haben mit dem Hier und Jetzt zu tun, mit Erfahrungen und Wahrnehmungen von Menschen, Orten und den Tatsachen des avancierten modernen Lebens. Der Vorteil bleibt, dass sie ihre Modernität nicht technisch behaupten wollen, sondern in eine malerische künstlerische Strategie umsetzen, die gerade nicht bei der Quelle der Wahrnehmung, Gedanken und Empfindungen verharrt.
Prof. Siegfried Gohr
Maike Tersch
1963
geb. in Dresden
1993-1998
Studium an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Malerei bei Günther Förg, Medienkunst bei Marie Jo Lafontaine und Klaus vom Bruch, Kunstwissenschaft bei Hans Belting und Siegfried Gohr
1994-1998
projektbezogene Zusammenarbeit mit Günther Förg
1998
Diplom Medienkunst/Schwerpunkt Malerei
seit 1998
freischaffend als Malerin in Karlsruhe tätig
Preise / Stipendien:
1999 - 2001
Landesgraduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg
2000
Stipendium des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), Stipendienaufenthalt in Tel Aviv / Israel, Gastatelier im Sadnat ha Omanim in Tel Aviv
Öffnungszeiten: Mi., Fr. und Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr