Südpfälzische Kunstgilde e.V. / artgalerie am schloss
000_blank
Arnhild Noack | Ute Schwartz: "Licht-Blicke"
Transparente Bilder und beleuchtete Objekte | Schimmernde Papierarbeiten
04.03.18 bis 25.03.18
Südpfälzische Kunstgilde
Arnhild Noack: "Spannung Tag 1"

Vernissage am 04.03.18 um 11.00 Uhr

Arnhild Noack
Das gelungene Spiel mit Licht und Transparenz ist mein Anliegen und meine Herausforderung. Lichtblicke und Innehalten im Kontrast zum schnellen Alltag unserer Zeit. Stimmungen in und aus der Natur festhalten und bewahren.
Schwerpunkte meiner Ausbildung waren Bildhauerei, Objektgestaltung und Malerei. Mein Interesse galt in dieser Zeit (vier Jahre) hauptsächlich der Formgestaltung in Stein, Ton, Holz und Metall. Danach habe ich etwa zehn Jahre Stahlskulpturen und Objekte in Holz gestaltet.
Doch ich war auch immer auch auf der Suche nach einem ungewöhnlichen und lichten Material. Letztendlich wurde ich in dem glasklaren Polyesterharz fündig. Es entstehen Objekte, die im Tageslicht eines Fensters den Ausblick dahinter mit einbeziehen und mitwirken lassen. Sie sind eher mit Skulpturen zu vergleichen, die in eine Raumsituation hinein platziert werden können. Das Arbeiten mit diesem eigenwilligen und brüchigen Gießharz erfordert viel Erfahrung und Geduld, da man, nachdem die Form hergestellt und ausgegossen ist, die langen Aushärtungszeiten abwarten und oft auch nach misslungenen Güssen wieder neu starten muss. Trotzdem oder auch gerade deswegen fasziniert es mich jeden Tag wieder aufs Neue. Die durchaus beabsichtigten Brüche, Risse und Unebenheiten erreiche ich durch mehrere aufeinander folgende Gussprozesse und Schichtungen. Diese stehen dann im spannenden Gegensatz zum kristallinen und klaren Material. Anregung und Inspiration finde ich in der Natur. Eigene Fotoaufnahmen werden auf Folie aufgebracht und mit eingegossen. Durch diesen Prozess wird die Folie transparent, ein Teil der Farben verschwindet, die Motive erscheinen abstrakt, fremd und faszinierend. Um farbige, brillante Farbflächen zu erzielen verwende ich Transparentpigmentfarben, die im heißen Zustand schnell gerührt, gegossen und geformt werden. Es entstehen überraschende Verschmelzungen, Vertiefungen und neue Formen. Auch organische Materialien, wie seltene transparente Blütenblätter kleine Samenhülsen und Seidenpapiere werden festgehalten. Meine neuesten Arbeiten werden dezent mit LED beleuchtet, nie bunt, das farbige Lichtspiel entsteht durch eingegossene Objekte (z.B. Pflaumenholz, Weinrebe). Alle meine Arbeiten sind Unikate, keines lässt sich in gleicher Form nacharbeiten.

Ute Schwartz
Bei der überwiegenden Zahl der Monotypien greife ich Motive aus der Früh- und Vorgeschichte auf, meist von Felszeichnungen,die dem Verfall ausgesetzt sind, und kombiniere sie mit moderner Farb- und Formgebung in der Hoffnung - einmal sie nicht in die Vergessenheit geraten zu lassen - aber vor allem um die meiner Meinung nach so gekonnte Stilisierung der "Alten" ,um die sich viele jüngere Kunstpositionen bemühen und bemüht haben, aufzuzeigen und zu würdigen. Bei diesen alten Völkern spürt man bei ihren Darstellungen eine starke Naturverbundenheit durch,ein Respekt vor der Schöpfung, ein Ausgeliefertsein den Unbilden der Außenwelt und damit verbunden eine Bescheidenheit im Dasein, auch Ehrfurcht vor der Götterwelt, eine Haltung, die in unserer technikorientierten Zeit vielleicht einen Hinweis verdient.

Zu meiner Person
Zwei Seiten, zwei Anlagen wohnen doch in meiner Brust: Manche nennen sie die Welt des Fühlens die eine, die Welt der Rationalität die andere. Jede Seite versucht Selbstverwirklichung, heute die Emotionale, in zurückliegenden Jahren dominierte, manifestierte sich die kognitive. Beide Seiten drängen und drängten nach außen, daher heute, als zweite, das Arbeiten mit Farben und Formen, mit Papier und Leinwand. Letzteres ist seit dem Jahr 2000 der Fall, anfangs im Werden und Entstehen, heute schon weiter fest geformt. Seit 2014 Beginn mit der heute sichtbaren Handschrift. Ausstellungstätigkeit vorwiegend im südpfälzischen Raum, Erarbeitung von Collagen auf Aquarellbasis, manchmal in Korrespondenz mit Poesie.

Worte zur Ausstellung von Ute Schwartz
Zart wie ein Blütenblatt: schimmernd und transparent, gleichzeitig verletzlich, empfindlich, doch voller Schönheit, so ist die Natur, oder vielleicht auch unser Weltganzes. Unsere Menschenwelt.
Die Erde bringt all dieses Leben im Wechsel von Werden und Vergehen hervor, die Menschheit eingebunden in ihren Schicksalslauf, immer aber - trotz vieler Erschwernisse bestrebt, gewillt, ihren Stunden erhebende Momente Ihres Daseins abzugewinnen, auch im Versuch all dies Unerklärliche zu fangen, zu erfassen.
Das Geheimnis aber bleibt.
Ein Geheimnis, das sich der Kognition weitgehend entzieht, trotzdem erfühlt, gefühlt ist, das Dahinterliegende ahnend, nicht erfassen könnend.

Ein Gedicht sagt hierzu:
Wolken, Hugo v. Hoffmannsthal
Am nächtigen Himmel
Ein Drängen und Dehnen;
Wolkengewimmel
In hastigem Sehnen.
In lautloser Hast
Von welchem Zug
Gebietend erfasst? -
Gleitet ihr Flug...

So bleibt Poesie, so bleibt der Bereich der Farbe. der Form, im Versuch aufzuzeigen, was wir alle spüren können von der Unermesslichkeit des Kosmos. Allerdings manchmal zu spüren verlernt haben.
Mögen diese Blätter einen kleinen Beitrag dazu leisten, im Innehalten des Betrachtens, im kurzen Atemholen den großen Atem der Welt vielleicht ein klein wenig spürbar zu machen.


Öffnungszeiten:
Do., Fr. von 16.00 bis 18.00 Uhr
So. von 15.00 bis 18.00 Uhr



[zurück]
Südpfälzische Kunstgilde
Arnhild Noack: "Spannung Tag 1"
Südpfälzische Kunstgilde
Ut Schwartz