Stadt Landau in der Pfalz / Städtische Galerie Villa Streccius
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Gabriele Basch: "fortuna"
Malerei, Papierschnitte und raumbezogene Foliencut-outs
19.10.19 bis 24.11.19
Städtische Galerie Kulturhof Flachsgasse
Gabriele Basch: "buehne VII", 2013, Lack auf Papierschnitt, 189 x 133 cm. Foto: Marcus Schneider

Vernissage am 18.10.19 um 20.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister 
Einführung: Dr. Annette Reich, Pfalzgalerie Kaiserslautern

Die Werke der Hamburger Kunstprofessorin sind sublime Berichterstattungen vom Kriegsschauplatz der Signale. Sie verbinden traditionell getrennte künstlerische Techniken zu einem neuen Ganzen. In Ihrem Werk begegnen sich Malerei und Zeichnung in einer so ungewöhnlichen Weise, dass Vordergrund und Hintergrund, Materialität und Aussparung förmlich zu oszillieren beginnen.
Während der Farbenauftrag auf alle erdenklichen Weisen, in zarten Verläufen, verstrudelten Strukturen, spontanen Gesten oder über planvoll monochrom schablonierten Flächen erfolgt, erscheint das zeichnerische Moment als Schnitt - und das im wahrsten Sinne des Wortes: Seit den 1990iger Jahren arbeitet Basch mit Cut-outs und übersetzt die uralte Tradition des silhouettenbetonten grafischen Scherenschnitts in eine sehr eigene Formensprache, die formal wie inhaltlich neue Wege aufzeichnet, indem sie Planung und Zufall, Kreation und Zerstörung miteinander zu einer neuen komplexen vielschichtigen Wirklichkeit verwebt.

Aber nicht nur das - auch der Ausstellungskontext und das räumliche Umfeld des Betrachters werden bei Basch zum integralen Bestandteil des Werkes: Die Leerstellen der Cut-outs erlauben überraschende Perspektiven auf den dahinterliegenden Grund, der immer neue Schattenbilder und subtile farbliche Reflektionen hervorbringt und so weitere, dem Betrachter eigentlich abgewandte Ebenen erahnen lässt. Basch liefert uns so eine künstlerische Übersetzung von Platons Höhlengleichnis, indem sie uns die fragmentierte Wirklichkeit unseres realen Umfelds plus Versatzstücke medialen Erlebens neu kombiniert vor Augen führt: Aus dem Mit- und Gegeneinander von halluzinuiert technoiden, streng gerasterten urbanen Strukturen und solchen von vegetativer, rankender und biomorpher Natur entsteht ein ganz eigener visueller Kosmos. Wie diese Echoräume unserer künstlichen, gebauten, phantastischen und medialen Umwelt sich gegenseitig erzeugen, verwandeln, verschlingen und neu hervorbringen ist das große Thema ihrer Kunst.

Anlässlich der Ausstellung "fortuna" erscheint ein Katalog bei edition cantz. Die 96 Seiten umfassende Monografie mit einem Text von Max Glauner bietet einen Überblick über Baschs Arbeiten von 2008 bis 2019.


Gabriele Basch, geboren 1964 in Bad Homburg v.d.H. lebt in Berlin und Hamburg. Seit 2012 lehrt sie als Professorin für Malerei an der HAW Hamburg. Ihre Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, u.a. im Contemporary Art Center (Vilnius, LT), Herzliya Museum of Art (IL), Kunsthalle Emden, Museum Bellerive (Haus des Museums für Gestaltung Zürich, CH), Städtische Museen Heilbronn, MARTa Herford, Hamburger Kunsthalle (Galerie der Gegenwart), Museum Moderner Kunst Kärnten (Klagenfurt, AT), Stadtgalerie Saarbrücken, Osthaus Museum (Hagen), Kunstverein Pforzheim, Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museum August Macke Haus (Bonn), Kunstmuseum Rättvik (SE), Kunstverein Münsterland (Coesfeld).

Ihre Werke befinden sich in etlichen Sammlungen beispielsweise in der Sammlung der Stiftung Nantesbuch gGmbH, Columbus Artfoundation (Ravensburg), Sammlung Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, SMPK Kupferstichkabinett Berlin, Berlinische Galerie (Landesmuseum Berlin), Swedish Statedepartments Collection, Munich RE Art Collection, Sammlung der Stadt Göteborg (SE), Vattenfall Art Collection, Sammlung RBK (Stuttgart).
 
Kuratorin: Ingrid Bürgy de Ruijter
Veranstalter: Stadt Landau in der Pfalz, Kulturabteilung

Öffnungszeiten:
Di. und Do. von 17.00 bis 20.00 Uhr
Do. bis So. von 14.00 bis 17.00 Uhr
 



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Städtische Galerie Kulturhof Flachsgasse
Gabriele Basch: "buehne VII", 2013, Lack auf Papierschnitt, 189 x 133 cm. Foto: Marcus Schneider
Städtische Galerie Villa Streccius
Gabriele Basch: "zwei", 2015, Lack auf Papierschnitt, 180 x 160 cm. Foto: Jager Aren