Kunstverein Speyer / Kulturhof Flachsgasse
galerie emilia suciu. geometrisch - abstrakt - kinetisch
28.02.10 bis 11.04.10
galerie emilia suciu
Ausstellungsansicht galerie emilia suciu

Die Galerie Suciu

Die Galerie Suciu wurde 1988 in Karlsruhe in der Melanchthonstraße gegründet und ist 1993 nach Ettlingen in die ehemalige Direktionsvilla der Spinnerei-Weberei umgezogen. Auf eine Etage mit 200 m² Ausstellungsfläche werden ca. vier Ausstellungen, meist Gruppenausstellungen, pro Jahr veranstaltet. Das Galerieprogramm zeichnet sich durch konkrete, konstruktive und abstraktgeometrische Tendenzen der internationalen Gegenwartskunst aus. Ein Schwerpunkt der letzten Jahre ist kinetische Kunst, Lichtkunst, OpArt und arte MADI.

Die im Kunstverein ausgestellten Werke von mehr als 40 renommierten Künstlern sollen einen Einblick in die vielseitigen Aspekte dieser Kunstrichtungen geben und gleichzeitig das Programm der Galerie vorstellen. Vereinzelt sind auch Werke der Künstler zu sehen, die zu Minimal Art gehören (z.B. Douglas Allsop) und der Medienkunst (z.B. Renate Koch) oder die ungewöhnlichen Assemblagen und Wandinstallation des in Frankreich lebenden rumänischen Künstlers Ioan Bunus.

Im Dezember 2008 feierte die Galerie mit einer großen Jubiläumsausstellung ihr 20jähriges Bestehen. Höhepunkte des letzten Jahres waren eine Sonderausstellung des berühmten Kinetikkünstlers Yaacov Agam sowie die Ausstellung "Meisterwerke der Kinetik und geometrischen Abstraktion". Hierbei waren Werke von bekannten Künstlern wie Heinz Mack, Cruz-Diez, Dadamaino, Massironi, Paul Lohse, Jean Gorin und Adolf Luther zu sehen.

Im Kunstverein Speyer werden Werke folgender Künstler ausgestellt:
Douglas Allsop , Cesar Andrade, Werner Bauer, Charles Bezie, Ioan Bunus, John Carter, Geneviève Claisse, Ivan Contreras-Brunet, Carlos Cruz-Diez, Daniel de Spirt, Gerhard Doehler, Jo Enzweiler, János Fajo, Gerhard Frömel, Joel Froment, Hans Geipel, Michael Geipel, Peter Hankel, Octavio Herera, Norbert Huwer, Edda Jachens, Barbara Jäger, Renate Koch, Josef Linschinger, János Maróti, JP Maury, Vera Molnar, Judith Nems, Günter Neusel, Ioan Pala, Perez-Flores, Uli Pohl, Karin Radoy, Horst Rave, OMI Riesterer, Sigurd Rompza, Hermann Roth, Reinhard Roy, János Saxon, Diet Sayler, Franz Scherer, Klaus Staudt, Luis Tomasello, GY Wu.

Dieses Jahr nimmt die Galerie zum 6. Mal an der Kunstmesse "art Karlsruhe" teil (03.03.10 bis 07.03.10, Stand Halle 2 D20).


Zu den Kunstrichtungen

Die kinetische Kunst und Op Art wurden entwickelt innerhalb einer europäischen Künstlerbewegung zwischen 1961 und 1973, bekannt unter dem Begriff "Neue Tendenzen". Die Neuen Tendenzen vereinten europäische Künstler und Künstlergruppen, die sich mit auf Struktur und Raster basierende Lichtkunst, kinetische Kunst und Op Art beschäftigt haben. Später wurde der Begriff Op Art als Sammelbegriff für die Kunst der Neuen Tendenzen verwendet. Diese internationale Künstlerbewegung der 1960er Jahre erlebt heute eine kunsthistorische Wiederentdeckung. Die Vielfalt der neuen Tendenzen, die die kinetische Kunst, Lichtkunst sowie nach neuerer Einschätzung auch die Computer und Konzeptkunst umfasst, ist groß.

Die bedeutendsten Künstlergruppierungen, die hierzu zählten, waren die Gruppe Grav in Paris (Le Parc, Garcia Rossi, Morellet), die Gruppe ZERO in Deutschland (Günter Uecker, Heinz Mack, Otto Piene), die Gruppe N und T in Italien (Alberto Biasi, Costa, Landi, Massironi, Gabriele De Vecchi), die Gruppe 111 und Sigma in Rumänien (Roman Cotosman, Constantin Flondor, Diet Sayler, Doru Tulcan, Paul Neagu). In London arbeiteten noch vereinzelt im Geist der Neuen Tendenzen die Künstler Michael Kidner, Bridget Riley, Malkolm Hughes, Kenneth Martin.

Das zentrale Anliegen der Neuen Tendenzen war, den Betrachter aus seiner passiven Rolle zu befreien und ihn zum Teilnehmer an der Kunst zu machen. Dadurch bereitet die Kunst dem Betrachter ein höheres visuelles Erlebnis. Arte MADI ist etwas früher entstanden als die Gruppen der Neuen Tendenzen. 1945/46 haben sich in Buenos Aires (Argentinien) zwei Gruppen geformt, die Gruppe Concreto Invention unter der Leitung von Tomas Maldonado und die Gruppe MADI, gegründet von Carmelo Arden Quin. Die zwei Gruppen verstanden sich eigentlich als Rivalen, da von Beginn an geistig divergierende Ansichten existierten. Der Name MADI ist eine Abkürzung für "Mouvement, Abstraction, Dimension, Invention".

Der Begriff MADI steht für eine formale und geistige Freiheit in der abstrakten geometrischen Kunst. Der Schwerpunkt der MADI-Konzeption liegt auf der Bewegung und der Gliederung der Konstruktionen (z.B. Skulpturen mit beweglichen Bestandteilen). Darüber hinaus betont sie die Fantasie und das Spielerische. Beide Gruppen haben sich in den 1950er Jahren wieder aufgelöst, da viele ihrer Mitglieder den Weg nach Europa, insbesondere nach Paris gesucht haben. Die Gruppe MADI hat sich jedoch in Paris bald wieder neu formiert unter Leitung von Carmelo Arden Quin, der sich in Paris Mitte der 1950er Jahre endgültig niedergelassen hatte. Ihm ist es zu verdanken, dass diese Bewegung heute einen starken Platz in der zeitgenössischen Kunst einnimmt. Carmelo Arden Quin ist heute 95 Jahre alt.

Die Zahl der neu gegründeten MADI-Zentren und Museen in Europa, USA und Südamerika macht deutlich, daß diese Gruppe heute immer noch aktiv und international vertreten ist.





[zurück]
galerie emilia suciu
Ausstellungsansicht galerie emilia suciu