Berufsverband Bildender Künstler Rheinland-Pfalz / BBK-Galerie Mainz
"Grenzgang"
Ausstellung der BBKs Wiesbaden und Rheinland-Pfalz in Mainz
10.09.11 bis 02.10.11
Berufsverband Bildender Künstler RLP
Ausstellung der BBKs Wiesbaden und Rheinland-Pfalz

Vernissage am 09.09.11 um 19.00 Uhr
Begrüßung: Sylvia Richter-Kundel, 2. Vorsitzende des BBK Rheinland-Pfalz
Einführung: Anne-Marie Sprenger und Sylvia Richter-Kundel im Gespräch mit den Künstlern

Ausstellende Künstler:
Frank Deubel (WI, Fotografie), Antje Dienstbir (WI, Objektkunst), Sandra Heinz (WI, Objektinstallation), Gabriele Künne (RLP, Installation), Horst Reichard (WI, Bodenobjekte), Anne-Marie Sprenger (RLP, Malerei), Elke Steiner (RLP, Malerei), Eva Vettel (RLP, Fotoprint), Christine Wigge (WI, Installation), Arne Witt (RLP, mixed media Installation)

Die Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden, links und rechts des Rheins gelegen, sind nachbarschaftlich verbunden und doch grundverschieden. Anlass, um den Künstleraustausch unter den Titel "Grenzgang" zu stellen. Da sich das Thema weit gefächert zwischen den Positionen "Grenzüberschreitung" und "An die Grenzen stoßen" bewegt, ist in der Galerie des BBK Rheinland-Pfalz eine Ausstellung in großer Bandbreite unterschiedlichster künstlerischer Blickwinkel entstanden. Entsprechend vielfältig sind auch die verwendeten Techniken und Materialien.

Frank Deubels Fotoserie "Im Rahmen" bezieht sich auf den permanenten Grenzgang des Menschen. Bewegung und Entwicklung ist nur innerhalb der eigenen Grenzen möglich. Es sind eigentümlich intensive Schwarz-Weiß-Bilder, die nachhaltig wirken.

Die grinsenden Gesichter der Gipsstelen von Antje Dienstbir spiegeln unseren eigenen täglichen Spagat zwischen "Selbst-Sein" und "Fremd-Sein". Das Grinsen verändert sich mit unserer Betrachtungsposition und fragt nach den Grenzen: Wann ist das Lächeln noch natürlich? Wann ist es schon eine Maske? Wissen wir es von uns selbst immer?

Die ärmellosen Sackkleider von Sandra Heinz sind mit Verboten für talibanische Frauen bedruckt. Durch ständige Nachrichtenüberflutung in den Medien, ist unsere Grenze der Anteilnahme verschoben. Hier werden wir mit archaischen Materialien wachgerüttelt.

Sie werden einen Arbeitsplatz sehen, der eigentlich keiner ist. Da kommt ja keiner dran. Niemand könnte daran arbeiten. Gabriele Künne demontiert unsere Ordnungsmuster.

"Unknown Tools sind nicht wirklich zu gebrauchen. Horst Reichard präsentiert seine Werkzeuge als Bodeninstallation und führt uns in humorvoller Weise die Grenzen zwischen handwerklicher Perfektion und Nichtkönnen vor.

Der Grenzgang von Anne-Marie Sprenger hinterlässt Fußspuren. Ihre fast vier Meter lange Malerei lässt uns tosendes Meer und Spuren im Sand erkennen, führt uns aber mit dem Titel "Architectura" an die Grenzen der Bilderfahrung.

Elke Steiner bildet in realistischer Malweise wilde Tiere - deren ursprüngliche Lebensräume der Urwald oder die Arktis sind - in einem neuen Kontext ab. Sie besetzen die Zivilisation des Menschen, erhalten somit menschliche Züge und werden zu Grenzgängern gemacht.

Eva Vettel löst die Grenzen von Fotografie und Raumgeschehen auf. In ihrer Installation aus transparenten Naturfotografien erleben wir mit dem "Dahinter" noch eine Ebene von Fotografieserien. Wie durch einen milchigen Schleier sehen wir Geschehen von unterschiedlicher Nähe und Ferne - eine weitere Grenzerfahrung.

Keine Grenzen oder Abgrenzungen will Christine Wigge. Ihre zarten Dächer aus Japanpapier laden als von der Decke hängende Schutzhütte ein, um darunter vielleicht einen Rahmen für Identität und Heimat zu finden.

Logogewohnt und werbungsbildüberflutet wie wir sind, begegnet uns in dieser Ausstellung das raumgreifendste Werk TOTO. Sofort denken wir damit an das Logo einer Marke. Haben wir etwas verpasst? Was ist es denn nun, so farbig und auffallend? (Arne Witt)


Öffnungszeiten:
Sa., So. von 15.00 bis 19.00 Uhr




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