Stadt Ludwigshafen / Wilhelm-Hack-Museum
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Gustav Kluge: "Egocinema"
Malerei
24.03.12 bis 28.05.12
Wilhelm-Hack-Museum
Gustav Kluge: "Egocinema. Meine Mutter, ich als mein Vater und ich", 2011, Öl auf Leinwand, 270 x 360cm, Besitz des Künstlers

27.05.12 | 15.00 Uhr
Letzte öffentliche Führung
Noch bis zum Pfingstmontag, 28.05.12, ist die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum zu sehen. Gustav Kluge, geboren 1947, gehört zu den wenigen gegenständlichen Malern unserer Zeit, die sich ganz auf die menschliche Figur konzentrieren. In einer Zeit, die geprägt ist von der Ästhetik der Bildschirm- und Diasec-Ära, entwirft Gustav Kluge mit seiner Malerei eine Gegenposition. Vor dem Hintergrund von Leid, Schmerz und Angst zeichnet er ein Bild der physischen Existenz in all ihren Abgründen. Der Kostenbeitrag für die Führung beträgt 3 EUR pro Person. Der Eintritt ins Museum kostet 7 EUR, ermäßigt 5 EUR.
An Pfingstmontag ist das Museum von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Im hack-museumsgARTen wird am Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr Kaffee und Kuchen vom Café König's serviert.

Die Ausstellung:

Gustav Kluge (* 1947) gehört zu den wenigen gegenständlichen Malern unserer Zeit, die sich ganz auf die menschliche Figur konzentrieren. Sein großes Thema ist die menschliche Existenz in ihrer schmerzlichen Körperlichkeit, in ihrer Verstrickung in Unfreiheit und Erniedrigung, in Angst und Bedrohung. Dick aufgetragene Farbmassen mit schrundigen Oberfl ächen bringen die Farbe als Material ins Spiel und betonen die physische Existenz.

Gleichzeitig wird in dieser erdrückenden Präsenz der Körperlichkeit aber auch die Frage nach der Psyche des Menschen gestellt: Was ist Identität? Was definiert uns in unserem Sein? Welche Spannungsfelder tun sich zwischen Körper und Psyche auf, zwischen unserer Selbstwahrnehmung und unserer Prägung durch andere? Egocinema ist der Titel eines jüngst entstandenen Bildes, das exemplarisch für das Gesamtwerk von Kluge steht und der Ausstellung den Titel gibt: Es geht um den "Film des eigenen Lebens", um Konstruktion und Destruktion des Selbst. Er untersucht Grenzfälle der Geschlechtlichkeit bei Transsexuellen, spiegelt das Künstler-Ich in Künstler-Bildnissen von Goya über Bacon bis zu Zeitgenossen wie Paul McCarthy, John Bock und Thomas Schütte oder befragt Identitätskonstruktionen in einer Serie von Gruppenporträts.

Gustav Kluge steht mit seinem Werk in der Tradition großer Maler der expressiven Figuration wie Francis Bacon, Lucian Freud oder Leon Kossoff. Trotz prominenter Ausstellungen in der Hamburger Kunsthalle oder der Staatsgalerie moderner Kunst in München ist er Außenseiter geblieben und hat sich beharrlich allen Zeitströmungen des Kunstmarkts widersetzt. Sein Werk verweigert sich leichter Konsumierbarkeit und prägt sich gerade dadurch unwiderrufl ich ins Gedächtnis ein.

Die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum gibt mit einer Auswahl von mehr als 130 zum Teil großformatigen Werken von den frühen 1980er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart den bislang umfangreichsten Überblick über Kluges Werk. Darunter sind auch die beiden großen, aus insgesamt über 80 Werken bestehenden Serien Löschungen und Gib mir mehr Mensch. Gustav Kluge lebt in Hamburg und ist seit 1996 Professor für Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Karlsruhe.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Margrit Brehm, Harald Kunde und Reinhard Spieler (192 S., 29,90 EUR).


Begleitprogramm


26.04.12 | 18.30 Uhr
Künstlergespräch
Reinhard Spieler im Gespräch mit Gustav Kluge
Kosten: Museumseintritt

10.05.12 | 18.30 Uhr
Ein Abend für Singles: "Dieser Körper ist dein Haus, darin kennst du dich aus, oder?"
Führung & Prosecco mit Dr. Kerstin Skrobanek und Theresia Kiefer M.A.
Kosten: 7,50 EUR

Sonntags | 15.00 Uhr
Öffentliche Führungen
Kosten: 3 EUR zzgl. Museumseintritt

Samstag ist Museumstag: Eintritt frei!




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Wilhelm-Hack-Museum
Gustav Kluge: "Egocinema. Meine Mutter, ich als mein Vater und ich", 2011, Öl auf Leinwand, 270 x 360cm, Besitz des Künstlers