Stadt Landau in der Pfalz / Städtische Galerie Villa Streccius
Jochen Kitzbihler: "tremolo...Hz"
Klangperformance "Im Inneren Stein" von J. Sistermanns
17.09.04
Jochen Kitzbihler und JS Sistermanns
Kitzbihler und Sistermanns bei Klangaufnahmen zur Hertz-Ermittlung an der tremolo-Stele

Enthüllung der Kitzbihler-Skulptur um 18.00 Uhr vor der Landauer Festhalle durch Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff. Anschließend Klangperformance von Johnannes S. Sistermanns und Frank Köllges um 18.30 Uhr im Großen Saal der Jugendstil-Festhalle Landau

Ein außergewöhnliches Doppel-Kunstereignis steht in Landau bevor: Am 17.09.04 wird das vom Förderverein für die Jugendstil-Festhalle in Auftrag gegebene Kunstwerk "tremolo...Hz" von Jochen Kitzbihler auf dem Vorplatz der Jugendstil-Festhalle enthüllt, direkt im Anschluss gibt es dazu unter dem Titel "Im Inneren Stein" eine Klangperformance von Johannes S. Sistermanns in der Jugendstil-Festhalle zu hören.

Im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung hatte der Bildhauer Jochen Kitzbihler den Zuschlag für die Errichtung einer "monolithischen Skulptur" auf dem Vorplatz der Jugendstil-Festhalle erhalten. Die U-förmige Stele aus schwarzem vulkanischem Gabbro wird mit einer Höhe von über 4 Metern auf einer ziegelsteingemauerten Fläche platziert.

Während mit der Ziegelsteinoptik der Bezug zum früheren Stifter der Landauer Festhalle, dem Ziegeleifabrikanten August Ludowici aus Jockgrim hergestellt wird, nimmt die eigentliche Skulptur in Form einer dreidimensionalen Stimmgabel den Kontext zu Musik, Gesang und Sprache als inneres Geschehen des Musentempels auf, erläutert der Künstler sein Konzept. "tremolo...Hz" verkörpert Klang als Potenzial und deutet auf den "Klangraum" des Festspielhauses hin, so Kitzbihler.

Die tatsächliche Schwingungsfrequenz der Skulptur in Hertz (Hz) wurde unmittelbar nach der Fertigstellung eingemessen und wird am Enthüllungstag titelergänzend bekannt gegeben.

Kitzbihler hat die Kunststele nicht nur konzeptionell entwickelt, sondern bei ihrer Bearbeitung im Steinsägebetrieb der Firma Kusser im bayrischen Aicha auch selbst Hand angelegt. Begleitet wurde er dabei von Johannes S. Sistermanns, der nun innerhalb von wenigen Tagen - aufbauend auf dem Originalklang der Skulptur - die Klangperformance "Im Inneren Stein" komponieren wird, die anlässlich der öffentlichen Übergabe dann in der Festhalle uraufgeführt wird.

Zusammen mit dem Percussionisten Frank Köllges will Sistermanns mehrere Stangen, die bei der Herstellung der Steinskulptur entstanden sind, zum Schwingen und Klingen bringen. Mit Hilfe modernster Tontechnik sollen die Zuhörer der Klangperformance akustisch in das Innere der außen errichteten Steinskulptur versetzt werden. Zusammen mit weiteren Klangelementen, vom Monochord bis zur Stimme oder auch dem sogenannten "Eisernen Vorhang" der Festhallenbühne, soll das Innere der Festhalle zum Klangkörper werden.

Johannes S. Sistermanns ist ein international agierender vielfach ausgezeichneter Komponist und Klangkünstler, Frank Köllges ist als Performer und Percussionist international ebenfalls mit großem Erfolg tätig.

Jochen Kitzbihler, ehemals in Landau ansässig, lebt als Bildhauer inzwischen in Freiburg. Mit zahlreichen Preisen und Stipendien bedacht, hat er sich auch mit einer Reihe von Skulpturen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht, darunter die Gedenkskulptur für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Mannheim.

Während die Klangkünstler nun an ihrer Performance arbeiten, kümmert er sich um die Organisation des Transportes der über 4 Tonnen schweren Klangstele nach Landau und bereitet die Aufstellung des Werkes mit einem Spezialkran vor.

Oberbürgermeister Dr. Christof Wolff wird die Skulptur am 17. September um 18.00 Uhr enthüllen. Zu dieser Veranstaltung sind alle interessierten Bürger und Bürgerinnen eingeladen.




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Jochen Kitzbihler und JS Sistermanns
Kitzbihler und Sistermanns bei Klangaufnahmen zur Hertz-Ermittlung an der tremolo-Stele
Jochen Kitzbihler
Die tremolo-Skulptur bei der Endabnahme in der Werkstatt, Foto: Jochen Kitzbihler