Kunstverein Lingenfeld / Rathaus Lingenfeld
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Jutta Habedanck und Kurt Nietzer
Grafik, Malerei
25.06.17 bis 09.07.17
Kunstverein Lingenfeld
Kurt Nietzer

Vernissage am 25.06.17 um 11.00 Uhr
Begrüßung: Dr. Rainer Wütscher, 1. Vors. Kunstverein Lingenfeld
Einführung: Jutta Habedanck, Grafikerin, Kunsthistorikerin

Satte klare Farbklänge charakterisieren das Werk von Kurt Friedrich Nietzer: samtiges Schwarz, tiefes Ultramarinblau, Purpur, erdiges Braun, leuchtende Grünvarianten und strahlende Rot-, Orange-, Ocker- und Magentatöne, dazu scharfe Akzente in Weiß und Gelb. Die farbigen Flächen und ihre Formen sind exakt austariert und fügen sich zu spannungsvollen Gesamtkompositionen zusammen. In dieser klassischen Sprache der Malerei wird mit Farben und Formen Neues erschaffen, so wie Schriftsteller mit bekannten Worten neue Texte kreieren. Kurt Friedrich Nietzer setzt sich in abstrahierter Form mit der üppigen Natur am Untermain auseinander und befasst sich mit Grundfragen menschlicher Existenz anhand von stilisierten Figuren in komplexen Architekturen. Titel wie "Klang", "Herbstmond", "Suchende", "Alter" sind Hinweise für den Betrachter, dem sich die Bilder in stiller Kontemplation erschließen. Diese Bilder sind ruhige Kristallisationspunkte im Fluss des Lebens. Die Technik der klassischen Harzölmalerei in vielen dünnen Schichten auf selbstgefertigtem Halbkreidegrund bringt die Farben zum Leuchten, erfordert aber zahlreiche Vorarbeiten und Farbstudien und dann intensives langsames Ausarbeiten des Originals mit bestem Farbmaterial.

Kurt Friedrich Nietzer wurde 1948 in Frankfurt am Main geboren, wurde mit 17 als jüngster Student an der Hochschule für Bildende Künste Frankfurt (Städelschule) aufgenommen, war Meisterschüler in der Klasse für Freie Malerei bei Professor J,G, Geyger und später Dozent an der Bodensee-Kunstschule Konstanz. Seit 1980 arbeitet er in seinem Atelier am Untermain.

Jutta Habedanck wurde 1946 als Tochter eines deutschen Emigranten der 1930er Jahre in Lissabon, Portugal, geboren und wuchs dort auf. An verschiedenen deutschen Universitäten studierte sie Kunstgeschichte, Romanistik, Philosophie und Pädagogik und an der Städelschule in Frankfurt Freie Malerei und Freie Graphik, das letztere bei Professor Paul Eliasberg. Ausgehend von Skizzen vor Ort reduzieren ihre Linolschnitte Gesehenes und Erlebtes auf klare Kompositionen mit Linien und Flächen in Schwarz und Weiß, was zur Verfremdung beiträgt. Themen sind der Alltag, moderne Landschaften, Bäume, Pflanzen, auch verblühte, aus ungewöhnlicher Sicht und die digitale Welt. Seit einer Begegnung mit Hilde Domin begleitet sie ihre Linolschnitte mit Texten und Haikus und gestaltet einige davon als Kalligraphie.


Öffnungszeiten:
Sa. von 15.00 bis 17.00 Uhr
So. von 10.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr


Der Eingang zur Ausstellung befindet sich auf der Rückseite des Rathauses.




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