Kunstvereinigung Wasgau e.V. / Kunstverein Dahn im Alten Rathaus
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Kiddy Citny: "Die Welt im Arm"
10.09.17 bis 19.10.17
 Kunstverein Dahn im Alten Rathaus
Kiddy Citny

Vernissage am 10.09.17 um 11.30 Uhr 
Begrüßung: Kristin Korz, 1. Vorsitzende des Kunstvereins 
Einführung: Dr. Christopher Naumann, Kunsthistoriker

Die lebensbejahende, frohe und expressive Art der Werke Kiddy Citnys ist in der Zeit des Kalten Krieges und dessen letzten Höhepunkten in den 1980er Jahren entstanden. In einer Zeit der militärischen Hochrüstung, der Ungewissheit und Unsicherheit, und als Frontstadt gerade in Berlin, war das Bedürfnis nach Ablenkung, nach Lebensfreude und Freiheit sehr groß.

Dieses Bedürfnis, dieser Drang wurde von Künstlern in der Stadt u.a. durch die Bemalung der Berliner Mauer zum Ausdruck gebracht. Das graue Band der Teilung wurde so zum Bildträger einer neuen Generation von Künstlern. "Das Kind der Stadt" Kiddy Citny bezeichnete Anfang der 80er-Jahre die Berliner Mauer an der Waldemarstraße in Berlin-Kreuzberg als sein Atelier. Der gebürtige Stuttgarter zählt zu den bekanntesten "Mauermalern". "Die Mauerbilder entstanden, weil Thierry Noir und ich die Mauer als anti-faschistischen Schutzwall ad absurdum führen wollten. Wir wollten Berlin mit Kunst einschließen und haben angefangen, hunderte von Metern zu bemalen."

Die Bildmotive der beiden Künstler auf der Berliner Mauer waren bald auf Postkarten und unzähligen Touristenfotos wiederzufinden. Sie wollten die gesamte Mauer bemalen, wurden aber bei ihrem Vorhaben durch die deutsche Wiedervereinigung gestoppt.
1990 wurden die Mauerteile von Kiddy Citny als kulturell wertvoll eingestuft und befinden heute u.a. in der Sammlung des MOMA in New York.
Citny zeigt komplexe Themen wie Frieden und Freiheit, Wille und Verantwortung, Sensibilität und Zärtlichkeit durch einfache Metaphern auf. Herzgesichter, gekrönte Häupter, die aussagen, "dass sich jeder Mensch wie ein König fühlen soll". Oder das Motiv der umarmten Weltkugel, welches den Menschen daran erinnern soll, die Welt zu schützen. Seine farbintensiven Arbeiten und Gemälde sind Ausdruck eines positiven Lebensgefühls, symbolisieren eine Welt der Poesie und die Sehnsucht nach unabdingbarer Liebe und Gemeinsamkeit. Sie vermitteln einen optimistischen Glauben an eine verheißungsvolle Zukunft.

Öffnungszeiten:
Mi., Do. und So. von 15.00 bis 18.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.




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