Landkreis Kusel / Wasserburg Reipoltskirchen
Kunst im Grünen 2009
-Land-Art
30.05.09 bis 30.10.09
Rainer Boßlet
Dr. Rainer Boßlet: "Feuersalamander" (Entwurf)

Vernissage am 30.05.09 um 11.00 Uhr (Wasserburg Reipoltskirchen)
Begrüßung und Einführung: Dr. Hirschberger, Landrat
Präsentation ihrer Arbeiten durch die Künstler
Musik: Jürgen Wüst & Special Guest

Rund um die Wasserburg Reipoltskirchen und darüber hinaus in Nußbach und Ginsweiler haben fünf namhafte Künstler großflächige Bilder in die Landschaft gezaubert. Die Wasserburg mit ihrer Malschule und dem Restaurant bilden zum vierten Mal einen sehenswerten Rahmen für die entstandenen Kunstwerke.

Die fünf Künstler kommen aus unserer weiteren Region. Sie haben ihre Kreationen der Wasserburg quasi zu Füßen gelegt. Drei Kunstwerke sind in Reipoltskirchen zu sehen, zwei weitere in Nußbach und Ginsweiler. In Reipoltskirchen sind darüber hinaus noch zwei Werke aus dem Vorjahr präsent. Dabei haben die Künstler ihre eigenen Gedanken und Vorstellungen verwirklicht und Zusammenhänge zwischen der Wasserburg, der Geschichte und der Gegenwart auf ihre ganz eigene Weise interpretiert. Die Künstler verwenden als Ausdrucksmittel die unterschiedlichsten Materialien, von blühenden Pflanzen über Rindenmulch bis hin zu Ton.

Die Gestaltung großer Flächen wurde zur echten Herausforderung für Künstler und Helfer. Grenzen wurden dabei überschritten, so auch die Grenze zwischen den Landkreisen Kusel und Bad Kreuznach. Vor Ort handelt es sich um die Gemarkungsgrenze zwischen Reipoltskirchen und Becherbach/Pfalz. Die ideale Sicht auf die Bilder der Wasserburg haben Sie von deren Turm. Rund um die "Kunst im Grünen" gibt es den ganzen Sommer über auf der Wasserburg ein vielfältiges kulturelles Veranstaltungsprogramm für Groß und Klein. Lassen Sie sich von ganz neuen Eindrücken überraschen und genießen Sie die Kunstwerke in wundervoller Landschaft.

Dr. Winfried Hirschberger, Landrat


Hannelore Hilgert und Charly Pyka: "Weltklimakonferenz. In der Alten Welt"

Tausende Jahre sind vergangen, seitdem sich Kelten an ihren Kultstätten trafen, um Politik zu betreiben. Man setzte sich zusammen und debattierte über die Bewältigung des beschwerlichen Alltags und vielleicht sogar über den Schutz und die Bewahrung der Schöpfung. Immerhin war es für Naturvölker stets eine überlebenswichtige Selbstverständlichkeit die Natur als alleinige Basis ihrer Existenz zu achten und gleichsam zu schützen. Im Rahmen dieses außergewöhnlichen Projektes soll nun an die Tradition der Kelten angeknüpft und den Menschen der "Alten Welt" ein Forum des zwischenmenschlichen Austauschs gewährt werden. Die bereitgestellten Stühle am runden Tisch sind nur zur Hälfte besetzt. Interessierte Bürger können und sollen sich jederzeit einmischen. So findet ein Hauch Weltklimakonferenz den Weg in die "Alte Welt".


Frieder Schneider: "Kuselit"

Auf der dem Betrachter zugeneigten Hangfläche ergießt sich aus einem verkohlten Krater ein leuchtend goldgelber Lavastrom der langsam zu Tal fließt. Im Bereich seiner erstarrenden Ausbreitung wechselt er die Farbe spektralförmig bis zu einem dunklen Indigoblau. Der Fuß der Eruption bedeckt Pflasterflächen in den Farben der Natursteine aus der Westpfalz. Das Bild ist auf die grüne Wiese projeziert. Der Kraterrand wird mittels Düngern dunkler gezeichnet. Der austretende Lavastrom wirkt im oberen Teil durch den Gelbsenf leuchtend gelb. In seinem Fluss nach unten geht er in die erstarrte Form über. Dies wird mit blau blühender Phacelia dargestellt. Letztendlich vermitteln quadratische Flächen den Eindruck von Pflastersteinen, die ja auch das Endprodukt dieses Vulkanausbruches sind. Dieses Material für die Pflastersteine stammt aus dem Steinbruch in Kreimbach-Kaulbach, der durch die Lavamassen in der frühen Permzeit, vor etwa 290 Millionen Jahren entstand. Das Gestein "der Kuselit" ist von Kusel abgeleitet.


Interessengemeinschaft Mandelzweig: "Frauenkirche Dresden"

Motivation unserer Arbeit ist der Brückenschlag zwischen Ost und West, Jung und Alt, Tradition und Moderne auf der Basis ökumenischen Denkens. Das Bild der Frauenkirche ist auf die Wiese in verzerrter Form (Anamorphose) übertragen. Der Betrachter kann die Kirche, die auf der Wiese eine Länge von ca. 100 m hat, so sehen, als würde sie vor ihm stehen. Die ehemalige Ruine ist vollflächig mit Hackschnitzeln ausgelegt. Die darüber befindliche Silhouette der wieder aufgebauten Kuppel ist als Streifen mit Rindenmulch in die grüne Wiese gelegt. Mit einem LED-Lichterstrang wird der Umriss der wieder aufgebauten Frauenkirche sichtbar. Im Internet hat der Betrachter die Möglichkeit, mit einem Mausklick die Frauenkirche in vollem Licht erstrahlen zu lassen. Er sieht sie dann auch bei Dunkelheit über eine webcam vor sich stehen.


Dr. Rainer Boßlet: "Feuersalamander"

Eine spontane Idee zu der Vorgabe: "Brandmale - in die Landschaft gebrannte Bilder". Assoziationen zum Feuersalamander: - fremdartig - selten - giftig - nach mittelalterlichem Aberglauben feuerfest - lebt im Verborgenen - wirkt urtümlich - unheimlich - feucht glänzend und schön - schwarz-gelbe Warnfarbe - ist er gefährlich? - Läuterung - aus Feuer geborenes Leben - Die Evolution eines Feuerbildes: Geboren aus gelbroten Flammen werden die Salamander schwarz in die Wiese eingebrannt. Flächen werden ausgespart, die den gelben Flecken entsprechen, anfangs noch grün sind. Gelbsenf verleiht den Flecken später ihre gelbe Farbe. Phacelia färbt in der Blüte die Brandstellen blau, im Verwelken wieder schwarz. So entsteht übers Jahr ein ständig wechselndes Sinnbild für Veränderung und Entwicklung.


Gottfried Bräunling: "Da wo man noch .MuSe. finden kann ..."

Anspielung auf unser Verhältnis zu unserer Natur, zu unserer heimischen Landschaft. In einer so hektischen Zeit - voller ständig wechselnder Ereignisse - wer sucht da nicht nach einem Punkt, der Besinnung und des Verweilens, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Nußbach bietet uns diese Möglichkeit und lädt ein, einige Momente von Ruhe und natürlicher Schönheit in uns aufzunehmen.


Idee und Organisation
"Kunst im Grünen" ist nun schon die 4. Aktion, die von Diethelm Rünger und dem Landkreis Kusel ins Leben gerufen wurde. Grundbesitzer stellen ihre Flächen zur Verfügung, Sponsoren spenden Geld und Material und viele fleißige Hände bringen die Werke zur Vollendung. Nur durch die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligter ist es möglich diese Kunstwerke zu schaffen. Für das Alles bedanken
sich die fünf Künstler und Diethelm Rünger.


Begleitprogramm

15.05.09 ab 16.00 Uhr | Straße zwischen Ginsweiler und Cronenberg
Workshop: "Entstehung des Landschaftsbildes Feuersalamander"
Jeder kann mitmachen oder zuschauen, echte Feuersalamander von Wolfgang Müller vom NABU bestaunen oder ab 19.00 Uhr dem "little" Wosnitza's Jazz-Orchestra zuhören. Verköstigungen gibt's natürlich auch.

31.05.09 und 01.06.09 | 11.00 bis 17.00 Uhr
07.06.09 und 14.07.09 | 11.00 bis 17.00 Uhrvon 11 bis 17 Uhr
Ausstellung der Künstler in der Malschule

24.07.09 um 20.00 Uhr | Malschule Reipoltskirchen
Ausstellung Dr Michael Veerhoff: "Terra Imago - Erdschichtenbilder"
Dr Michael Veerhoff stellt seine aus der Erde heraus gelösten Bilder vor. Jochen Fassbender musiziert auf seinen neuartigen Klangobjekten. Öffnungszeiten: Sa., 25.07.09, von 13.00 bis 20.00 Uhr, So., 26.07.09, von 10.00 bis 18.00 Uhr
[www.TERRAIMAGO.de]

25.07.09 | 10.00 bis 22.00 Uhr
Klang- und Hörtag
Jochen Fassbender lädt zum Spielen ein auf seinen neuartigen Klangobjekten aus Stein, Holz, Glas oder Metall. Auf musizierende Weise möchte er mit den Teilnehmern verschiedene Räumlichkeiten in und um die Wasserburg erkunden. Bitte anmelden. Eintritt: 20 EUR
[www.klangkunstfassbender.de]

26.07.09 | 18.00 Uhr
Konzert Naturklangkörper "Unerhört"
Jochen Fassbender gibt ein Konzert auf seinen, von ihm selbst entworfenen Instrumenten. Durch ungewöhnliche, erstaunliche Klänge möchte er die Zuhörer dazu bewegen, die Ohren zu spitzen. Bei gutem Wetter im Freien, bei Regen in der Kirche in Nußbach.

15.08.09 | ab 10 Uhr
Kinder- und Jugendspieltag
Bastelkurs in der Malschule. Es sollen kleine Boote oder Floße gebastelt werden, die im Wassergraben der Burg schwimmen sollen (Anmeldung erwünscht). Bogenschießen, Fußball - Dart mit Wettbewerben und viele andere Spiele werden zum Erlebnis von Groß und Klein.


Kontakt:
Diethelm Rünger
Tel: 0 63 64 / 212
email: post@kunst-im-gruenen.de





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