Landkreis Kusel / Wasserburg Reipoltskirchen
Kunst im Grünen 2011
Land-Art
15.05.11 bis 03.10.11
Kunst im Grünen 2011
Kunst im Grünen 2011

Das Artensterben haben sich Künstlerinnen und Künstler als eines der Hauptprobleme unserer heutigen Menschheitsepoche als Thema auserkoren. Sie haben dazu sechs Bilder, auch mal mit einem Augenzwinkern, auf ihre natürliche Leinwand gezaubert. Diese Bilder haben wir wieder der Wasserburg in Reipoltskirchen und Ihnen zu Füßen gelegt. Wir Menschen sind abhängig von der Natur, aber benehmen wir uns auch dementsprechend? Otti Wilmanns formuliert das so: Da der Mensch über Sein oder Nichtsein aller anderen Arten entscheiden kann, hat er das ethische Recht aller Organismen auf Leben zu achten.

Es gibt viele Möglichkeiten sich einzumischen und zu engagieren. Dass gemeinsame Proteste ein Umdenken bewirken können, erleben wir zur Zeit wieder hautnah. Entscheiden wir uns für eine bessere Zukunft, entscheiden wir uns für Mensch und Natur.

Unsere Künstler sind an das Thema "Artensterben" aus unterschiedlichen Sichtweisen herangegangen. Sie schlagen einen Bogen von den Jahrtausende alten Nasca-Linien in Peru zu der neu erschaffenen "Ulmetritsche". Dieses Fabelwesen aus dem Dorfe Ulmet muss sich gewaltig anstrengen, dass es überlebt. Helfen wir ihr doch dabei. Mitten in unserem Bilderpark liegt ein Labyrinth, das schon immer als Kraftfeld galt. Es hat den Anschein, dass dieser Ort der Kraft unseren Wal an Land ziehen kann und schon haben die Menschen aus dem Meeressäuger einen Landausflugsdampfer gemacht! Ob schließlich der "kleine Träumerling" tatsächlich aus dem Ei auf dem Meeresboden geschlüpft ist, hat niemand beobachtet. Wenn dann später aus dem großen Meeres-Ei ein weiterer Träumerling schlüpft, dann nehmen wir ihm wirklich ab, dass er seinen Samen wie eine Pusteblume in die Welt schicken kann.

Es gibt noch viele Geheimnisse zu entschlüsseln. Steigen Sie auf den Turm der Wasserburg. Vor dort können Sie das Gesamtkunstwerk überblicken. Aber auch schon der erste Aufstieg auf das Treppenpodest gibt eine gute Sicht auf die Wiese frei. Gehen Sie ruhig in die Bilder auf der Wiese hinein, lassen Sie sich von den Dimensionen und den unterschiedlichen Perspektiven überraschen. Sprechen Sie uns an und äußern Sie Ihre Meinung dazu, egal ob im Internet oder direkt vor Ort. Die Webcam bringt die Bilder zu Ihnen nach Hause. Schauen Sie unter [www.kunst-im-gruenen.de] ins Internet und geben Sie unsere Aktion als Geheimtipp weiter.

22.05.11 und 29.05.11 | jeweils 11.00 bis 17.00 Uhr
Ausstellung der Künstler in der Malschule

Weitere Termine werden kurzfristig über die Medien bekanntgegeben.

Veranstalter
Landkreis Kusel
website: www.landkreis-kusel.de


Teilnehmende KünstlerInnen

Der Kolibri kommt zur Lärche
Viola Zetzsche (Dresden)

Als Wissenschaftsjournalistin schreibt die freie Autorin für Magazine wie National Geographic über das größte Landschaftskunstwerk der Erde, die Bodenzeichnungen der Nasca in Peru. Vor über 2.800 Jahren haben Menschen in Peru begonnen, riesige Bilder in die Landschaft zu zeichnen. Sicher haben sie die drastischen Klimaveränderungen und das einhergehende Artensterben damals eben so bedrohlich empfunden wie wir heute. Die Nasca zeichneten tausende Linien und riesige Boden bilder in die Attacama-Wüste, um ihre Götter milde zu stimmen. Der Kolibri, aus der inzwischen trockensten Wüste der Erde, soll in Reipoltskirchen die "Alte" mit der "Neuen" Welt verbinden, zur Achtsamkeit mahnen und daran erinnern, dass der Schutz und die Bewahrung der Schöpfung die höchste Aufgabe des Menschen ist.
[www.blitzaufnahme.de]

Das Labyrinth oder: Der Lebensweg

Gundula Thormaehlen Friedman (Bad Kreuznach)

Mitgründerin der Labyrinthsociety USA, 4 Jahre Kunstschule Mainz, Diplom Abschluss Gebrauchsgrafik BFA (Bachelor of Fine Arts), FAU/-Florida Atlantic University, USA, Kunst und Anthropologie. Das Labyrinth ist ein Ort, in dem die Menschen seit vielen Jahrhunderten Kraft und Energie auftanken. Tanken wir also Kraft, die wir dafür einsetzen, dass wir die Natur schonen und nicht nur ausnützen und abschlachten. Wenn wir andere Naturgeschöpfe schützen und aktiv unterstützen, tun wir auch etwas für uns Menschen und für unseren gemeinsamen Lebensraum. Das Labyrinth fordert eigene Autorität und die persönliche Verantwortung. Beides ist nötig für gemeinsames politisches Handeln. (Zitat aus: www.Labyrinth-interternational.org)
[www.begehbare-Labyrinthe.de, www.labyrinthsociety.org]

Der Landwal
Michael Reutlinger (Kaiserslautern)

Geboren 1950 im Zeichen der Fische. Fotograf, Maler, Lebenskünstler. Michael Reutlinger hat für seinen Beitrag "Arten schützen - Arten vernichten" den Wal als Motiv gewählt. Kein anderes Tier steht wie dieses für den Umgang des Menschen mit der Natur: einerseits mythisch verehrt, andererseits bis fast zur gänzlichen Ausrottung gejagt. Und dennoch rettet er die Menschen aus ihrem selbst verschuldeten Dilemma, bringt sie an ihren Ursprung zurück: zum Wasser.
[www.michael-reutlinger.de]

Ulmetritsche
Walter Graser (Ulmet)

Maler, Grafiker, Kunst am Bau. Geboren am 16.05.1937 in Köln. Lehre als Schriftlithograph, danach Volontär als Gebrauchsgrafiker bei Alfred Metzger. Anschließend Studium bei Prof. O.H. Gerster (Malerei, Illustration, Wandgestaltung) an den Kölner Werkschulen. Seit 1962 freischaffender Künstler. Zahlreiche Wandgestaltungen, Glasfenster, Brunnen an privaten und öffentlichen Gebäuden. Die Gestalt der Ulmetritsche beschreibt in ihrer Form die schizophrene Haltung der Menschen zur Umwelt: Einerseits Artenerhaltung - andererseits Artenvernichtung. Die Ulmetritsche kann im Gegensatz zu ihren Artgenossen gleichzeitig vorwärts und rückwärts fliegen und ist damit ein Symbol für den Menschen, der Leben ermöglicht und Leben auslöscht.

Der kleine Träumerling
Xaver Mayer (Landau)

Geboren 1956 in Pirmasens. Studium Kunsterziehung und Germanistik in Marburg und Landau. Ab 1985 ausschließlich als freier Künstler tätig. Arbeitsschwerpunkte: Zeichnung, Druckgrafik, Malerei und Illustration. Seither viele Ausstellungen im In und Ausland. Mein Protagonist bläst Blumensamen in die Welt, in der Hoffnung, dass sie aufgehen mögen. Doch sind sie auch Bilder im Bild und stehen ebenso für Erkennen und Handeln, Werden und Vergehen, Leben und Tod. Die Samen symbolisieren gute Wünsche und Träume, Ideen und Gebete, Hoffnung und Zukunft. Und sie erinnern an den Kreislauf, dem wir, wie alles in der Natur, unterworfen sind.
[www.xaver-mayer.de]

Unsere Dreieierigkeit
Renate Lühr und Jürgen Schultheis (Desloch)

Unser Entwurf besteht aus drei eiförmigen Objekten, die auf einer Art Meeresboden aus Basaltsand/-kies als Dreieck angeordnet sind. Das Meer soll den Ort symbolisieren, an dem neues Leben entsteht, das Reich des Unbewussten. Das Reich der verschütteten Träume und Erinnerungen, der Gefühlsbereich, der Visionen formt. Von den drei Eiern sieht man nur die Hülle, das Innere ist verborgen. Somit kann der Betrachter in sich hineinschauen und entdecken, welche Art von neuem Wesen er darin erkennt. Die Zahl Drei steht für Körper, Geist und Seele, in deren Verknüpfung der Mensch zu einem Ganzen werden kann. Der Bewuchs zwischen den Objekten erinnert an die Natur seines Wesens, die aus seinem Inneren auftaucht. Die Wachstumsphasen der Leinsaat weisen auf Wandlungsphasen hin, denen auch der Mensch unterliegt.
[www.mosaikbildnerei.de]


Idee und Organisation

„Kunst im Grünen 2011“ ist nun schon die sechste Aktion, die vom Landkreis Kusel und Diethelm Rünger ins Leben gerufen wurde. Für die vielen fleißigen Helfer und Sponsoren bedanken sich die Künstler und der Organisator. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Erkunden, Betrachten und Interpretieren der Bilder. Diethelm Rünger, Tel: 0 63 64 / 212, email: post@kunst-im-gruenen.de


Links:
Mayer Xaver (Rubrik KÜNSTLER)



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