Landkreis Kusel / Wasserburg Reipoltskirchen
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Kunst im Grünen 2012 - Das Rotliegende
Land-Art
25.05.12 bis 31.10.12
Landkreis Kusel
Kunst im Grünen 2012 - Das Rotliegende

Vernissage am 25.05.05 um 18.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellung der Landschaftsbilder durch die Künstler.
Musik: "Djulia Trio".

Die Künstler stellen in der Malschule Arbeiten ihres bisherigen Wirkens vor.

Entdecken Sie rund um die Wasserburg in Reipoltskirchen neue Bilder in der Landschaft. Am Taufort des Tiermalers Johann-Heinrich Roos haben Künstler grossflächige Bilder in die Landschaft gezaubert. Die Wasserburg mit Bergfried und Malschule bildet einen adäquaten Rahmen für die entstandenen Kunstwerke. In diesem Jahr widmet sich die Kunst im Grünen dem Thema "Das Rotliegende", einer Erdschicht, die wesentlich die Geologie der Westpfalz und des angrenzenden Saarlandes prägt. Sechs Künstler aus sechs Landkreisen sind mit ihren Arbeiten zum Thema vertreten. Über die vergängliche Kunst hinaus geht unser Skulpturenweg, der in diesem Jahr weiter ausgebaut und mit neuer Kunst versorgt wird. Ich empfehle auch einen Blick darauf, zumal der Weg eine gute Gelegenheit bietet, die Wasserburg zu umrunden und den bekannten Perspektiven eine neue hinzuzufügen. Die ideale Sicht auf die Bilder haben Sie vom Turm der Wasserburg. Lassen Sie sich von ganz neuen Eindrücken überraschen.

Dr. Winfried Hirschberger, Landrat

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Teilnehmende KünstlerInnen

Vulkanische Metamorphose
Roland Göttert

Geboren 1943 in Wiesbaden. Studium an der Werkkunstschule Wiesbaden und an der Hochschule für Bildende Künste Kassel. Seit 1965 freie künstlerische Tätigkeit. In der Rotliegendzeit befanden sich Lurche in den flachen Gewässern der hiesigen Region. Ebenso kam es in der Permzeit weltweit zu starkem Vulkanismus mit der Folge einer globalen Klimaveränderung, die zum größten Massenaussterben der Arten in der Erdgeschichte führte. Die farbige Darstellung in Form eines Ovals (Saurier-Ei), zeigt das
schematische Schnittbild eines ausbrechenden Vulkans. Der Eruptionskanal (Magmaaustritt) ist frei nach Fossilienfunden des Odernheimer Sauriers (Dachschädellurch, Stegocephalia) gestaltet. Die Metamorphose (Verwandlung) vom Vulkan zum Odernheimer Saurier, ermöglicht daher Assoziationen zum Zeitalter des Rotliegenden.

Mein "Boldovenatorhirschbergeri"
Horst Schwab

Geb. 1935 in Kirchheimbolanden. Studium in Mainz, Kunsterziehung und Deutsch. Malerei, Grafik, Plastik. Gestaltung des Peter Altmeier-Denkmals am Deutschen Eck in Koblenz, Pfalzpreis für Malerei und Preis der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde.Ein wissenschaftlich sensationeller Fund aus dem Unteren Rotliegenden unserer Region: Das Unterkieferfossil des "Cryptovenator Hirschbergeri", der Beweis für ein Reptil, das vor 300 Millionen Jahren ge lebt hat! Sein glücklicher Finder: Rudi Bold aus Rammelsbach. Das Urtier als Fleisch-Fresser wohl ein "Rauf-Bold". "Cryptovenator" = verborgener Jäger; dieser wurde durch Rudi Bold am Remigiusberg aus der Verborgenheit geholt - gute Gründe für mich, ihn "Boldovena torhirschbergeri" zu nennen und nach meiner Vorstellung zu zeichnen.

Zeitensegler
Maria Kauffmann

Erdschichten erzählen von Leben aus vergangenen Zeiten, von Entwicklung und Veränderung. Dieser Zeitensegler steht für eine ganz komplexe Welt: Zeit vergeht und hinterlässt Spuren, hinterlässt Erdablagerungen. Der "Zeitensegler" spannt einen Bogen vom Perm bis in die heutige Zeit. Das Perm ist eines von vielen "Fundamenten" auf denen
wir uns hier bewegen. Ich verstehe "Rotliegendes" als einen vertikalen und horizontalen, dynamischen Prozess. Horizontal, als Grundlage, Fundament, als Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Vertikal als das Lebendige, Gelebte, als Zeitabfolge. Der Zeitensegler ist gebettet auf ein flussartiges Gestein, das auf der einen Seite Wellen zeigt auf der anderen Seite Wurzeln. Die Wellen sind ein Hinweis auf das hier existierende Meer und Sumpfgelände. Die Wurzeln stehen für die Verankerung dieser Lebenswelten. Das Segel ist das Zeichen für Weiterleben, für Bewegung und Kontinuität
[www.Atelier-Maria-Kauffmann.de]

Tanzende
Christoph M. Frisch

Geb.1959 Freischaffender Künstler. Beirat und künstlerischer Leiter der Stiftung Kulturbesitz Kreis St. Wendel, Kurator der Ausstellungsserie Kunst im Landtag, Initiator und Redakteur des Internet-Projekts Industrie-Kultur-Ansichten. "Die Konfrontation von Kunstwerk und Landschaft vermag uns auf das unbeständige Wesen der Dinge hinzuweisen. Sind wir es doch gewohnt, dass unsere Architekturen Zeiträume überdauern, die meist länger währen, als wir Lebenszeit für uns in Anspruch nehmen können. Die hier entwickelte Arbeit Tanz ist zeitlich begrenzt, verändert sich mit den Jahreszeiten und vergeht mit dem Ende des Jahres. Beim Motiv habe ich Zugriff auf den Figurenkanon meines Werkes genommen."
[www.cmfrisch.com]

Übergänge
Guenter Sprengart, Steinbildhauermeister

Das Leben selbst ist eine Kunst, die ständig Übung und Inspiration einfordert. Bildendes Gestalten kann hier nur einer von vielen Katalysatoren sein. Die Symbole weisen auf die Unausweichlichkeit von Veränderungen und ihrer Nahtstelle hin, die Übergänge. Übergänge können wir mitgestalten, wir sollten sie interessiert begrüßen, statt zu fürchten. Beispielsweise können Luchse wieder heimisch werden, als Teil eines filigranen Gleichgewichtes. Wir können 300 Millionen Jahre alte Steine, die einer Zeit der Wüsten
und Öden entstammen, heute zum Leben erwecken. Wir brauchen Respekt und Geduld, um gemeinsame Visionen zu erreichen. Und wir brauchen gemeinsame Visionen, um lebendig zu sein.

Der Erdaltar
Waldemar Eider

Farbgestaltung und Formgebung mit Lehm - Lehmbauer aus Leidenschaft - Maurerbetrieb - Baubiologe - Restaurator - Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Lehmbau - Innovationspreis 1998 1999 - Umweltpreis 1996 - Denkmalpflegepreis 1988.
Unsere Erde ist unsere nächste Umwelt. Sie ist schwer krank. Lebenswichtig - für Mensch, Tier und Pflanze zuerst unsere nähere Umwelt zu untersuchen und zu sanieren, ehe wir in die Ferne gehen. Ein Dank an unsere Mutter-Erde, an das was sie uns gibt um zu leben. Aber auch eine Warnung, dass alles vergänglich ist, wenn wir es nicht schützen und hüten. So fließt auch dieser Erdaltar zurück zu der, aus der er entstanden ist, zur Mutter - Erde.
[www.eiwa-lehmbau.de]


[www.kunst-im-gruenen.de]



Links:
Schwab Horst (Rubrik KÜNSTLER)



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