Kunstverein Mittelrhein e.V. / KUNSTRAUM -KM570-
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LICHTE DOPPEL 3 - Lea Krämer und Jochen Härter
Studierende des IKKG der Hochschule Koblenz
29.11.19 bis 15.12.19
Kunstverein Mittelrhein
LICHTE DOPPEL 3 - Lea Krämer und Jochen Härter

Vernissage am 29.11.19 um 19.00 Uhr

LICHTE DOPPEL, die Dritte
Die Gegenüberstellung der Arbeiten der beiden Studierenden des IKKG, Lea Krämer und Jochen Härter, verbindet zwei künstlerische Positionen, die sich scheinbar aus ihrer Gegenläufigkeit nähren: Die plastischen Großformen und Miniaturen Krämers und die bildstarken, abstrakt anmutenenden Zeichnungen und Filmläufe Härters. 

Die Papierwerke der jungen Bildhauerin bedienen sich der auratischen Schichtungen, die beim ganzflächigen Ablösen von Großplakaten als Abfall anfallen. Die Umformungen und Schnitte, Leimwölbungen und Papierlagen verstehen sich gleichzeitig als hoch ästhetische Skulptur wie als fragmentierte Denkmäler einer frühen Alltagsform der Werbung und Verlautbarung. Sie sind darin auch wunderbare Relikte aus der Zeit der Litfaßsäule und der Lesbarkeit von kulturellen Mitteilungen, von Werbebotschaften. Sie bergen gewissermaßen diese Kommunikationsfossilien und  stiften einen gänzlich neuen, räumlich erfahrbaren Sinn.

Die zeichnerische Begeisterung, Obzession und Virtuosität von Jochen Härter gibt ihre dichte Welthaltigkeit erst beim langsamen Verweilen und Beobachten preis. Beide Bildformen, die Zeichnungen wie die daraus entwickelten Filme, setzen in ihrer Eindringlichkeit archaische Bedeutungsmuster und suggestive Referenzen frei, die uns ganz Ferne an Naturwelten denken lassen, deren Größenzuordnung immer wieder in eine Wechselwirkung zwischen Mikro- und Makrokosmen oszilliert. Die sinnliche und bildnerische Präsenz dieser Wachstums- wie Vergänglichkeitsformen wirken wie zeitgenössische Wiedergänger der Naturbegeisterung wie -aufklärung des Barock und des Rokoko.

Die Arbeiten von Krämer und Härter verschränken sich in ihrer Zugänglichkeit und Berührungsfähigkeit zu einer intensiven Raumbilderfahrung von höchster Schönheit. Sie lassen die wunderbare Brandbreite bildnerischer Fähigkeiten aufscheinen, die es an der kleinsten Kunstakademie Deutschlands, dem IKKG, auszubilden gilt.
 
Text: Thomas Kohl, Kurator IKKG

Das Institut der Hochschule Koblenz bietet als eine der wenigen international hochrangigen Einrichtungen der bildenden Kunst ausgesuchten, talentierten jungen Leuten eine umfassende künstlerische Ausbildung mit dem Schwerpunkt moderne Skulptur und den Materialfeldern Keramik und Glas. Es begreift sich als Ort, an dem alle gesellschaftlichen, künstlerischen und philosophischen Fragen intensiv diskutiert und in Skulptur und Malerei sowie anderen Medien umgesetzt werden. 

Sechs Studierende des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas IKKG der Hochschule Koblenz stellen in drei Ausstellungen ihre Arbeiten im Kunstraum in Koblenz-Ehrenbreitstein aus.

Öffnungszeiten: 
Mi. und Sa. von 15.00 bis 18.00 Uhr
und nach Vereinbarung



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