LIEBE
Künstlerpositionen von den siebziger Jahren bis heute
22.03.14 bis 29.06.14
Vernissage am 21.03.14 um 19.00 Uhr
Begeisterungsfähigkeit, Vorstellungskraft, Faszination kommen in der Kunst wie in der Liebe entscheidende Bedeutung zu. Und so ist es nur naheliegend, dass die Liebe und alles, was mit ihr zusammenhängt, in den Künsten sehr häufig zum zentralen Thema wird, in Liebesfilmen, Liebestragödien und Liebesliedern und - zumindest bis zur Moderne - auch in vielen Gemälden und Skulpturen.
Doch in der zeitgenössischen bildenden Kunst scheint die Liebe - verglichen mit anderen zentralen Lebensthemen wie Politik, Arbeit, Macht - eher selten vorzukommen. Womöglich liegt die künstlerische Zurückhaltung gegenüber einem Lebensbereich, der für beinahe jeden Menschen von zentraler Bedeutung ist, auch in einem wesentlichen Unterschied zwischen Liebe und Kunst begründet: Während die Liebe Einigung sucht, strebt die Kunst nach Differenz. Liebe mildert Unterschiede, Kunst betont sie. Wo die Liebe Wohlwollen erzeugt, sucht die Kunst Reibung. Liebe stiftet Identität, Kunst stellt sie in Frage. So ist es bei näherer Betrachtung also weniger erstaunlich, dass zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler eher künstlerische Distanz zur Liebe wahren. Prominente Ausnahmen sind zum Beispiel Marina Abramovic, Sophie Calle, Tracey Emin, Hamra Abbas, Gillian Weering oder auch Martin Brand, denen es gelingt, die vermeintliche Diskrepanz zwischen der heute meist als konzeptuell gedachten Kunst und dem Gefühl zu überwinden.
Gezeigt werden etwa 20 Künstlerpositionen von den siebziger Jahren bis heute, die sich mit verschiedenen Formen der Liebe auseinandersetzen. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfassenden Rahmenprogramm, zu dem beispielsweise im Mai Die Nacht der singenden Balkone gehören wird: Ludwigshafener singen auf ihren Balkonen Liebeslieder. Außerdem wird es die Möglichkeit geben, in der Ausstellung standesamtlich zu heiraten! Kuratorin: Barbara J. Scheuermann mit Cathrin Langanke
Begleitprogramm
27.03.14 | 19.00 Uhr I promised to love you - Liebe als Thema zeitgenössischer Kunst Vortrag von Barbara Hofmann-Johnson, Kunsthistorikerin, Köln Losgelöst von einer Bindung an ikonographische Darstellungsmuster oder erzählerische Vorgaben, wie sie für die Thematisierung von Erotik und Liebe noch in der klassischen Kunstgeschichte üblich waren, erscheint das Thema in der Kunst des 20. Jahrhunderts in einem vielfältigen Spektrum inhaltlicher, konzeptueller und ästhetischer Möglichkeiten. Vor dem Hintergrund autobiographischer Bezüge, verstärkter Selbstreflexion, der Psychoanalyse, sexueller Befreiung, des Feminismus, von Aids und weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen stellt sich die Liebe als Motivfeld zeitgenössischer Kunst vielschichtig und komplex dar. Mit einem Rückblick auf Motive des Surrealismus und der Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts stellt Barbara Hofmann-Johnson eine Auswahl an Positionen und Werken aus der Kunst des 20. Jahrhunderts vor. Kosten: Museumseintritt
27.03.14 | 15.00 bis 16.30 Uhr Kunstgenuss am Nachmittag Gesprächskreis in entspannter Atmosphäre. Thema wird die Sonderausstellung Liebe sein. Kosten: 10 EUR (inkl. Kaffee und Kuchen), Leitung: Dr. Ulrike Hauser-Suida
01.04.14 | 17.00 bis 19.00 Uhr Teacher's Night: Liebe - Perspektive auf ein Gefühl Informationsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer mit Kuratoren-Führung und Anregungen für den Unterricht. Vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz (PL) als Fortbildungen anerkannt. Mit Theresia Kiefer und Barbara Scheuermann
08.05.14 | 19.00 Uhr Amor Eine Präsentation von Videoabeiten der Julia Stoschek Collection, vorgestellt von Norbert Kraus, onomto Künstlerverein Düsseldorf
17.05.14 | ab 18.00 Uhr "Die Nacht der singenden Balkone" Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger Ludwigshafens sind aufgerufen, ein oder mehrere Liebeslieder ihrer Wahl aufzuführen. [mehr Infos und Anmeldung]
18.05.14 Familientag: Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb Internationaler Museumstag
05.06.14 | 18.30 Uhr Love is in the Air Single Night
12.06.14 | 19.00 Uhr Gilgamesch-Epos Laien-Darstellern des Theater im Pfalzbau
29.06.14 | 16.00 Uhr Knopfkino Der Mannheimer Künstlers Mehrdad Zaeri wird zusammen mit Enno Kalisch (Schauspieler) und Friedwart Göbels (Musiker) Liebesgeschichten zeichnen, erzählen und musizieren.