Kulturbüro der Ortsgemeinde Herxheim / Kunstschule Villa Wieser
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"Mythos Piranesi"
Kupferstiche und Radierungen in der Villa Wieser
19.04.15 bis 10.05.15

Vernissage am 19.04.15 um 11.00 Uhr
Begrüßung: Franz-Ludwig Trauth, Bürgermeister
Einführung: Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Wagner, Literaturwissenschaftler Universität Landau

Die Villa Wieser Herxheim präsentiert in der außergewöhnlichen Ausstellung "Mythos Piranesi" originale Kupferstiche und Radierungen der italienischen Künstler Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) und Guiseppe Vasi (1710-1782).

Die Ausstellung dieser wertvollen Exponate ermöglicht Ludwig Gilcher, der seit mehr als 30 Jahren in Herxheim und Italien lebt und seit dieser Zeit seine Sammlung aufbaut und ständig erweitert. In der Villa Wieser sind die berühmten Stiche und Radierungen nun erstmals öffentlich zu sehen.

Die Ausstellung eröffnet Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth. Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Wagner, Literaturwissenschaftler an der Universität Landau, führt in den "Mythos Piranesi" ein und erläutert die Bedeutung der faszinierenden Exponate. Gezeigt wird zudem ein spannender, animierter Film von Gregoire Dupond, der den staunenden Betrachter auf einen Spaziergang in die weite Kerkerwelt Piranesis mitnimmt.

Am Mittwoch, 29.04.15, spricht Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Wagner um 19.00 Uhr in der Villa Wieser über "Piranesi. Künstler, Architekt, Visionär und Vater der schwarzen Romantik". Der Experte für Kupferstich und Radierung im 18. Jahrhundert geht zunächst auf den Künstler in seinen verschiedenen Rollen ein, streift die Bedeutung der Perspektive in der damaligen Zeit und fokussiert schließlich im Hauptteil auf die Werke, die Piranesi zum Pionier der Schauerromantik werden ließen: die "Carceri d'Invenzione".

Zur Kunst der Linien referiert am Donnerstag, 07.05.15, Prof. Dr. Diethard Herles. Der Professor für Kunstpädagogik und Kunsttheorie der Universität Landau stellt den "Bilderdruck vor der Erfindung fototechnischer Verfahren" vor und illustriert anschaulich, was das Fehlen fototechnischer Möglichkeiten für den Druck bildnerisch bedeutete. Besonderes Augenmerk legt er dabei auf Piranesi und den in Landau gebürtigen amerikanischen Grafiker Thomas Nast.

Der Kupferstecher, Archäologe, Architekt und Architekturtheoretiker Giovanni Battista Piranesi ist besonders angesehen für seine Veduten, die barocke und antike Baudenkmäler Roms zeigen und gewaltige Wirkung entfalten. Legendär sind jedoch seine Architekturfantasien und als deren Höhepunkte die "Carceri d' Invenzione": Scheinbar grenzenlose "Kerker" irritieren, beunruhigen und vermitteln eine andere, neue Wirklichkeit von Architektur.

Guiseppe Vasi, Lehrer Piranesis, interessiert sich dagegen für Rom aus aus Sicht eines Reisenden des 18. Jahrhunderts: Seine 240 stimmungsvollen und mächtigen Ansichten der Stadt, zu zehn Veduten-Bänden zusammengefasst, sind schon zu Lebzeiten des Künstlers als Stadtführer die "Bestseller" unter Rom-Reisenden. Den Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens bildet das 1765 beendete Große Rom-Panorama: Auf einer Fläche von 102,5 x 261,5 cm, verteilt auf auf 12 große Blätter, erblickt der staunende Betrachter vom Gianicolo aus die "Ewige Stadt" in all ihrer monumentalen Pracht. In der Villa Wieser ist eine Auswahl auch aus seinem Werk zu sehen.


Begleitprogramm

29.04.15 | 19.00 Uhr
Piranesi: Künstler, Architekt, Visionär und Vater der schwarzen Romantik
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Wagner

07.05.15 | 19.00 Uhr
Bilderdruck vor der Erfindung fototechnischer Verfahren
Vortrag von Prof. Dr. Diethard Herles

[ausführliche Infos zum Programm]

Öffnungszeiten:
Sa. von 16.00 bis 18.00 Uhr
So. von 11.00 bis 12.30 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr




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